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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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An einigen Stellen begleitete violette Akelei meinen Weg. Ich lief sehr zügig, auch geduckt und atmete auf, als ich eine bestimmte Stelle erreicht hatte.
    Es war die Ecke zwischen Rück- und Schmalseite.
    Ein guter Platz, aber nicht ideal für die Dauer. So kam ich nicht ins Haus hinein.
    Gab es eine Hintertür?
    Darauf setzte ich. Als ich um die Ecke spähte, sah ich zum ersten Mal den Holzbau. Zuerst dachte ich an eine Gartenlaube mitten auf der Wiese. Das traf nicht so zu. Für ein Gartenhaus war der Bau doch recht klein. Ich konnte ihn mir eher als Toilettenhaus mit einer Sickergrube darunter vorstellen.
    Die Tür war geschlossen. Um sie zu öffnen, musste ein Holzriegel zur Seite geschoben werden. Verständlich, dass es in dieser Einsamkeit keine Kanalisation gab.
    Das kleine Haus interessierte mich nicht. Wichtig war das große.
    An dessen Rückseite schob ich mich entlang. Ich sah auch die kleinen Fenster, aber es gelang mir kein Blick ins Innere des Hauses. Gardinen stoppten die Neugierde der Fremden.
    Und die Hintertür gab es auch. Beinahe schon logisch, wenn das Toilettenhaus auf diesem Teil des Grundstücks stand. Dann brauchte man nicht um den Bau herum, um sich zu erleichtern.
    Jetzt kam es darauf an, ob die Tür offen war oder nicht. Lautlos würde ich sie jedenfalls nicht aufschieben können. Klopfen wollte ich auch nicht, und so legte ich meine Hand auf die graue Klinke und drückte sie nach unten. Sie klemmte etwas, und das setzte sich bei der Tür fort.
    Um mich herum regte sich nichts. Und auch im Haus erwartete mich eine bedrückende Stille. Allerdings durch einen anderen Geruch gezeichnet. Längst nicht mehr so frisch.
    Helleres Licht gab es hier nicht. Ich musste mit dem auskommen, was durch die Fenster fiel und sich auf einem recht schmutzigen Holzboden verteilte. Es konnte auch sein, dass er nur so schmutzig aussah. Mich störte es nicht.
    Ich hielt die Beretta in der rechten Hand. Wenn jemand mit dem Gewehr auf mich zielte, wollte ich schneller sein.
    Zunächst brauchte ich das nicht. Auf Zehenspitzen ging ich weiter und hörte mein eigenes Herz schlagen. Ich war in einem winzigen Vorflur gelandet, der allerdings noch eine zweite Tür besaß, die offen stand. Und die gab den Weg in ein Schlafzimmer frei, in dem nur ein Bett und ein Schrank standen. Als dritter Gegenstand gesellte sich noch der abgetretene Teppich neben dem Bett hinzu.
    Im Schlafzimmer hielt sich niemand auf. Abgesehen von mir wenige Sekunden später.
    Das Bett wurde von einem dunklen Holzgestell umrahmt.
    Deshalb fiel auch das helle Oberbett besonders auf. Es lag dort wie eine große Wolke, die ihren Platz am Himmel verlassen hatte.
    Wer hier lebte, der schien sehr ordentlich zu sein. Wenn ich dabei an mein Bett dachte…
    Das wollte ich lassen. Ich schlich auf die zweite Tür zu, die mir gegenüberlag. Auch sie war geschlossen.
    Meine Hand lag schon auf der Klinke, als ein Geräusch die Stille des Zimmers unterbrach. Es war nicht laut, es war auch nur zu hören gewesen, weil ich mich so angestrengt still verhielt. Identifizieren konnte ich es nicht, aber ich hatte herausgefunden, dass es hinter meinem Rücken aufgeklungen war.
    Ich fuhr herum.
    Nichts zu sehen!
    Irrtum? Täuschung? Nein, bestimmt nicht. Da war etwas gewesen, und ich würde es herausfinden.
    Mit dem Rücken lehnte ich mich leicht gegen die Tür. Dabei schaute ich am Bett vorbei auf den Schrank, der neben dem kleinen quadratischen Fenster stand.
    Es war hier alles nicht groß. So passte sich der Schrank auch an.
    Er glich mehr einem Spind, war vielleicht etwas breiter. Das dunkle Holz reichte in der Höhe fast bis zur Decke, an der einige Spinnweben klebten.
    Das Geräusch war vorhanden gewesen. Als Quelle kam für mich eigentlich nur der Schrank infrage. Deshalb wollte ich ihn auch so schnell wie möglich untersuchen.
    Um die Tür aufzuziehen, musste ich einen Holzknauf bewegen.
    Dahinter befand sich bestimmt ein Riegel, der zur Seite gedrückt wurde. Ich drehte den Knopf nach links, zog etwas und führte die Schranktür mir entgegen.
    Freie Sicht!
    Das brachte im ersten Moment nicht viel, denn im Schrank gab es kein Licht. Ich war etwas zurückgetreten und wunderte mich darüber, dass über der Holzstange kein Kleidungsstück hing. Die linke Schrankseite war unterteilt in fünf Fächer. Auch sie sahen auf den ersten Blick hin leer aus.
    Da ich mich nie nur auf den ersten Blick verließ, wollte ich mir den Schrank genauer unter die Lupe nehmen. Dazu
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