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1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin
Autoren: Jason Dark
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lachte leise. »Dann ist das Geld, das ich bekomme, also jetzt Teufelslohn?«
    »So kannst du es sehen.«
    »Dabei habe ich mir den Teufel immer anders vorgestellt und nicht so, wie du es bist.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich es bin«, erklärte van Akkeren.
    »Da musst du dich verhört haben.«
    »Aber du kennst ihn?«
    »Was soll das?«, fuhr van Akkeren die Kopfgeldjägerin an. »Es geht nur um deinen neuen Job. Entweder nimmst du ihn an oder nicht.«
    »Reizen würde es mich schon.«
    »Also ja?«
    Elsa zögerte einen Moment. Als sie dann antwortete, sprach sie nicht, sondern nickte nur.
    Über die Lippen des Grusel-Stars huschte ein zufriedenes Lächeln. »Der Vertrag ist für mich perfekt«, sagte er dann. »Du kannst das Geld behalten, aber es ist nicht alles, was ich dir geben will. Hier sind noch einige Unterlagen, die du dir sorgfältig durchlesen solltest. Dort steht alles, was du wissen musst. Wenn du dir die Unterlagen durchgelesen hast, kann es nur in deinem Interesse sein, wenn du sie verbrennst.«
    »Ich kenne die Regeln.«
    »Gut. Noch etwas. Ein Ticket habe ich besorgt. Du kannst dich morgen in den Flieger setzen.«
    »Danke.«
    »Das war’s.«
    »He, nicht so schnell.« Elsa winkte einige Male mit der Hand, als sie sah, dass sich ihr Besucher erheben wollte. »So eilig habe ich es nicht. Was ist, wenn ich in London eingetroffen bin?«
    »Dann bist du da.«
    »Rede nicht so einen Mist. Holst du mich ab? Oder schickst du den Teufel persönlich?«
    »Wünsche es dir nicht.«
    »Was ist also?«
    »Nichts ist. Nichts wird sein. Du musst dich schon allein zurechtfinden, was dir sicherlich nicht schwer fallen wird. Du bist ein Profi. Du bist die Beste.«
    »Und wo kann ich meinen Erfolg melden?«
    »Das ist nicht nötig. Es wird sich schnell herumsprechen, wenn Sinclair tot ist.«
    »Ah, so ist das. Dann könnte man ihn in der Stadt als eine bekannte Größe ansehen.«
    »Nicht bei allen.«
    »Verstehe, er tritt euch zu sehr auf die Füße.«
    Van Akkeren enthielt sich einer Antwort. Nur machte er Elsa klar, was er vorhatte, denn er stand auf, bedachte den Umschlag auf dem Tisch mit einem letzten Blick und ging zur Tür.
    Elsa blieb sitzen. Sie hatte ihre Überraschung auch jetzt nicht überwunden. In einem tödlichen Job wie dem ihrem hatte sie schon viel erlebt. So etwas allerdings nicht.
    Der Besucher ließ sich nicht stören. Erst als er die Haustür geöffnet hatte, reagierte die Kopfgeldjägerin. Hastig sprang sie auf und lief hinter van Akkeren her.
    Sie kam nach draußen und sah ihn bereits in seinem Wagen sitzen. Ohne sich noch mal um sie zu kümmern, fuhr er an und weiter die Straße entlang. Dabei glühten die Heckleuchten wie die Augen eines Höllenmonsters.
    Elsa Gunn ging zurück ins Haus. Sie war wütend. Auch der Anblick des Geldes beruhigte sie nicht. Es gefiel ihr nicht, wie die Dinge gelaufen waren. Nicht sie hatte Oberwasser gehabt wie sonst, sondern der Besucher. Und sie lauschte auf ihr Inneres. Da hatte sich ein ungutes Gefühl ausgebreitet. Sie konnte sich vorstellen, dass der Job diesmal verdammt hart an der Grenze war.
    Sie kannte diesen Sinclair nicht. Wusste allerdings schon jetzt, dass er ein besonderer Mann war, und sie ahnte, dass es keine leichte Aufgabe werden würde…
    ***
    Ich war aus dem Büro gegangen, in den Wagen gestiegen und losgefahren. Nicht ohne Ziel, aber ich hatte keinem Menschen gesagt, wohin ich wollte. Es gab in mir ein Bedürfnis, das mich zu diesem Platz hintrieb. Zuvor allerdings hielt ich an einem Blumengeschäft an und kaufte dort zehn gelbe Rosen.
    Danach fuhr ich dem eigentlichen Ziel entgegen. Es war ein Ort, zu dem Menschen nie mit großer Freude im Herzen gingen, und mir erging es dabei nicht anders. Aber ich wollte und musste hin, weil es mir ein tiefes Bedürfnis war.
    Der kleine Friedhof war nicht so bekannt, aber dort lag jemand begraben, den ich besuchen musste und auch wollte.
    Es war Lady Sarah Goldwyn, die Frau, auch Horror-Oma genannt, die auf so grausame Art und Weise ums Leben gekommen war, und die ich nicht hatte retten können.
    Es waren schlimme Tage gewesen. Tage voller Kämpfe. Es hatte Tote gegeben, der Angriff der anderen Seite war mit grausamer Präzision geführt worden, aber meine Freunde und ich hatten ihn überstanden und alle Attacken zurückschlagen können. Zuletzt sogar die Attacke der sechs lebenden Leichen.
    Im Moment war Ruhe eingekehrt. Auch das Wetter hatte sich verändert. Die brütende Saharahitze war von
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