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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen
Autoren: Jason Dark
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geschossen.
    Neben ihm stand Justine Cavallo. Kleiner als er. Eine perfekte Frau. Die blonde Barbie-Puppe als lebender Mensch. So hätte sie jemand beschrieben, der sie nicht kannte. Aber sie war kein Mensch.
    Sie war eine Blutsaugerin mit übermenschlichen Kräften und für Mallmann die perfekte Partnerin.
    Gekleidet war sie wie immer. Ich kannte sie gar nicht in einem anderen Outfit. Es passte zu ihr. Sie sah darin perfekt aus. Das schwarze Leder umspannte eine Figur, von der Männer träumten.
    Ihre Brüste waren hochgeschoben und quollen aus dem Ausschnitt des roten Tops hervor. Ihr perfekt geschnittenes Gesicht zeigte nicht die Spur einer Regung, und sie hielt den Mund fest geschlossen.
    Beim genaueren Hinschauen allerdings sah sie nicht mehr so perfekt aus, denn ich entdeckte Schmutz an ihrer Kleidung und auch an ihrem Hals und der linken Wange.
    Was da passiert war, wusste ich nicht. Es konnte sein, dass sie es uns sagte, denn grundlos waren sie diesen Weg nach Canossa nicht gegangen. Etwas musste sie bedrücken, und da brauchte ich wirklich nicht lange zu raten. Es konnte nur um den Schwarzen Tod gehen, und möglicherweise wussten sie mehr.
    Noch hatten sie kein Wort mit mir gesprochen. Ich stand auch nicht auf, blieb sitzen und nickte ihnen zu. »Das ist aber ein ungewöhnlicher Besuch.«
    »Bestimmt«, sagte Mallmann.
    »Und dafür gibt es sicherlich Gründe.«
    Wieder antwortete Mallmann. »Du kennst sie, John. Oder den einzigen Grund. Und der heißt der Schwarze Tod.«
    Ich hielt meinen Mund. Ich hatte es mir gedacht. Hinter den beiden bewegte sich Suko und betrat das Zimmer. Es hatte ihnen nichts ausgemacht, meinen Freund hinter ihrem Rücken zu wissen.
    Er hätte sie auch in den Rücken schießen können, doch darüber schauten sie locker hinweg.
    Suko gab sich ebenfalls entspannt. Er setzte sich locker auf die Lehne eines Sessels und schaute sie jetzt an. Dann meinte er: »Nach einer Todfeindschaft sieht euer Besuch nicht aus. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Probleme bekommen habt.«
    »Ihr nicht?«, fragte Justine.
    Suko lächelte. »Dann reden wir vom gleichen Thema.«
    »Ja«, sagte Mallmann. »Der Schwarze Tod. Wir alle haben seine Rückkehr nicht verhindern können. Er hat sich auch zurückgehalten, aber diese Zeit ist vorbei.«
    »Für euch?«, fragte ich.
    »Und für euch«, sagte Mallmann.
    »Was ist passiert?«, wollte ich wissen.
    Dracula II zuckte mit den Schultern. »Es gibt eine erste Tote. Und ich denke, dass ihr sehr an Sarah Goldwyn gehangen habt. Oder?«
    »Das stimmt.«
    »Ihr hättet ihr Ableben verhindern können«, erklärte Mallmann.
    »Aber ihr seid einfach zu überheblich gewesen. Ich habe euch die Zusammenarbeit angeboten. Getan habt ihr nichts. Ihr seid einfach verbohrt gewesen, und das ist schlecht. Die Folgen davon müsst ihr jetzt tragen. Der Schwarze Tod ist stark. Er ist wieder da. Er ist nicht schwächer geworden, und er wird seine Zeichen setzen.«
    »Hat er das nicht schon?«, fragte Suko. »Dabei meine ich nicht den Tod von Lady Sarah.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Dass ihr hier zu uns gekommen seid, muss eine tiefe Ursache haben. Freiwillig ist das bestimmt nicht geschehen.«
    »Richtig, nicht freiwillig. Es war schon ein bestimmter Druck, aber den wollen wir auf mehreren Schultern verteilen und euch mit ins Boot nehmen.«
    »Zusammenarbeit?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Partnerschaft?« Meine Stimme klang jetzt spöttisch.
    Justine funkelte mich an. »So weit würde ich nicht gehen, John. Ich würde höchstens von einer Zweckgemeinschaft sprechen, das ist alles. Und auch die ist zeitlich gebunden. Es muss in eurem Interesse sein, den Schwarzen Tod nicht hochkommen zu lassen.«
    »Hat er das nicht schon geschafft?«
    »Wir leben noch.«
    »Ist ja nicht zu übersehen«, sagte ich sarkastisch. Am liebsten hätte ich der Cavallo den Hals umgedreht. Wir kamen nicht zusammen, wir waren Todfeinde. Wenn ich daran dachte, wie viele Menschenleben auf ihre Kappe gingen, wurde mir ganz anders. Justine Cavallo war eine grausame Person. Sie brauchte das Blut der Menschen, um weiterhin existieren zu können, ebenso Will Mallmann. Eine geweihte Silberkugel in seinen Körper zu jagen, das brachte uns keinen Sieg. Die Geschosse richteten bei ihm keinen Schaden an, weil er den Blutstein bei sich trug. Und genau der schützte ihn vor dem Silber.
    Das ärgerte mich zwar, aber ich konnte es nicht ändern. Um ihn zu erledigen, musste ich andere Waffen einsetzen, aber dazu kam
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