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PR TB 028 Gucky Und Die Mordwespen

PR TB 028 Gucky Und Die Mordwespen

Titel: PR TB 028 Gucky Und Die Mordwespen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Noch bevor Gucky vom Mars zurückkehrte, ahnte Perry Rhodan,
daß wieder einmal eine Entscheidung fällig war. Ihm war
klar, daß der Mausbiber nicht ohne triftigen Grund eine
Generalversammlung aller Ilts einberufen hatte - wenn es auch eine
traurige Tatsache war, daß es im ganzen Universum nur noch
siebenundzwanzig Ilts gab.
    Rhodan ahnte allerdings nicht, daß gerade diese traurige
Tatsache der eigentliche Grund der Versammlung war.
    Er sah Reginald Bull nachdenklich an.
    „Was meinst du, Bully? Ärger?"
    Der Mann, der ihm gegenüber saß, fuhr sich mit dicken
Fingern durch das rötliche Stoppelhaar. Er zuckte die Achseln.
    „Was heißt schon Ärger ...? Mit den Mausbibern
hat man eigentlich immer Ärger. Sicher hecken sie wieder etwas
aus. Die Frage ist nur: was?"
    „Eben!"
    Sie saßen im Hauptquartier von Terrania, dem Machtzentrum
des Solaren Imperiums. Seit Monaten schon herrschte absolute Ruhe in
der Galaxis, und eine Art Urlaubsstimmung hatte sich in den Reihen
der führenden Männer breitgemacht. Rhodan verbrachte die
meiste Zeit in seinem Landhaus am Goshunsee, wenige Kilometer von
Terrania entfernt. Bully absolvierte die vorgeschriebenen
Dienststunden im Hauptquartier, um sich dann im Vergnügungsviertel
der Weltmetropole herumzutreiben. Wenigstens war das der Ausdruck,
den Gucky für Bullys „Studien" verwendete.
    „Eine Versammlung der Mausbiber..." Bully schüttelte
den Kopf. „Er muß doch einen Grund angegeben haben, oder
...? Schließlich hausen die Iltsjanicht alle auf dem Mars."
    „Durchaus nicht. Einige mußten von weither abgeholt
werden. Ooch amüsierte sich mit Hemi auf Huwi, dem Planeten der
Drechselpfeifer. Bokom machte auf einem Kreuzer Dienst. Aber Gucky
tat so dringlich, daß ich regelrecht vergaß, ihm einige
Fragen zu stellen."
    „Das werden wir bestimmt bereuen, Perry. Sehr sogar."
    „Pessimist!"
    Wieder entstand ein längeres Schweigen. Die beiden Männer
saßen am Tisch, als gäbe es sonst keinerlei Probleme. In
der Tat konnten sie mit der Entwicklung zufrieden sein. Abgesehen von
gelegentlichen Zusammenstößen mit Springern, Akonen oder
sonstigen raumfahrenden Rassen geschah nichts. Man ließ die
Erde in Frieden.
    Und das war gut so, denn nach dem Zusammenbruch des Galaktischen
Imperiums wurden alle Kräfte zum Aufbau des Solaren Imperiums
benötigt. Er war inzwischen abgeschlossen. Heute, im Jahr 2350,
waren die Erde und die Planeten des Sonnensystems so gut wie
unangreifbar. Weit hinein in den Raum gestaffelt patrouillierten die
Einheiten der Flotte und sorgten dafür, daß sich kein
Schiff unbemerkt näherte. Stützpunktplaneten in fremden
Sonnensystemen wurden von schweren Schlachtraumern überwacht.
    Alles war in bester Ordnung.
    „Alt wird der Bursche überhaupt nicht."
    Rhodan sah aus dem Fenster.
    „Gucky?" Er schüttelte den Kopf, als begriffe er
es selbst auch nicht. „Ilts haben eine hohe Lebenserwartung.
Hätten wir damals nicht zwei im Einsatz verloren, lebten sie
alle

    neunundzwanzig noch. Sie haben freiwillig auf die Zelldusche und
später auf den Zellaktivator verzichtet. Gucky ist der älteste
von ihnen. Wenn er sich meldet und einen haben will, wissen wir
ungefähr, wie alt sie werden können."
    „Manchmal meine ich, er wird nie einen haben wollen."
    Rhodan sah ihn überrascht an.
    „Unsterblich, meinst du? Hm, vielleicht. Ich weiß es
nicht."
    Auf dem Schreibtisch summte eines der Visiphone. Rhodan beugte
sich vor und drückte einen Knopf ein. Der kleine Schirm wurde
hell, und das Gesicht eines Offiziers erschien darauf.
„Hyperkom-Direktverbindung zum Mars, Sir. Soll ich umschalten?"
    „Wer ist es?"
    „Gucky, Sir."
    Bullys Gesicht überzog sich mit einem Grinsen. Rhodan sagte:
    „Ja, schalten Sie um auf den Hauptschirm."
    Das Visiphon verstummte, das Bild erlosch. Dafür flammte eine
Wand des Raums auf und wurde zum Schirm. Zwei Sekunden huschten bunte
Farbreflexe darüber, dann stabilisierten sie sich, formten ein
Bild.
    Der Mausbiber entstand in Lebensgröße auf der Wand, als
wäre er nicht achtzig Millionen Kilometer entfernt auf dem Mars.
Er stand auf einem Stuhl, um von der Kamera erfaßt zu werden.
Einen Meter groß war er, und in seinen listigen Mäuseaugen
funkelte der Übermut.
    Er benutzte den dicken Biberschwanz als Stütze, und mit der
rechten Pfote deutete er in die Linse der Aufnahmekamera, als wolle
er Rhodan und Bully aufspießen.
    „Wie ich euch kenne, platzt ihr vor Ungeduld", sagte er
mit seiner hellen Piepsstimme.
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