Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Höhle des Löwen war er das Raubtier. Das mussten wir beide leider einsehen.
    Justine schaute in die Höhe, ich ebenfalls. Beide sahen wir das Stück des Sensenblatts, und über die Lippen der blonden Bestie drang ein wütender Fluch.
    Sie schaute mich mit einem Blick an, als wollte sie mir die Schuld für die neuen Ereignisse in die Schuhe schieben. Dafür konnte ich wirklich nichts.
    Das Dach der Hütte hatte einen Riss bekommen, und die verfluchten Killerwesen hielten sich zurück. Sie warteten darauf, dass ihnen der Weg noch freier gemacht wurde, denn nichts anderes steckte hinter dieser Aktion, das war mir klar.
    »Raus oder bleiben?«
    Ich musste lachen, als ich Justines Frage hörte. »Wir werden nicht rausgehen!«
    »Einverstanden.«
    Neidisch warf sie einen Blick auf mein Schwert. Es bildete das Gegenstück zur Sense, und irgendwann würde ich mich mit dessen Hilfe gegen die Waffe des Schwarzen Tods verteidigen müssen.
    Als ich daran dachte, bekam ich einen trockenen Mund. Dieser Gedanke kam mir irgendwie so endlich vor. Ich konnte auch leicht verlieren und zu einer Beute des Schwarzen Tods werden. Der Gedanke, dass diese Nacht bei mir über Leben und Tod entscheiden konnte, bereitete mir Probleme.
    Die Sense war noch zu sehen. Wir bekamen auch mit, dass sie bewegt wurde.
    Dann knirschte es über unseren Köpfen. Das Dach riss. Holz splitterte. Einige Stücke fielen nach unten und prallten auf den Boden. Die Sense wurde hektisch bewegt. Mal verschwand sie für einen Moment, dann tauchte sie wieder auf.
    Und immer wieder hieb sie gegen das Dach und sorgte dort für noch größere Lücken. Den Schwarzen Tod selbst sahen wir nicht.
    Wenn wir durch die Öffnungen schauten, dann entdeckten wir die Bewegungen der Monster in der Luft.
    Ich war nach rechts gegangen und hatte mich dort aufgestellt. So war der Blickwinkel besser. Das Dach zeigte bereits ein riesiges Loch in der Mitte. Ich erhielt einen guten Durchblick, und was ich zu sehen bekam, konnte einem Menschen schon den Atem rauben, denn über dem Dach schwebte das schwarze gewaltige Skelett und schlug wieder mit seiner Waffe zu, deren Klinge mir plötzlich unzerstörbar vorkam. Ich begann sie zu hassen und duckte mich unwillkürlich, als sie niederraste.
    Diesmal hakte sie sich mit ihrer Spitze unter dem Dach im Holz fest. Ein Reißen, und der Rand des Lochs wurde regelrecht zerfetzt.
    Die Trümmer jagten in die Luft. Sie fielen außen an der anderen Seite der Hütte zu Boden, und jetzt wäre der Weg für den Schwarzen Tod frei gewesen.
    Ich dachte nicht länger darüber nach. Ich machte mich kampfbereit. Ich hob das Schwert an. Wenn er kam, würde ich ihn erwarten, aber er kam nicht, denn er schickte seine verdammten Vampirmonster, die ebenfalls noch nicht angriffen, sondern über dem Dach ihre Kreise zogen.
    Ich entspannte mich wieder etwas.
    »Verstehst du das?«, fragte Justine.
    »Noch nicht.«
    Dann hörte ich sie lachen. Danach rückte sie mit einem Vorschlag heraus, der mich überraschte. »Wir brauchen uns nicht zu stellen, John. Es gibt noch einen anderen Weg.«
    »Welchen?«, fragte ich und hielt meinen Blick in die Höhe gerichtet.
    Man gab uns noch eine Galgenfrist, und die nutzte Justine zu einer Erklärung. »Es gibt den Spiegel, Geisterjäger. Durch ihn sind wir gekommen, durch ihn können wir verschwinden. Na, was sagst du?«
    Ich wunderte mich. Justine Cavallo wollte kneifen! Die Antwort blieb mir in der Kehle stecken, denn jetzt fiel mir auf, dass Justine sich nicht mehr bewegte. Sie schaute in den Spiegel, aber ihre Gesichtszüge waren vor Staunen erstarrt.
    Eine Sekunde später sah ich den Grund.
    Der Spiegel war nicht leer.
    Darin zeichnete sich die Gestalt des Schwarzen Tods ab. Die Klinge der Sense funkelte, als wäre sie frisch poliert worden. Er wartete dort auf uns, aber es gab noch eine andere Lesart, die mir überhaupt nicht gefiel.
    Der Schwarze Tod hatte uns den Rückweg abgeschnitten…
    ENDE des dritten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Hardcover »Die Rückkehr des Schwarzen Tods«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher