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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen
Autoren: Jason Dark
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zurückgekehrt ist, betrifft nicht nur uns, sondern auch einen seiner ältesten Feinde, der ebenfalls noch existiert. Der damals in Atlantis schon gegen ihn gekämpft hat. Der jetzt auf unserer Seite steht, und den der Schwarze Tod nach wie vor hasst, wobei ich mir vorstellen kann, dass dieser Jemand stärker geworden ist als früher.«
    »Myxin«, sagte Suko.
    »Erkannt!«
    »Darüber sollten wir positiv denken«, meinte Shao. »Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Myxin bereits Bescheid weiß. Er lebt zwar bei den Flammenden Steinen, was so etwas wie eine Insel ist, aber er bekommt schon mit, was passiert. Und ich rechne damit, dass er irgendwann mal eingreifen wird.«
    Suko winkte ab. »Irgendwann ist zu wenig.«
    »Du weißt doch, dass du ihn nicht an der Leine führen kannst. Er lebt sein eigenes Leben. Er greift dann ein, wenn er es für richtig hält. Nicht vorher und nicht nachher. Auf irgendwelche Bitten ist er noch nie eingegangen.«
    Beide hatten Recht. Wir besaßen Helfer. Myxin, Kara, die Schöne aus dem Totenreich, auch der Eiserne Engel. Und diese drei Personen waren schon in Atlantis Todfeinde von ihm gewesen. Damals hatte der Schwarze Tod einen großen Sieg errungen. Kara war geflohen. Myxin hatte er in einen mehr als 10000-jährigen Schlaf geschickt. Die Vogelmenschen, die Begleiter des Eisernen Engels, hatte er alle vernichtet, und da standen noch Rechnungen offen, die jetzt, nach seiner Rückkehr, beglichen werden konnten.
    So sah es aus. Daraus hätten sich Konsequenzen ergeben müssen.
    Möglicherweise war die Zeit noch zu kurz. Da mussten wir warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.
    Spekulationen halfen uns nicht weiter. Wir mussten den Schwarzen Tod stoppen und dafür sorgen, dass nicht noch mehr Menschen ihr Leben verloren.
    Zu einem direkten Angriff würde es nicht so leicht kommen.
    Dazu würde er sich zeigen müssen. In London. Ein gewaltiges Skelett, das Panik über die Menschen brachte, die sich vielleicht vorstellen konnten, als Kulisse in einem Film mitzuspielen, bis sie merkten, dass dies kein Endzeitstreifen war, sondern die nackte Realität. Dann wäre es für sie zu spät.
    Suko hatte den Mund geöffnet, um eine Frage zu stellen. Dazu kam er nicht mehr.
    Es ertönte der Summer.
    Jemand hatte geklingelt.
    Wir saßen starr auf unseren Positionen. Schauten uns erstaunt an.
    Hatten kein gutes Gefühl, und beim zweiten Klingeln erhob sich Suko, um die Tür zu öffnen.
    Er nahm seine Beretta mit, und auch ich legte die rechte Hand auf den Griff meiner Waffe.
    Leider saß ich ungünstig. Ich konnte nicht in den Flur sehen, der zur Tür führte.
    Suko hatte inzwischen geöffnet. Wir hörten seine Stimme. Auch andere antworteten.
    Dann erklangen Schrittgeräusche. Ich wusste nicht, wer kam, wollte aufstehen und nachschauen, blieb aber sitzen wie vom berühmten Blitz getroffen.
    Es waren zwei Besucher, mit denen wir auf keinen Fall gerechnet hatten. Dracula II und Justine Cavallo!
    ***
    Das war der Treffer in den Magen. Mit dem berühmtem Hammer geführt. Aber es hatte uns alle erwischt, denn keiner von uns schaffte es, sich zu bewegen.
    Suko stand hinter ihnen, er blieb dort auch stehen und hob nur die Schultern.
    Es war eine wirklich ungewöhnliche Begegnung. Das hatten wir noch nie erlebt. Mallmann und Justine Cavallo gemeinsam in unserer Wohnung! Sie trauten sich in die Höhle des Löwen und fürchteten sich nicht davor, in einen Kampf verwickelt zu werden.
    Das Kreuz lag auf meiner Brust. Ich spürte den leichten Wärmestoß, der von meinem Talisman abstrahlte. Es reagierte eben auf das Böse und merkte selbst, dass sich mir die Haare hochstellten.
    Wir hatten noch kein Wort miteinander gesprochen. Das lag womöglich an Shao und mir, denn beide mussten wir unsere Überraschung erst noch verdauen.
    Will Mallmann sah aus wie immer. Eine bleiche und zugleich düstere Gestalt, eingepackt in eine dunkle Kleidung und das rote D auf der Stirn. Scharfe Falten durchzogen das fahle Gesicht. Sie sahen aus wie mit dem Pinsel eingezeichnet. Die dunklen Augen, die er schon als Mensch und BKA-Beamter besessen hatte, das schwarze Haar zurückgekämmt, die Geheimratsecken an der Stirnseite, die leicht gebogene Römernase, der schmale Mund, das alles ließ wieder die Erinnerungen an meinen alten Freund Will Mallmann hochschießen. Doch das war vorbei. Es gab ihn nicht mehr in dieser Form. Der Blutbiss hatte ihn verändert und hatte ihn in der Hierarchie der Vampire bis an die Spitze
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