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1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin
Autoren: Jason Dark
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sich nicht weiter.
    Mit geschmeidigen Bewegungen durchquerte sie ihr Wohnzimmer und betrat eine kleine, aber auch hochmodern eingerichtete Küche. Sie ging zum Kühlschrank, holte ein kühles Bier hervor und zugleich eine halbe Pizza, die mit Fisch und scharfen Gewürzen belegt war. In der Mikrowelle wärmte sie ihre Mahlzeit auf.
    Das Bier schmeckte ihr, die Pizza ebenfalls. Licht brauchte sie nicht zu machen. Sie schaute durch das Fenster zur Straße hin, die nicht weit von ihrem Haus entfernt entlangführte. Wer sie besuchte, musste einfach diesen Weg nehmen.
    Die Straße lag etwas tiefer. Deshalb wurde sie auch bei großen Regenmengen überschwemmt. Wer dann zu ihrem auf Pfählen stehenden Haus ging, der musste eine Treppe benutzen, um vor ihrer Haustür zu landen.
    Sie aß und trank. Minuten verrannen. Im Haus war es wirklich still. Nicht zu vergleichen mit der nächtlichen Ruhe davor.
    Sie hoffte, dass dieser Vincent pünktlich war und dass er überhaupt kam. Er hatte ihr gesagt, dass er sich melden würde, sollte ihm etwas dazwischen kommen. Bisher war das nicht geschehen.
    Dass sie ihre Auftraggeber im Haus empfing, störte sie nicht weiter. Es kam zudem auch nur selten vor. Eigentlich nur einmal in ihrer Karriere. Das hier bedeutete das zweite Mal. Sie hatte nur zugestimmt, weil der Mann ein Fremder war und er darauf bestanden hatte. Er wollte unter keinen Umständen auf einem öffentlichen Platz oder in einem Lokal gesehen werden. Das hatte sie schließlich akzeptiert.
    Vincent hatte versprochen, allein zu kommen. Sollte es dennoch anders sein, würde er Probleme bekommen, und einige Kaimane im Sumpf würden sich über die frische Nahrung freuen.
    Das Land außerhalb war flach wie ein Brett. Aber es war auch bewachsen. Hohe Büsche und Sträucher wechselten sich mit sehr niedrigen Bäumen ab. Eine gute Sicht war nie gegeben. Es sei denn, man stellte sich auf das Dach ihres Hauses. Aus dieser Position sah sie das Haus ihres nächsten Nachbarn. Dessen Bude stand direkt an einem schmalen Flusslauf. Die meisten Touristenboote hielten dort, weil die Menschen sich dort mit Proviant und Souvenirs eindecken konnten.
    Elsa Gunn hatte auch den letzten Bissen geschluckt, spülte mit Bier nach und drückte danach die leere Dose zusammen, die an der Außenseite feucht und kalt war. Das Ding verschwand in einem Mülleimer. Als sich die Frau wieder aufrichtete und abermals durch das Fenster schaute, da tanzte der fahle Lichtschein in der Nacht.
    Hier war die Straße nicht so glatt wie ein frisch asphaltierter Highway. Es gab Bodenwellen, und deshalb wurde die Helligkeit der Scheinwerfer zu einem tanzenden Irrlicht.
    Er kam, da war Elsa sich sicher!
    Er würde auch wissen, wo er halten musste, denn es gab nur das eine Haus hier in der Nähe.
    Elsas Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. Sie verließ die Küche und ging zur Haustür, ohne sie zu öffnen. Wichtiger war ihr das schmale Fenster in der Wand, durch das sie nach draußen schaute und alles sah, was dort ablief.
    Das Fahrzeug kam langsam näher und stoppte tatsächlich auf der Straße in Höhe des Hauses. Der helle Lichtteppich fiel zusammen.
    In den folgenden Sekunden blieb der Fahrer in seinem Auto sitzen.
    Bis er es sich anders überlegte und die Tür öffnete.
    Für einen kurzen Augenblick sah Elsa ihn im Licht der Innenbeleuchtung. Viel sah sie nicht. Der Mann war grauhaarig oder auch noch leicht dunkel. Er blieb für einen Moment stehen und schaute sich in der Gegend um. Auch das Haus wurde von seinen Blicken getroffen. Völlig normal, denn er suchte den direkten Weg dorthin.
    Probleme gab es da nicht. Und so schaute die Kopfgeldjägerin zu, wie der Mann immer näher kam und den rechten Arm leicht schwenkte. Seine Hand umschloss den Griff eines Koffers, was Elsa Gunn mit Wohlwollen registrierte, denn es war Barzahlung zwischen ihnen ausgemacht worden. Bevor sie sich auf den Weg machte, wollte sie das Geld sehen.
    Der Mann stieg die Stufen hoch. Er geriet in den Schein der Außenleuchte, die Elsa vor kurzem eingeschaltet hatte. Das machte ihm nichts. Er setzte seinen Weg trotzdem fort.
    Eine Waffe trug er sichtbar nicht. Das kam Elsa sehr entgegen. Sie blieb dennoch vorsichtig und flüsterte durch den offenen Türspalt den ersten Befehl.
    »Bleib stehen und lass den Koffer fallen!«
    »Okay.«
    Elsa war zufrieden, als beides geschehen war. Der Mann hob sogar seine Arme in Schulterhöhe und präsentierte ihr die leeren Handflächen.
    »Reicht
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