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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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auch der Zeitpunkt gekommen, an dem sie Bill warnen musste.
    Der Reporter hatte wohl bemerkt, dass es zu einer Veränderung gekommen war. Erst als Sheila ihm erklärte, womit er rechnen musste, schrillte bei ihm der Alarm.
    »Verdammt, und ich bin wie festgenagelt!«
    »Mach dich klein.«
    »Geht nicht!«
    »Kannst du dich nicht in den Fußraum rollen?«
    »Nein, das ist zu eng. Außerdem bin ich…«
    »Entschuldigung«, flüsterte Sheila.
    »Was tut er?« Bills Stimme war von keuchenden Lauten begleitet.
    »Nur noch zwei Schritte, dann hat er die Scheibe erreicht. Ich versuche ihn abzulenken. Er soll auf mich schießen und nicht auf dich.«
    »Bist du denn wahnsinnig?«
    »Nein, aber ich kann mich trotzdem besser bewegen als du.«
    »Der zerschießt die Scheibe und kommt dann rein!«
    »Ja, soll er.«
    »Und dann?«
    »Ich nehme meine Handtasche. Ich schlag sie ihm auf den Kopf. Vielleicht treffe ich auch die Waffe.«
    »Gute Idee, aber…«
    »Kein Aber mehr, Bill, bitte.«
    »Schon gut.«
    Sheila gab jetzt keinen Kommentar mehr ab, weil sie ihren Mann nicht noch weiter verunsichern wollte.
    Außerdem hätte sie das Reden von den eigentlichen Ereignissen abgelenkt. Sie wischte noch mal über ihre Augen, um alles so deutlich wie möglich mitzubekommen.
    Ja, nichts hatte sich verändert. Der Kasper mit der Beretta hatte so reagiert wie sie es sich vorgestellt hatte, und er brauchte nur noch einen Schritt zu gehen, dann stand er wirklich vor der Außenseite der Scheibe und musste nur noch abdrücken.
    Er überwand den letzten Rest. Dann beugte er sich nach vorn, um an die leicht gebogene Frontscheibe heranzukommen. Er hielt die Pistole noch immer mit beiden Händen und drückte die Mündung dann gegen das Glas an der Außenseite.
    Der kleine Finger lag am Abzug.
    Jetzt würde er schießen!
    Wie aus dem Nichts erschien die Hand und packte zu!
    ***
    Die Hand gehörte mir. Diesmal war es wieder der letzte Augenblick gewesen. Ich hatte die Strecke mit langen Schritten überwunden. Ich hatte auch die Puppen gesehen, die von meinem Erscheinen überrascht gewesen waren. Nur war es unmöglich gewesen, sich darauf einzustellen, denn ich war einfach zu schnell gelaufen.
    Ich hielt die rechte Hand gegen den Himmel gestreckt. Ich hörte keinen Schrei und nicht mal einen Schuss. Die Puppe war so überrascht worden, dass sie nichts tat, und mit der linken Hand bog ich ihren Arm zurück, damit die Mündung ins Leere zeigte und nicht auf mich.
    Eine Sekunde später lag die Beretta vor meinen Füßen. Ich schleuderte den Kasper zu Boden und nahm die Pistole an mich.
    Die kleine Gestalt zuckte im Gras. Sie versuchte dabei, den rechten Arm zu bewegen, was ihr zwar gelang, aber mein Griff war so hart gewesen, dass ihm der Arm fast aus dem Gelenk gerissen worden wäre. Er kam nicht mehr zurecht, und so war er nur ein toter Gegenstand.
    Ich hörte Sheilas Stimme. Sie hatte eine Tür an der Rückseite geöffnet. Zunächst musste ich mit dem Kasper fertig werden und trat mit dem rechten Fuß voll zu.
    Das Gesicht war wichtig. Es zerknirschte unter dem Druck. Was so hart ausgesehen hatte, war nicht mehr als irgendein Kunststoff, der nichts aushielt. Mich durchfuhr ein gutes Gefühl, als ich auf die Reste des Kopfes schaute. Wenig später suchte ich nach den anderen Puppen.
    Sie hatten sich nicht in meine Nähe getraut. Das Schicksal ihres Artgenossen war ihnen Warnung genug gewesen.
    Wären auch die anderen Puppen bewaffnet gewesen, dann hätten sie mich sicherlich auf dem Weg zum Rover angegriffen. Da dies nicht geschehen war, ging ich davon aus, dass sie sich nur mit ihren kleinen Händen oder Füßen verteidigen würden, und da würde ich ihnen schon das Nötige entgegensetzen.
    Sheila war nicht aus dem Rover gestiegen. Ich zerrte die Tür jetzt weit auf und sah sie auf der Rückbank sitzen. Erleichtert, aber noch von dem verdammten Streifschuss gezeichnet.
    Bevor ich ihr eine Frage stellen konnte, übernahm Sheila das Wort. »Ich bin okay. Kümmere du dich um Bill.«
    An ihn hatte ich nicht gedacht. Plötzlich schlugen in mir Alarmglocken an. Jetzt fiel mir auf, dass er mich nicht unterstützt hatte.
    Das bestimmt nicht freiwillig.
    »Was ist denn mit ihm?«, fragte ich.
    »Es hat ihn erwischt.«
    »Wie und…«
    »Die Nadel, John. Eine verdammte Voodoonadel. Sie muss mit Gift getränkt worden sein.«
    Eine heiße Lohe schoss in mir hoch.
    Dafür hatte der Begriff Gift gesorgt. Voodoonadeln, Voodoogift, da passte alles zusammen, denn
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