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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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Hieb teilte ihn in zwei Stücke, dann waren die Seitenteile an der Reihe. Holzstücke flogen durch das Zimmer. Plötzlich mußte ich an einen Roman von Stephen King denken: Carrie. Das Mädchen hatte in ihrem Zorn eine Kleinstadt vernichtet.
    Nun gingen die unsichtbaren Hacken auf den Parkettboden und die uns gegenüberliegende Wand los.
    In mir stieg eine nie zuvor gekannte Furcht hoch. Mit meiner Magie konnte ich in diesem Haus nichts ausrichten. Eine halbe Minute war ich wie gelähmt.
    Rebecca wimmerte mit geschlossenen Augen, sie ahnte überhaupt nicht, was sie mit ihren neuen Kräften ausgelöst hatte.
    Eine Handbreite neben meinem rechten Fuß klaffte plötzlich ein riesiges Loch im Boden. Entsetzt zog ich die Beine an. Ein Tischbein wurde abgeschlagen, die Gläser und der Aschenbecher zerbrachen.
    „Rebecca!" schrie ich so laut ich konnte, doch sie hörte mich nicht.
    Ich sprang auf. In diesem Augenblick wurde aus dem Tisch Kleinholz gemacht.
    Die linke Hand verkrallte ich in Rebeccas Haar und mit der rechten schlug ich mit aller Kraft zu.
    Die Ohrfeige klang wie ein Schuß. Ein Zittern durchlief ihren Körper, dann schlug sie die Augen auf und starrte mich an.
    „Nicht!" schrie ich in Todesangst.
    Ihr Blick flackerte und glitt über meinen Körper.
    Selten zuvor hatte ich mich wehrloser gefühlt. Jeden Augenblick erwartete ich den Hieb, der meinen Schädel spalten würde.
    Das Flackern in ihren Augen erlosch. Nun wurde ihr die Verwüstung bewußt, die sie angerichtet hatte.
    Aber noch einmal änderte sich der Ausdruck ihrer Augen und ihres Gesichtes. Haßerfüllt starrte sie mich an. Über ihr Gesicht glitt eine Maske. Skarabäus Toth starrte mich an.
    „Sage niemals mehr, daß ich mich von Toth lösen soll", sprach sie mit Toths charakteristischer Raschelstimme.
    Vielleicht hatten mir meine Sinne einen Streich gespielt, und ich hatte es mir nur eingebildet. Ich hoffte es. Die Vorstellung, daß sich Toths Geist mit ihr verschmolz, war einfach zu entsetzlich. Daran wollte ich lieber nicht denken.
    Nun glotzte sie mich ängstlich wie ein kleines Mädchen an, das etwas Schlimmes getan hat, und nun erwartet, von der Mutter bestraft zu werden.
    Ich ließ ihr Haar fahren, das ich noch immer gepackt hatte, und rieb meine schmerzende rechte Hand.
    „Sieh dich nur um, Rebecca. Das ist alles dein Werk."
    Das Büro war ein Trümmerhaufen, so als hätten ein Dutzend Geistesgestörter mit Beilen gespielt. „Du Irre!" brüllte ich nun los. „Du hast mir fast den rechten Fuß abgehackt!"
    „Das wollte ich nicht, Coco, du mußt mir glauben, ich habe keine Ahnung…"
    „Uninteressant", unterbrach ich sie. Meine Lautstärke steigerte sich noch. „Ich will heraus aus diesem verdammten Haus."
    „Du darfst mich nicht verlassen, Coco. Ich flehe dich an. Bitte bleib bei mir."
    Ich verdammter Dummkopf, beschimpfte ich mich selbst. In meiner Gutmütigkeit mußte ich sofort ihrer Einladung folgen. Und dann bin ich noch so dämlich und rette sie und bringe sie in das Toth- Haus. Aus überschäumender Dankbarkeit haut sie mich beinahe in Stücke, und dann hat dieses Geschöpf noch die Frechheit, mich zum Bleiben zu bitten. Ich wußte, daß ich keine andere Wahl hatte. Ging ich, dann drehte sie vielleicht wieder durch, und was dann ihrem verwirrten Hirn einfiel, das konnte ich mir mit meiner lebhaften Phantasie leicht ausrechnen. Meine Überreste würden vermutlich in einen Schuhkarton passen.
    „Na gut", sagte ich widerwillig. „Ich bleibe bei dir."
    „Danke", hauchte sie erleichtert.
    „Hast du vielleicht auch noch andere Fähigkeiten erhalten?" erkundigte ich mich mißtrauisch.
    „Keine Ahnung."
    „Kannst du vielleicht meine Gedanken lesen?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Schade um die schöne Einrichtung", sagte ich.
    „Ich glaube, das kann ich in Ordnung bringen."
    „Um Him…" Sofort brach ich ab. ,Um Himmels willen' hätte sie vielleicht auch zur Raserei gebracht. Jetzt brauchte ich dringend eine Zigarette. Während ich mich nach der Schachtel bückte, achtete ich einen Augenblick nicht auf Rebecca. Ich holte eine Zigarette hervor, griff nach dem Feuerzeug und inhalierte tief den Rauch und richtete mich auf.
    Fast fiel mir die Zigarette aus der Hand.
    Der Schreibtisch wies keine Schramme auf, die Stehlampe und der Tisch waren wie neu, in den Wänden und im Parkettboden hatten sich die Löcher geschlossen. Der Kristallaschenbecher war heil, und die Cocktailgläser halb gefüllt.
    Meine Beine gaben nach, und ich
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