Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es in ihren Augen, denn erst jetzt fühlte sie sich richtig wohl.
    Schließlich schnickte sie mit den Fingern. »Bevor ich zuschauen kann, wie du langsam stirbst, habe ich noch etwas zu erledigen. Ich muss das richten, was ich mir durch meine eigene Eitelkeit eingebrockt habe. Ich hätte nicht zu sehr an die Öffentlichkeit treten sollen. Nun ja, das ist nicht mehr zu ändern, und ich muss jetzt das ändern, was mir nicht gefällt. Ich habe Feinde, die mir auf den Fersen sind, aber ich bin sicher, dass ich sie schaffe. Zwei sind wohl schon halb aus dem Verkehr gezogen worden, und den dritten werde ich auch schaffen…«
    »Dagegen setze ich«, sagte eine Männerstimme von der Tür her…
    ***
    Wir hatten es geschafft. Wir waren verdammt schnell gefahren und konnten uns gratulieren, dass die Dunkelheit sich noch nicht über das Land gelegt hatte.
    Die Conollys waren im Rover geblieben. Ich hatte die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt und die Haustür erfreulicherweise nicht abgeschlossen erlebt.
    Zum Glück ließ sie sich auch sehr leise öffnen. Ich war wie ein Phantom gekommen und hatte mich nach meinem Eintreten nicht bewegt und kaum geatmet. So war mir nur sehr wenig des Gesprächs entgangen, und ich hatte mir zudem einen Überblick verschaffen können.
    Der grauhaarige Mann auf dem Boden. Gespickt mit zahlreichen Nadeln. Unfähig sich zu bewegen und auch nur ein Wort zu sagen.
    Bei meinem Freund Bill hatte ich erlebt, wie das Gift wirken kann, hier sah ich die volle Dröhnung.
    Zuerst hatte ich geglaubt, einen Toten zu sehen. Zum Glück ein Irrtum. Der Mann lebte noch. Seinen Namen und seinen Beruf kannte ich auch, und im Stillen hoffte ich, dass er noch zu retten war, wenn er in fachärztliche Behandlung geriet.
    Davor jedoch stand Iris Freeman!
    Sie hatte sich nach einer Schrecksekunde umgedreht, und jetzt schauten wir uns wieder in die Augen. Hier war es heller als in ihrem Haus. Mir kam ihre dunkle Haut grau vor. Tiefe Falten kerbten sie ein. Da war nichts von Jugendlichkeit oder Frische in ihrem Gesicht zu sehen. All das Leiden, das sie in den Jahren erlebt hatte, malte sich in den Zügen ab. Aber ich entdeckte auch etwas anderes darin. Das heißt, in den Augen. Darin stand der unbeugsame Wille zu überleben und die Pläne fortzuführen.
    Sie hatte auf meine Bemerkung noch keine Antwort gegeben.
    Auch jetzt sagte sie nichts und bewegte sich auch nicht. Aber zu ihren Füßen stand eine Puppe in einem hellblauen Kleid mit rötlichen Haaren, altväterlich geschnitten mit Mittelscheitel und Locken, einem runden, netten und neutralen Gesicht, und die setzte sich schaukelnd in Bewegung. Dabei schwang sie ihre krummen Arme leicht vor und zurück, bis ich das Blitzen zwischen ihren rechten Fingern sah.
    Sie besaß die Giftnadel!
    »Töte ihn!«
    Iris sprach wieder, wenn auch nicht mit mir. Ich wusste nur, dass diese Puppe dem Befehl folgen würde, doch dagegen hatte ich selbstverständlich einiges.
    Bevor sie irgendetwas unternehmen konnte, zog ich die Beretta.
    Sie ging weiter, obwohl Iris einen Warnruf ausstieß.
    Großartig zielen musste ich nicht. Ein derartiges Ziel war immer zu treffen.
    Die Stille in diesem Haus wurde brutal zerrissen. Das Echo tobte über die breite Treppe hinweg bis in die obere Etage, aber das hörte die Puppe nicht, denn das geweihte Silber zerstörte sie und kämpfte voll gegen die Voodoo-Magie an.
    Die Puppe zerbröselte und wie schon die im Schrank, blieb nur Staub zurück, wobei die Kleidung von kleinen Feuerzungen erfasst wurde und verbrannte.
    »Du hast keine Chance, Iris. Du kannst dich nicht mehr auf deine Helfer verlassen. Ich kann sie der Reihe nach töten. Und deshalb ist es besser, wenn du aufgibst.«
    »Nein. Nein, verdammt!«, kreischte sie mich an. »Ich werde nicht aufgeben. Ich lasse mir mein Lebenswerk nicht zerstören. Sie stehen unter meinem Schutz. Ich habe ihnen die Kraft gegeben, die ich von einem großen Schamanen bekam. Ich habe sie geleitet. Es sind damals die einzigen Freunde gewesen, die man mir gelassen hat. Es sind meine Kinder, und welche Mutter lässt schon ihre Kinder im Stich?«
    »Da hast du Recht. Aber es gibt keinen anderen Weg. Sie müssen einfach vernichtet werden.«
    »Nie!«, brüllte sie, und sie zeigte mir genau, was sie damit meinte. In ihrem weißen Gewand drehte sie sich kurz herum, bewegte wieder die Hände, um die anderen Puppe anzutreiben. Sie wollte sie mir als ihre Soldaten entgegenschicken und mich möglicherweise ablenken.
    Diesmal war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher