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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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Dann würde ich Überraschungen erleben. Warum sollte sie denn auf mich schießen, Bill?«
    »Es kann auch sein, dass sie mich gemeint hat. Oder sie wollte nicht, dass du jemanden mitbringst.«
    »Aber schießt man dann direkt?«
    »Die Frage ist gut. Die darfst du mir so nur nicht stellen, meine Liebe. Du hast nur telefoniert, und du weißt nicht, wer sich hinter ihr verbirgt. Wer also wirklich dahinter steckt und von welchen Motiven sie geleitet wird.«
    »Iris Freeman ist schon seltsam«, flüsterte Sheila nach einer kurzen Pause.
    »Eben.«
    »Und sie ist vernarrt in ihre Puppen. Sie hat ja davon gesprochen, dass Puppen wie Kinder sind. Das meinte sie nicht nur im übertragenen Sinne, glaube ich.«
    »Wie dann?«
    »Dazu stand sie. Kinder leben, Bill, und vielleicht kennt sie auch lebende Puppen.«
    »Hast du schon mal über eine Erklärung nachgedacht?«, fragte er nachdenklich.
    »Das habe ich. Nur – muss ich dir das sagen? Du bist doch selbst der Fachmann.«
    »Voodoo?« Bill hatte den Begriff nicht aussprechen wollen.
    Deshalb drang das Wort auch nur schwer über seine Lippen.
    Sheilas Lippen überzog ein feines Lächeln. »Du bist ja gut, Bill. Und was ist mit John?«
    Der Reporter schaute auf die winzigen Schweißperlen auf ihrer Gesichtshaut. »Er will dem Haus einen Besuch abstatten und Iris Freeman kennen lernen.«
    »Gott…«
    »Keine Sorge. Der Schuss hat uns schon vorgewarnt. John wird entsprechend vorsichtig sein.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich bleibe bei dir.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, das ist doch logisch.«
    Sheila schloss die Augen. Ihr Gesicht spiegelte Erleichterung wider. Sie flüsterte. »Ich möchte auch nicht länger hier im Freien bleiben. Der Boden ist ziemlich feucht.«
    »Das weiß ich, Sheila. Ich hätte dich schon längst in den Rover gelegt. Ich wollte nur warten, bis du wieder erwacht bist.«
    »Danke.« Sheila senkte ihre Stimme. »Es wird nicht leicht sein. Die Schmerzen sind noch nicht verschwunden. Ich kann dir gar nicht sagen, wie es in meinem Kopf aussieht. Aber eine Gehirnerschütterung habe ich wohl nicht.«
    »Sehe ich auch so.« Bill tupfte ihr mit seinem Taschentuch etwas Schweiß von der Stirn. »Sollen wir es trotzdem versuchen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Warte. Ganz langsam.«
    Bill legte die Hände gegen Sheilas Rücken und drückte seine Frau behutsam nach vorn, damit sie in eine sitzende Stellung geriet. Er hörte ihr Stöhnen, was ihm in der Seele wehtat, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Als Sheila saß, hörte er sie stöhnen und dazwischen auch heftig atmen. Sie erlebte einen erneuten Schweißausbruch und schwankte zudem leicht. Hätte Bill sie nicht gestützt, wäre sie wieder gefallen.
    Er hielt sie an beiden Schultern fest.
    »Okay, Bill, es geht schon. Nur noch eine kurze Pause.«
    »So lange du willst.«
    »Das will ich ja gar nicht«, antwortete sie fast lachend.
    Bill nutzte die Pause, um sich umzuschauen. Sein Blick glitt dabei zum Haus hin, und er schaute auch an der rechten Seite des Rovers entlang.
    John war nicht zu sehen. Aber auch von einer gewissen Iris Freeman sah er nichts. Hinter den Fensterscheiben malte sich keine Bewegung ab. Auch vor der Haustür blieb alles ruhig. War es die große Ruhe vor dem Sturm? Oder würde die Stille wieder so plötzlich explodieren wie schon einmal?
    »Bill…«
    »Sofort.«
    »Ich glaube, wir können es jetzt versuchen. Aber bitte vorsichtig, sonst fliegt mein Kopf auseinander.«
    »Keine Sorge, das packen wir.«
    Sheila saß und hielt Bill die rechte Hand entgegengestreckt. Den Arm hatte sie dabei halb erhoben. Auf ihrem Gesicht malten sich Wille, Anstrengung, aber auch Qual ab, und der Reporter wünschte sich, an ihrer Stelle zu sein.
    Behutsam zog er seine Frau auf die Beine. Sheila unterstützte ihn, indem sie sich mit dem linken Arm abstemmte. Sie stieß heftig den Atem aus, aber sie beklagte sich nicht.
    Und so kam sie langsam hoch, stand auch, aber sie hätte es nicht allein geschafft. Bill musste seine Frau stützen, die sich zittrig gegen ihn lehnte.
    Bill schaute dabei über ihre Schulter hinweg. Die Hausfront lag in seinem Sichtbereich. An der Tür passierte nichts, an den Fenstern ebenfalls, doch im Garten glaubte er, eine Bewegung zu sehen.
    Oder auch mehrere. Er entdeckte nichts und wunderte sich nur, dass die hohen Gräser so seltsam zuckten. Der leichte Wind trug daran nicht die Schuld.
    Sheilas Stimme lenkte ihn ab. »Ich glaube, wir können es jetzt versuchen,
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