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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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um.
    Es war seltsam. Er hatte ein Ding erwerben wollen, was ihm als geheimnisvolles Relikt einer anderen Kultur unter dem Namen Sepoysum angeboten worden war. Jetzt hielt er das verkleinerte Abbild eines Nocturnenstocks in der Hand. Der Preis, den er dafür bezahlt hatte, war nicht zu hoch. Er hatte es bisher geschickt zu verheimlichen gewußt, daß sein Rennläufer auf einem seiner Ausgleichsaggregate lahmte und nicht mehr als ein rasches Humpeln zustande brachte. Zumindest für den Siganesen würde es wie Absicht aussehen.
    Noch einmal warf Veeghr einen langen Blick auf das Ding in seinen Händen, dann steckte er es unter seine Kombination und machte sich auf den Rückweg.
    „Sprich zu mir", wiederholte er immer wieder, aber das falsche Sepoysum blieb stumm.
    Es war doch so, wie er es vermutet hatte. Der Siganese war ein Mutant.
    Veeghr hatte die unterirdischen Anlagen erreicht, und ein paar Männer und Frauen musterten ihn und schüttelten dann den Kopf.
    „Sprich zu mir", sagte Veeghr, ohne die Kollegen eines Blickes zu würdigen. Sie hielten ihn wohl für betrunken.
     
    2.
     
    Die Sonne hatte den Zenit um eine knappe Stunde überschritten. Mehrere Schweberoboter hingen über den Männern und Frauen und fächelten ihnen kühle Luft zu.
    Der Sand kochte, und es dauerte nur noch ein paar Minuten bis zum Startschuß zu dieser Materialschlacht. Es war insgesamt das siebenunddreißigste Rennen, von den anderen Schaukämpfen einmal abgesehen. Der Verschleiß an Material war ungeheuer hoch. Böse Zungen behaupteten, daß der Schrott aus den Wüstenkämpfen bald den aus dem großen Krieg zwischen Kartanin und Maakar übersteigen würde.
    Das stimmte natürlich nicht. Das Angebot an Schrott und noch intaktem Material, an Robotern, Panzern, Fluggeräten und anderen Waffen war so groß, daß sich ganze Generationen von PIG-Angehörigen damit hätten vergnügen können. In der Tat waren die Kämpfe und Rennen, die Flugtage und Panzerschlachten zu einer der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Besatzung der Station geworden. In Zeiten der Flaute vertrieben sie sich damit die Langeweile, und sie bauten den Schrott neu zusammen, rüsteten ihn mit neuen Motoren oder Zusatzgeräten aus und schufen so die verblüffendsten Kreationen.
    Jetzt waren alle Teilnehmer am Rennen hinter dem Startpunkt erschienen. Ein Team aus Schiedsrichtern teilte den Maschinen und ihren Coaches die einzelnen Boxen zu, extra in den Sand gegrabene Löcher. Aufmerksame Gesichter beobachteten tragbare Ortungsgeräte, um zu verhindern, daß sich die Maschinen mittels eingebauter Tricks gegenseitig ausschalteten, bevor das Rennen überhaupt losging.
    „Start in fünf Minuten", verkündete eine Lautsprecherstimme. Ein Gong folgte.
    Narktor warf die leeren Kanister über den Rand der Sandkuhle hinaus und wischte sich ein paar Öltropfen an der Hose seines Overalls ab. Die Buchstaben auf der Bluse hatte er selbst ausgesucht.
    „Pwanz siegt!" hatte er aufgeklebt, und der Roboter hatte sich bereits löblich darüber ausgesprochen. Und Narktor dachte, daß Fazzy sich gehörig wundern würde, wenn Pwanz nicht auf den Störsender reagierte. Zugegeben, der Koloß wog vier Kilo mehr als zuvor, denn der Einbau einer Schutzvorrichtung hatte ein zusätzliches Energievolumen erforderlich gemacht, das er mit Hilfe einer geliehenen Batterie abdeckte. Es war schwierig gewesen, beide Dinge so in dem metallenen Körper unterzubringen, daß die Gewichte gleichmäßig verteilt waren.
    „Gutes Öl", knarrte Pwanz. „Echtes Raahk."
    „Eingedicktes Altöl, mehr nicht", kommentierte der Springer. Ein zweiter Gong ertönte, und er rief die Teilnehmer in die Startlöcher.
    „Komm!" Narktor verließ die Kuhle und eilte siegessicher auf die Startreihe zu. Fazzy kam von der Seite herbei, und der Terraner maß ihn mit erstaunten Blicken.
    „Narktor, lahmes Haus. So früh schon munter? Was macht dein Blechhaufen hier?
    Kaum zu glauben, daß sich das Ding noch bewegt."
    „Ich werde gewinnen", rumpelte es aus dem Koloß, der sich aus dem Loch herausgearbeitet hatte und eine breite Schleifspur hinter sich herzog. In der Tat machte Pwanz keinen beweglichen Eindruck, und in der ersten Phase nach dem Start war er meistens der langsamste. Sobald er jedoch eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hatte, ging alles wie von selbst, weil sich dann die verborgenen Räder mitdrehten. Pwanz hatte noch nie gesiegt, aber er hatte auch nie verloren. Zweimal hatte er sogar die Plätze
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