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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ
Autoren: Unbekannt
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erfolgte weder eine Bestätigung noch eine andere erkennbare Reaktion.
    „Plan 2 zur Ausführung bereit", erklang eine Kunststimme.
    „Start!" befahl der Hyperphysiker.
    Dann ließ er sich in einen Sessel fallen und schloß die Augen.
     
    *
     
    Die Flotte von zwölf Raumschiffen, die sich in Größe und Form nur wenig vom Schiff der drei verschollenen Netzgänger unterschieden, jagte in den Himmel von Sabhal. An Bord eines jeden Schiffes der Typenklasse EMSE befanden sich jeweils vier modernste Hilfsroboter. Waringer hatte für diesen Rettungsversuch alles aufgeboten, was ihm unmittelbar zur Verfügung stand.
    Plan lschied aus, da bei dessen Realisierung der Kontakt zu zumindest einem der Netzgänger oder zu ihrem Schiff unabdingbar erforderlich war.
    Nun setzte Waringer auf diese Robotflotte, die in mehrfacher Hinsicht für die Rettungsmission gesichert war.
    Die Programme der Maschinen und Raumschiffe kannten nur ein Ziel, nämlich diese Rettung. Für alle anderen Informationen, Anweisungen oder Ereignisse waren sie positronisch so deaktiviert worden, daß Waringer von einer regelrechten Taubheit sprach.
    Eine Beeinflussung durch Fremde oder etwas Fremdes, egal, wie es geartet war, war damit auszuschließen.
    Die EMSE-Raumer waren nur in der Lage, bis exakt zur Vier-Lichtminuten-Grenze zu fliegen. Von dort aus mußten die Hilfsroboter ihren Weg nach einem vorprogrammierten Plan mit dem eigenen Antriebssystem fortsetzen. Die Kleinschiffe sollten dann in eine Warteposition in fünf Lichtminuten Entfernung des KLOTZES gehen, um gegebenenfalls nach Weisungen von Sabhal aus in das weitere Geschehen eingreifen zu können. Die Hilfsroboter, selbst Kleinstraumschiffe, ließen sich jedoch nicht beeinflussen.
    Waringer wollte damit jegliche Auswirkung des KLOTZES ausschließen, wenn die 48 Roboter sich dem geheimnisvollen Riesenobjekt näherten.
    Eine weitere Aufgabe der eigentlichen Transportschiffe war es, als Relais für die Hilfsroboter zu dienen. Waringer war davon überzeugt, alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Jetzt galt es abzuwarten.
    Diese Zeit wollte der Wissenschaftler dazu benutzen, sich mit seinem Plan 3 zu befassen. Für eine Rettung der Gestrandeten war diese Maßnahme nur indirekt geeignet, denn hier ging es in erster Linie um die Realisierung des Projekts „vektorierbarer Grigoroff-Projektor".
    Waringer verfügte bereits über 13 Sonden mit miniaturisierten Metagrav-Triebwerken.
    Auf die setzte er, um mehr über den KLOTZ oder seine Herkunft in Erfahrung zu bringen.
    Der Grigoroff-Projektor war ein elementarer Bestandteil der Metagrav-Triebwerke. Er erzeugte eine Schirmhülle, die Grigoroff-Schicht, die ein Raumgefährt während des Fluges durch den Hyperraum so von jeglicher universeller Umgebung abschirmen konnte, daß es mitsamt dem erzeugten Mikrouniversum sich selbst transportierte.
    Allerdings bestand während des Metagraf-Fluges eine Gefahr: Wenn der Grigoroff-Projektor plötzlich versagte, brach die Grigoroff-Schicht zusammen. Dann traten Erscheinungen auf, die nicht mehr exakt zu deuten waren.
    Zahlreiche Metagrav-Raumschiffe, die nie mehr ein Lebenszeichen von sich gegeben hatten, unterstrichen diese Gefahr. Sie waren verschollen in alle Ewigkeit.
    In einem solchen Fall konnte es theoretisch - und sicher auch praktisch, wie die ungeklärten Verluste bewiesen - dazu kommen, daß ein Raumkörper in einem fremden Universum rematerialisierte. Bei den erlittenen Schäden war es dann wohl unmöglich, jemals wieder das Heimatuniversum zu erreichen.
    Waringer dachte, daß ein solches Schicksal auch Fremden widerfahren sein konnte.
    Fremden, die den KLOTZ „überfordert" und damit in ein anderes Universum geschleudert hatten.
    Der Anreiz bei dieser Idee lag auf einer einfachen Ebene. Die Strangeness-Konstante des KLOTZES war zwar nicht exakt bekannt, aber immerhin so gut, daß es gelingen könnte, die Sonden mit den miniaturisierten Metagravs eben in dieses Universum zu schicken, aus dem der KLOTZ kam.
    Das war der Kernpunkt von Plan 3.
    Der technische Trick dabei lag darin, einen Raumkörper durch gezieltes Ausschalten der Grigoroff-Schicht dazu zu bringen, daß er in ein anderes Universum stürzte.
    Untersuchungen in dieser Richtung hatte Waringer schon in größerem Umfang durchgeführt. In der Theorie war das Problem gelöst. Der Grigoroff-Projektor mußte nur vektorierbar sein.
    Vektorierbar, das bedeutete, seine Strahlung nach der Größe und der Richtung ganz gezielt behandeln zu
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