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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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Startboxen, he!"
    „Ich streike", erklärte Pwanz mit der ihm eigenen Arroganz, und der Springer verfluchte sich zum tausendundeinten Mal, daß er sich auf den Zufallscomputer eingelassen hatte.
    Und wer hatte ihm das Ding empfohlen?
    „Fazzy, na warte", zischte er. „Du bringst dich noch um Kopf und Kragen!"
    Er wandte sich in die Richtung, in der er seinen Gleiter abgestellt hatte. Der Roboter beachtete ihn nicht weiter, und Narktor strafte ihn ebenfalls mit Verachtung. Er ließ ihn rennen und schwanken. Pwanz lief nach Norden, genau die entgegengesetzte Richtung von der Rennbahn. Sein Ziel war offensichtlich die Polstation, aber dort hatte er nun wirklich nichts zu suchen.
    Außerdem hatte Nikki verboten, daß die Dinger in den Grüngürtel gebracht wurden.
    Alles was Recht war, Narktor mußte ihr bei dieser Entscheidung zustimmen.
    Der Springer zerbiß einen Fluch auf den Lippen. Noch acht Stunden bis zu seinem Dienstbeginn, und wegen der Vorbereitungen des Rennens hatte er die vergangene Nacht nur wenig geschlafen. Es war unverantwortlich, denn nach dem Abschluß des Unternehmens Sanaa benötigte Nikki Frickel alle nur verfügbaren Kräfte, um den Vorstoß zu den Alt-Kartanin durchführen zu können, zu dem Clan der Wissenden, die hinter den Hohen Frauen und dem ganzen Volk der Kartanin standen und mit größter Wahrscheinlichkeit auch hinter dem Projekt Lao-Sinh steckten.
    Egal. Der Springer zuckte mit den Schultern. Dienst war Dienst, und Schnaps war Schnaps.
    „He!" grölte und rasselte Pwanz. „Wie wäre es mit einem Kompromiß?"
    „Kompromiß? Ich kenne doch deine faulen Tricks. Du wirst direkt vor dem Rennen eine neue Positronik erhalten. Dies ist ein Alpha-Befehl!"
    Alpha-Befehle waren für jede Positronik verbindlich, auch wenn sie einen Zufallsgenerator besaß. Pwanz blieb auf der Stelle stehen und rührte sich nicht mehr. Er hatte alle motorischen Teile außer Betrieb gesetzt.
    „Gut so?" knatterte der Koloß mit seinen dreieinhalb Metern Höhe.
    „Gut so", bestätigte Narktor. „Aber jetzt suchst du erst einmal deinen Hangar auf. Ich will vermeiden, daß jemand kommt und dich manipuliert, während ich abwesend bin."
    Gehorsam stapfte die Maschine hinüber zum Gleiter und verschwand in dem Gehäuse, das neben dem Fahrzeug angeflanscht war. Der Springer verschloß den Hangar und vergewisserte sich, daß die positronischen Sperren in Ordnung waren. Dann stieg er in den Gleiter und programmierte den Autopiloten auf eine Stunde Rundflug. Danach verließ er ihn wieder und rannte in die Deckung mehrerer schroffer Felsen hinüber. Er warf sich in den Staub und beobachtete, wie der Gleiter mit dem Hangar abhob und in Richtung Andorja flog, der gelben Normalsonne, die ihre Hitze auf den Wüstenplaneten herabsandte. Narktor konnte sich schönere Welten als Kabarei vorstellen, und er war froh, wenigstens diese Art der Freizeitbeschäftigung ausüben zu können.
    Der Springer hatte bereits während der Unterhaltung mit dem Roboter Spuren entdeckt.
    Sie stammten von kleinen Füßen, und sie waren unordentlich verwischt worden wie von einem Wesen, das es sehr eilig hatte. Narktor erhob sich vorsichtig, als der Gleiter aus seinem Sichtbereich verschwunden war, und eilte der Spur nach. Sie führte nach Osten, zu den Sanddünen hinüber, über denen der ständige Wind ein wirres Sandspiel veranstaltete. Fontänen stiegen in unregelmäßigen Abständen auf, manche bis zu zehn Meter hoch. Sie trieben eine Weile in der Luft, falteten oder stauchten sich zusammen oder bildeten spiralige Schleier, ehe sie zum Boden zurückstürzten und sich auflösten.
    An etlichen Stellen war die Spur bereits so verweht, daß Narktor ihre Richtung nicht mehr ermitteln konnte. Er benötigte Zeit, um sie zu finden. Dabei war jede Minute kostbar.
    Außer ihm hatte sich niemand auf den Weg zum Rennplatz gemacht, und niemand hatte die Absicht geäußert. Alle hatten den Springer mit einem mitleidigen Lächeln bedacht, als er sagte, daß er mit seinem Läufer trainieren wollte.
    Eine halbe Stunde folgte Narktor der Spur. Er hielt beide Hände vor das Gesicht, um sich gegen den San zu schützen. Die Spur wurde deutlicher und frischer, er rief sich zu äußerster Vorsicht. Hinter einer Bodenwelle entdeckte er einen Schatten und ließ sich lautlos zu Boden gleiten. Mit den Händen grub er eine Lücke in den Dünenkamm und spähte hindurch.
    Er hatte es vermutet. Es war Fazzy, seine Selbstherrlichkeit Bonifazio Slutch. Narktor sah, daß der
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