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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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zurückzuzahlen. Dieses Haus würde ihr gehören. Und wer versuchte, es zu verkaufen, der würde es bereuen.
    Wie dieser Makler.
    Er hieß Korbinius Rif kin. Sie hatte es durch einen Informanten an der Botschaft erfahren, als sie Kaufinteresse für das Haus bekundet hatte. Allerdings ohne sich zu erkennen zu geben. Der Mann war naiv gewesen, ihr Vorteil, und er wusste auch nicht, was tatsächlich in ihr steckte. Was man sie gelehrt hatte. Die Kunst des Voodoo. Das Überleben auch in extremen Lagen.
    Ja, ihr Onkel war ein wahrer Magier gewesen, der den Tunnel zu anderen Welten gefunden hatte.
    Vor der Tür blieb sie für einen Moment stehen und drehte sich um. Sie hatte eine Abkürzung genommen, doch die Strecke war trotzdem sehr lang gewesen, und jetzt war sie ziemlich außer Puste.
    Sie wollte erst wieder zu sich selbst finden und musste vor allen Dingen die Nerven bewahren und keine Schwäche zeigen.
    Es blieb alles ruhig. Keine Verfolger. Aber dieser Sinclair würde kommen, das stand fest. Sie hatte ihn unterschätzt, und sie ärgerte sich jetzt, ihm so viel erzählt zu haben, wobei das Haus hier eine zentrale Rolle gespielt hatte.
    Ihre Gedanken galten noch dem Makler, der dem Haus einen Besuch abgestattet hatte. Die Hälfte ihrer Puppen hatte hier auf ihn gelauert, und sie ging davon aus, dass ihre kleinen Helfer genau nach ihren Anweisungen gehandelt hatten.
    Entschlossen zog sie die Tür auf.
    Der erste Schritt ins Haus, bei dem sie noch nicht viel sah, da die Tür ihr Blickfeld einengte.
    Beim zweiten Schritt hatte sie freien Blick – und hätte fast gejubelt.
    Was sie jetzt sah, das hatte sie erwartet und sich immer wieder vorgestellt.
    Die Puppen waren die Sieger. So klein sie auch waren, sie hatten es trotzdem geschafft, den nicht eben leichten Makler zu überwinden. Wie es ihnen genau gelungen war, das war Iris egal. Sie sah nur den dicht vor der Treppe liegenden Mann, der von ihren Freunden umringt war. Er lag auf dem Rücken, er bewegte sich nicht. Es war auch nichts von ihm zu hören, und den Grund dafür würde sie bald sehen.
    Als sie eine Armlänge vor der Gestalt stehen blieb, senkte sie den Kopf und schaute ihn an. Wieder hatte sie Mühe, einen Freudenschrei zu unterdrücken, denn alles war so eingetroffen, wie sie es sich gewünscht hatte. Auch das letzte und sehr wichtige Detail.
    Die Puppen hatten ihre Nadeln genommen und sie an verschiedenen Stellen des Körpers verteilt. Er sah aus wie gespickt, und er war unfähig, sich zu bewegen.
    Iris konzentrierte sich auf Rifkins Gesicht. Es war starr geworden.
    Ohne Leben, aber nicht tot.
    Zwar konnte er sich nicht bewegen, aber er bekam alles mit, das erkannte sie an seinen Augen.
    Der Kontakt stand.
    »He, kannst du reden?«
    Das Nein war nicht gesprochen, sondern nur ein Blick sagte es.
    Die Lippen bekam der Makler nicht mehr auseinander.
    »Verstehe«, sagte sie lächelnd. »Es ist das Gift. Es ist die Dosis, die dich erwischt hat. Aber keine Sorge, du wirst noch leben, aber du wirst merken, wie du immer schwächer wirst. Das Gift macht dich fertig. Es wird bei dir für einen langsamen Tod sorgen, und so werden alle sterben, die mir in die Quere kommen. Verstanden?«
    Das hatte er nicht. Sie entnahm es dem gequälten Zucken seiner Lippen.
    »Ich will es dir sagen. Auch mein Leben glich in den letzten Jahren einem langsamen Sterben, aber ich habe es geschafft, verstehst du. Ich habe mich aufbäumen können und das Leben zurückgewonnen. Doch ich vergaß nichts, vor allen Dingen nicht dieses Haus, in dem ich die Qualen erleiden musste. Jetzt gehört es mir. Ich habe es mir genommen, und ich werde es an keinen anderen Menschen abgeben. Wer es dennoch versucht, ist verloren. Meine Puppen und ich werden dafür sorgen. Und mit dir, Rifkin, mache ich den Anfang. Du brauchst nicht auf Rettung zu hoffen. Ich schaffe alle und werde mir hier eine neue, eine eigene Welt aufbauen.«
    Ihre Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden, und sie hatte auch den Blick mit einer nachdenklichen Geste gesenkt. »Das Schicksal ist nicht immer eine glatte Eisbahn. Hin und wieder gibt es auch Kurven. Manchmal ist sogar gestreut worden. Da kommt man ab von der Strecke. So ergeht es vielen, nicht nur dir. Aber was rede ich. Konzentriere dich auf dein Sterben. Es ist kein Vergnügen, wenn man langsam erstickt, aber meine Freunde haben sich genau an die Regeln gehalten…« Sie breitete die Arme aus und streckte sie wie segnend über ihre Puppen hinweg. Dabei leuchtete
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