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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich den Beweis bekommen. Das war kein Fall für die normalen Kollegen, sondern für mich, denn hier waren unheimliche Mächte am Werk. Vielleicht sogar die mörderische Macht des Voodoozaubers…
    ***
    Zuerst flatterten Sheilas Augenlider!
    Genau das bemerkte Bill noch in der gleichen Sekunde, denn er hatte seinen Blick nicht vom Gesicht seiner Frau genommen und darauf gehofft, dass sie schnell erwachte.
    Sie saß nicht mehr auf dem Boden, sondern lag jetzt, den Hinterkopf in Bills Schoß gebettet. In der letzten Zeit hatte Bill ihr Gesicht sehr oft gestreichelt und darauf gesetzt, dass sie es auch merkte.
    Einen ersten Erfolg hatte er erreicht und freute sich darüber wie ein kleines Kind zu Weihnachten.
    Noch jetzt musste er immer wieder an die Szene zurückdenken, als er den Abschussknall des Schusses gehört hatte. Sheila war gefallen. Sie hatte so leblos auf dem Boden gelegen, wie tot. Was Bill in diesen so langen und schrecklichen Sekunden empfunden hatte, konnte er nicht aussprechen. Er war so leer gewesen und zugleich so voller Emotionen. So war es in seinem Innern zu einem völligen Durcheinander gekommen, das er bis jetzt noch nicht richtig verkraftet hatte.
    Aber Sheila war nicht tot. Das Zucken der Augendeckel hatte er sich nicht eingebildet. Und er war sich sicher, dass sie bald aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit erwachen würde.
    Er sprach sie nicht an, er strich nur leicht über ihre Wangen. Sein Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen, und die Freude in seinen Augen konnte er nicht unterdrücken.
    Sheila öffnete ihre Lippen. Wenig später vernahm Bill den Stöhnlaut. Er hörte sich an, als wäre sie dabei, aus einem tiefen, langen Schlaf zu erwachen, und es dauerte wirklich nicht lange, bis sie die Augen aufschlug und in Bills Gesicht schaute.
    Noch hatte sie ihn nicht erkannt. Sie zwinkerte, und ihr war anzusehen, dass sie nachdachte.
    Bill beugte seinen Kopf nach vorn und küsste ihre Lippen sehr zart. Genau das merkte sie, als wäre sie Dornröschen, das nach einem sehr langen Schlaf geweckt wurde.
    Sie schaute ihn an.
    »Bill…«, hauchte sie.
    »Ja, wer sonst?«
    »Du… du …«
    »Bitte, Sheila, du musste jetzt nicht reden. Ich will dir nur sagen, dass ich bei dir bin.«
    »Ja, ja… aber …«
    »Kein Aber jetzt. Ruh dich bitte aus.«
    Sie schloss die Augen wieder. Bill hätte vor Glück schreien oder jubeln können. Erst jetzt sackte ihm die letzte Last weg, die ihn bisher noch gequält hatte.
    Auch weiterhin hielt Sheila die Augen geschlossen. Bill überlegte, wie es mit ihr weitergehen sollte. Es war am besten, wenn er sie auf den Rücksitz des Rovers legte. Da brauchte sie nicht auf einem feuchten Boden zu sitzen.
    Ihre Stimme »störte« ihn.
    »Mein Kopf, Bill, mein Kopf. Er… er … tut so weh. Ich weiß nicht, was das …«
    »Bitte, ich weiß Bescheid. Du musst versuchen, die Schmerzen zu akzeptieren. Sie werden verschwinden. Es war schlimm, was du erlebt hast, Sheila.«
    »Was denn?«
    »Jemand hat geschossen.«
    Sheila hielt die Augen noch immer geschlossen. Trotzdem zuckte sie zusammen.
    »Auf mich?«
    »Ob du gemeint warst, weiß ich nicht. Es könnten auch John und ich gewesen sein. Aber dich hat die Kugel getroffen. Du hast einen Streifschuss am Kopf mitbekommen. Zum Glück ist die Wunde nicht sehr tief. Es gibt Menschen, die würden sogar von einem Kratzer sprechen, aber die Schramme hat geblutet, und der Schlag hat dich bewusstlos werden lassen.«
    Sheila blieb auch weiterhin bewegungslos liegen, den Hinterkopf bei ihrem Mann aufgestützt. »Ich muss erst nachdenken, was passiert ist und warum auf mich geschossen wurde…«
    »Nein, lass das lieber.«
    »Bill, das war meine Sache.«
    »Wieso? Was meinst du damit?«
    »Dass ich euch zu dem Haus geführt habe.«
    Der Reporter sagte zunächst nichts. Die letzte Bemerkung hatte ihm allerdings bewiesen, dass Sheila sich wieder erinnerte.
    Vielleicht nicht an alles, aber das würde sich geben.
    »Wir wollten doch zu dieser Iris Freeman…«
    »Genau. Da sind wir auch.«
    »Und weiter?«
    Bill kannte seine Frau. Wenn sie sich mal irgendwo festgebissen hatte, würde sie so leicht nicht loslassen. Es hatte keinen Sinn, bei ihr zu schweigen, und deshalb wiederholte er noch mal, dass geschossen worden war.
    »Von Iris Freeman?«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    Sheila öffnete die Augen.
    »Ich will nicht daran glauben, dass es Iris gewesen ist. Ich habe noch mit ihr telefoniert. Sie hat gemeint, dass ich sie besuchen kann.
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