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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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fremden Macht stehen. Sie hat das Buch gelesen, und sie hat auch mit mir telefoniert. Ich wusste davon nichts. Erst als es vorbei war, hat sie mit mir gesprochen und nach einigem Nachdenken gemeint, dass mehr hinter der Frau steckt. Beweise konnte sie mir auch nicht liefern. Sie hat es immerhin geschafft, dich und mich davon zu überzeugen. Am Telefon hat Iris Freemans Stimme auch recht normal geklungen. Dass sie uns diesen Empfang bereiten würde, wer hätte damit rechnen können?«
    All das, was Bill gesagt hatte, stimmte perfekt. Sheila war davon überzeugt gewesen, dass mit dieser Iris Freeman etwas nicht stimmte. Und dass das, was sie in ihrem Buch geschrieben hatte, nicht nur aus der Luft gegriffen war. Sheila war fast davon überzeugt gewesen, dass es diese lebenden Puppen gab, die innerhalb des Buchs auch als gefährlich eingestuft worden waren.
    Auch mich hatte Sheila schließlich überzeugt. Der letzte Fall war abgeschlossen. Suko und mir war es gelungen, Justine Cavallo wieder mal zu stoppen, bevor sie weitere Menschen ins Unglück reißen konnte. Die beiden Vampirgeschwister Mona und Mike gab es nicht mehr, und Vanessa Drake, die Geigerin, hatten wir im letzten Augenblick retten können.
    Lange blieb ich nie »arbeitslos«. Dafür passierte einfach zu viel auf der Welt, und auch wieder in der Nähe von London wie in diesem Fall. Das Haus lag einsam im Osten. Da war von der Millionenstadt schon nichts mehr zu spüren. Man konnte die Gegend als erholsam bezeichnen, wäre nicht in der Nähe die Themse geflossen, die schon sehr bald Windsor Castle erreichte, das natürlich ein stetiger Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt war.
    Hier, abseits der Straße, war davon nicht viel zu spüren, und hierher hatte sich Iris Freeman zurückgezogen, um in Ruhe ihre Bücher schreiben zu können. Das hatte sie Sheila noch am Telefon erzählt, denn es sollte nicht bei dem einen Buch bleiben.
    Ich warf einen Blick auf Sheila, die noch immer bewusstlos war.
    Wir hatten sie hingesetzt. Die Stoßstange des Rovers gab ihr eine genügend starke Stütze.
    »Gut, Bill, dann werde ich mich mal umsehen.«
    »Dachte ich mir. Ich bleibe bei Sheila.«
    »Ich hätte dich auch gar nicht mitgenommen.«
    Er grinste mich an. »Aber eines sage ich dir. Ich bin noch nicht weg vom Fenster.«
    »Das sollst du auch nicht.«
    Er schlug mir auf die Schulter. »Dann gib nur Acht, dass man dir keine Kugel auf den Pelz brennt.«
    »Keine Sorge, das werde ich schon…«
    ***
    Es war kein langer Weg bis zum Grundstück der Iris Freeman, trotzdem brauchte ich meine Zeit, um den alten Zaun zu erreichen, der teilweise wie das schlechte Gebiss eines Riesen aussah. Längst nicht alle Latten standen noch aufrecht. Mindestens die Hälfte von ihnen war weggeknickt und lag auf dem Boden. Andere steckten schief in der Erde, als warteten sie darauf, einen letzten Tritt zu bekommen.
    Ich hatte verdammt gut aufgepasst und war auch nicht in aufrechter Haltung dem Ziel entgegengegangen. Ich hatte mich ziemlich klein gemacht und stand nun vor dem Zaun, wobei ich durch eine Lücke schaute, die bis zur Gürtelhöhe mit Strauchwerk gefüllt war.
    Auf dem Grundstück standen einige Bäume. Äpfel und Birnen würden in ein paar Monaten an den Zweigen hängen. Sie hatten schon geblüht und fingen nun an zu sprießen.
    Das Haus war klein. Mehr eine Hütte. Sie duckte sich praktisch in den verwilderten Garten hinein. Wer zum Eingang wollte, der musste über einen mit Steinen belegten Weg gehen. Von der Unterlage war nicht mehr viel zu sehen, weil Gras, Moose und Flechten ihre Patina gebildet hatten.
    Dort stand ich nicht. Ich wollte das Grundstück von der Seite betreten. Nach hinten hinaus hatte ich ebenfalls Ausschau gehalten.
    Da war mir nichts aufgefallen. Nur dass dort Gräser sehr hoch wuchsen. Noch weiter zurück war das Gelände verwildert und ging in die Flussauen über.
    Ich hatte mir etwa drei Minuten Zeit genommen und einen Weg ausgesucht, wie ich am besten an das Haus herankam, ohne sofort gesehen zu werden.
    Auf die Strecke eines normalen Besuchers verzichtete ich. Da hier auf uns geschossen worden war, konnte ich nichts mehr als normal ansehen. In dieser Wartezeit hatte ich mir auch die Fenster genauer angeschaut. Die Scheiben waren recht blank. Außen vor den Fenstern standen Blumentöpfe in grauen Kästen. Rote Geranien bildeten einen Kontrast zu der grauen Fassade.
    Ich stieg über die alten Latten hinweg. Sehr schnell lief ich durch das hohe Gras.
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