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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen
Autoren: Jason Dark
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sogar, das sah Suko im Licht der Außenleuchte. Er glaubte nicht, dass der Grusel-Star schauspielerte, dieses Lachen kam von innen. Es ging ihm gut. Er war zufrieden.
    Suko legte einen Finger auf den hellen Klingelknopf. Etwas länger als gewöhnlich drückte er ihn. Das glich schon einem Alarmklingeln.
    Zuerst tat sich im Haus nichts. Keine Stimmen. Keine Reaktion.
    Die Tür wurde nicht geöffnet.
    Er schellte erneut.
    Kurz danach erlebte er die Reaktion. Bill sprach ihn an. Er musste vor dem Monitor gestanden und ihn so geschaltet haben, dass die Kamera auf die Tür zeigte.
    »Suko, du…«
    »Öffne, Bill.«
    »Du bist nicht allein.«
    »Öffne trotzdem.«
    »Gut.«
    Suko war froh, dass Bill ihm vertraute. Van Akkeren stand noch vor ihm. Bill würde die Tür aufziehen, und Suko drehte sich zuvor noch um. Es konnte durchaus sein, dass die verfluchten fliegenden Killer über ihn herfallen würden, genau in dem Augenblick, wenn die Tür geöffnet wurde. Aber er sah sie nicht.
    Bill zog die Tür auf.
    Sofort rammte Suko seine flache Hand in den Rücken des Grusel-Stars. Der stolperte nach vorn, auch durch den Spalt hindurch und betrat so das Haus.
    Schnell ging Suko ihm nach. Er drückte sich an Bill vorbei, der die Tür hinter ihm sofort wieder schloss, sich umdrehte und van Akkeren anschaute, als wäre dieser ein Geist.
    »Das darf nicht wahr sein«, flüsterte er. »Ich glaube noch immer, dass ich träume. Wie hast du das denn geschafft?«
    »Manchmal sind die Dinge eben recht einfach.«
    »Aber nicht immer«, flüsterte van Akkeren und fing leise an zu lachen. »Ausnahmen bestätigen die Regel…«
    ***
    Der Tag war warm gewesen. In der Nacht hatte es sich abgekühlt, aber nicht so stark, wie es der Mensch fühlt, wenn er in die Dunkelheit hineintritt. Nach einer Weile hatte er sich an die neue Temperatur gewöhnt und empfand sie nicht mehr so angenehm.
    So erging es Shao, die im Wagen zurückgeblieben war, was ihr nicht gefiel. Sie würde hier auch nicht die ganze Nacht sitzen und warten, denn sie vertraute Suko, dass er ihr den Weg zum Haus der Conollys freimachte. Das Haus selbst sah sie nicht. Zu dicht stand der Bewuchs innerhalb des Vorgartens. Es gab auch Lücken zwischen den Gewächsen, doch auch dort war nichts zu erkennen, abgesehen von einem bleichen Schein, den das Außenlicht abgab.
    Es erschien Shao in der Dunkelheit sehr weit entfernt. Der Vorgarten kam ihr vor wie ein unbekanntes Gelände, das noch von Menschen durchforscht werden musste.
    Sie konnte keine Ruhe finden. Auch wenn die Nacht keine Gefahren freigab, in ihrem Innern breitete sich die Unruhe aus, die so stark wurde, dass sie es nicht mehr schaffte, im Wagen sitzen zu bleiben. Sie musste raus.
    Shao stieg aus. Sie drückte die Tür wieder zu. Nichts bewegte sich in ihrer Nähe. Sie hörte keinen Laut. Bedrückend still erschien ihr die Nacht. Auch in den Nebenstraßen blieb es still. Das Motorengeräusch eines fahrenden Wagens war verstummt. Sie hatte das Geräusch beim Aussteigen noch vernommen.
    Und doch war es nicht völlig still. Vom Grundstück der Conollys her klangen die Geräusche zu ihr herüber. Sie waren schlecht einzustufen. Sie zählten auch nicht zu den normalen Geräuschen der Nacht. Diese hier konnte man als künstliche bezeichnen, denn in der Dunkelheit legten sich die Vögel schlafen.
    Hier aber klangen Laute zu Shao herüber, die sie an das Schwappen von Schwingen erinnerten. Als wären Adler oder Geier in der Nacht unterwegs auf der Suche nach Beute.
    Shao wusste, dass es anders war. Keine normalen Tiere, sondern die verdammten Killer mit Schwingen, die in das Haus der Conollys wollten. Deutlich erkannte Shao sie nicht, obwohl ihre Position besser war als innerhalb des Wagens. Sie sah nur die Schatten durch die Luft gleiten und bemerkte auch die Bewegungen der Schwingen auf dieser großen natürlichen Bühne.
    Sie vertraute Suko. Und trotzdem hatte sie Angst um ihn. Es waren zu viele Gegner. Wenn sie Suko entdeckten und sich auf ihn stürzten, war er verloren.
    Die Chinesin stellte fest, dass sich auf ihrer Stirn ein Film aus kaltem Schweiß gebildet hatte. Ein paar Mal rieb sie über ihr Gesicht. Die Luft kam ihr dicker vor. Sie nahm die Gerüche intensiver auf und wurde zudem in der oberen Körperhälfte auch von Mücken umtanzt.
    Einige Male schon war sie gestochen worden. So etwas konnte man nicht verhindern.
    Bisher hatte sich nichts verändert. Das gab ihr Hoffnung. Sie vertraute ihrem Parnter, denn sie wusste
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