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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ
Autoren: Unbekannt
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waren diese Messungen schon problematisch genug. Es galt, minimale Abweichungen in verschiedenen Naturkonstanten zu vermessen und zu bewerten. Wenn man zum Meßobjekt, also einem anderen Universum, freien Zugang hatte, ließ sich dessen Strangeness-Wert über die Abweichungen der Vakuumlichtgeschwindigkeit, das Plancksche Wirkungsquantum, die Ayogadrosche Konstante zur Bestimmung der elektrischen Elementarladung oder die Rybergkonstante für die atomare Kernmasse ermitteln. Auch die Vermessung der Boltzmannkonstante zur mittleren Energie eines Teilchens oder die der Faradayschen Konstante konnte zum Ziel führen.
    Alle diese Möglichkeiten fehlten Waringer beim KLOTZ, denn dieser selbst erwies sich bis jetzt als praktisch unnahbar. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Der Wissenschaftler war daher bei seinen Untersuchungen auf indirekte Messungen, telemetrische Studien oder auf die Daten von ausgeschickten Sonden angewiesen.
    Solche Untersuchungen waren schon kurz nach dem Auftauchen des KLOTZES erfolgt.
    Allein aus der aufgefangenen Hyperstrahlung hatten sich geringe, aber fraglos von den bekannten Konstanten abweichende Werte ergeben. Damit war die dem KLOTZ innewohnende Strangeness mit gewissen Unsicherheiten bestimmt worden.
    Die ersten Resultate galten noch heute. Eine geringe Strangeness, also ein Wert, der von null verschieden war, existierte. Dieser zahlenmäßig kleine Wert, der bisher bestimmt worden war, war nicht stabil. Er wanderte ganz offensichtlich auf null zu, also auf den Wert des Einsteinuniversums.
    Die Schlüsse aus dieser Tatsache waren nicht eindeutig. Es galt als wahrscheinlich, daß der KLOTZ einem Parallelkontinuum entstammte. Bewiesen war diese These nicht.
    Es war beispielsweise auch denkbar, daß die psionische Strahlung des KLOTZES keine gezielte Maßnahme war, die von diesem ausging, sondern nur ein Resultat der von null verschiedenen Strangeness. Die Meinungen in diesem Punkt gingen bei den Netzgängern, die sich mit diesen Fragen befaßten, auseinander.
    Waringer hatte seine eigene Theorie. Er war davon überzeugt, daß der KLOTZ einem Fremduniversum entstammte. Er ging davon aus, daß eine besonders heftige Energieentfaltung den KLOTZ aus seinem Stammuniversum in den Einsteinraum geworfen hatte. Solche Vorgänge ließen sich berechnen. Ihre Wahrscheinlichkeit war sehr gering, aber diese Wahrscheinlichkeit ließ sich manipulieren. Folglich war es für den Hyperphysiker auch wahrscheinlich, daß das Erscheinen des KLOTZES ein gezieltes Ereignis darstellte.
    Die Frage nach dem Sinn dieses Wechsels der Universen ließ sich allerdings aus diesen Spekulationen heraus nicht beantworten. Der KLOTZ wahrte sein Rätsel.
    All diese Überlegungen schossen Waringer immer wieder durch den Kopf, während er die Auswertung der Impulse des Kleinraumschiffs vornahm. Die Signale wurden immer schwächer und undeutlicher. Aber es war klar, daß das Schiff noch eine Reststrahlung der Projektoren der Strangeness-Schilde aufnahm. Die drei Netzgänger konnten also durchaus noch am Leben sein.
    Weiter wurde deutlich, daß das Kleinraumschiff keine Bewegung mehr durchführte. Die letzten Messungen aus der Bewegung ließen auf Traktorstrahlen schließen. Die nun eingekehrte Ruhe des Schiffes weckte die Vermutung, daß es entweder in einem Fesselfeld gehalten wurde oder aber bereits an den KLOTZ angedockt worden war.
    Zu Waringers Ärger ließ sich die Entfernung des Kleinraumschiffs zum KLOTZ nicht mehr bestimmen. Die letzte exakte Aussage darüber wies eine Distanz von gut 25 Millionen Kilometern auf, was weniger als eineinhalb Lichtminuten entsprach.
    Auf Anrufe reagierten weder die Schiffspositronik noch die drei vorwitzigen Netzgänger, die den Prototypen der Strangeness-Schilde zu großes Vertrauen geschenkt hatten.
    Da weitere Erkenntnisse nicht zu erlangen waren, faßte Waringer einen Entschluß. Die Netzgänger brauchten sofort Hilfe, auch wenn der Metabolismus von Ynk und Unk sich mit der Widerstandsfähigkeit Icho Tolots vergleichen ließ. Über Friz Hedderles Körperwerte wußte Waringer weniger genau Bescheid, weil der Frabumesser jede Auskunft darüber verweigert hatte.
    „Rettungsplan 2!" bellte Waringer. „Plan 3 vorbereiten."
    Seine Leute und die Roboter setzten sich in Bewegung. Nur Daniel rührte sich nicht.
    Waringer wies die Zentralpositronik ein letztes Mal an, eine Befehlsfolge an das Kleinraumschiff auszustrahlen, um dieses zur Umkehr zu bewegen. Die Nachricht ging hinaus, aber es
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