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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ
Autoren: Unbekannt
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Hyperphysiker stand jetzt schon fest, daß an dieser Rettungsaktion keine Lebewesen teilnehmen würden.
     
    2.
     
    In den letzten fünf Wochen hatte Waringer alle Hände voll zu tun gehabt. Im Vordergrund aller Untersuchungen hatte immer der KLOTZ gestanden. Daran hatte sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.
    Das Produkt, das aus seiner gründlichen Arbeit entstanden war, waren die Strangeness-Schilde. Mit nicht geringerer Gründlichkeit hatte er den Labyrinth-Taucher entwickelt und einen Prototyp für Rhodans Tests zur Verfügung gestellt.
    Seinem Lieblingsprojekt, der Vektorierung des Grigoroff-Projektors, hatte er dadurch nur wenig Zeit widmen können. Und so, wie es jetzt aussah, würde er auch in den nächsten Tagen keine Zeit für diese Arbeit finden.
    Äußerlich herrschte auf Sabhal, der Hauptstützpunktwelt der Gänger des Netzes, Ruhe, denn der Planet lag weit außerhalb der Herrschafts- und Einflußgebiete der Ewigen Krieger. Mit der Gefährdung DORIFERS oder dem Auftauchen des KLOTZES waren aber ganz entscheidende Dinge geschehen, die einer Lösung harrten.
    Auf die Strangeness-Schilde hatte Waringer große Hoffnungen gesetzt, denn sie sollten es einem organischen Wesen ebenso wie einem Roboter ermöglichen, sich dem KLOTZ bis auf weniger als vier Lichtminuten zu nähern. Diese Vier-LM-Grenze schien fast magisch zu sein. Nur Icho Tolot hatte sie einmal überwinden können.
    Ynk, Unk und der seltsame Friz Hedderle, der den Oberkörper eines Terraners besaß, hatten darauf gedrängt, mit den Strangeness-Schilden einen Vorstoß zum KLOTZ zu wagen. Waringer hatte die drei gewarnt, denn er wußte am besten, daß die neuen Geräte noch im Experimentierstadium waren. Das Risiko eines Einsatzes hatte sich nicht abschätzen lassen.
    Und nun hatten alle Beteiligten die Quittung.
    „Ich habe einen oder mehrere Faktoren falsch eingeschätzt", murmelte Waringer, als er den Kontrollraum verließ, von dem aus das Kleinschiff der drei Netzgänger geführt worden war.
    Er stürzte in sein Hauptlabor, um die Auswertung der gewonnenen Daten in Angriff zu nehmen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, daß die Bordeinrichtungen des Kleinschiffs noch immer Daten übertrugen. Diese waren allerdings verzerrt und teilweise verstümmelt. Sicher würden sich daraus noch Hinweise ergeben.
    „Hallo, Chef", sagte Daniel, aber Waringer beachtete den Roboter nicht, denn er war zu tief in seine Gedanken versunken.
    Strangeness! Das war das Schlüsselwort und zugleich das Problem.
    Zur Bestimmung eines definierten Ortes im Einsteinraum wurden drei Koordinaten benötigt, die beispielsweise aus den räumlichen Angaben der Länge, der Breite und der Höhe hergeleitet werden konnten oder diesen direkt entsprachen.
    Um ein Ereignis im Einsteinraum eindeutig festzulegen, mußte eine vierte Koordinate hinzugefügt werden, die der Zeit. Diese einfache Erkenntnis war uralt.
    Ganz anders sah die Sache aber bei der Definition eines Ereignisses im Hyperraum aus.
    Neben den vier erwähnten Koordinaten wurde hier eine weitere benötigt - die der Strangeness.
    Nach Waringers (und den heute allgemein gültigen) Vorstellungen waren in den Hyperraum nahezu unzählige Paralleluniversen eingebettet. Aus der Sicht eines Angehörigen des Einsteinuniversums war jedes Paralleluniversum ein „Ereignis". Und da zwei verschiedene Ereignisse nicht gleich sein konnten, mußte jedes Paralleluniversum somit seinen eigenen Strangeness-Wert haben.
    Der Strangeness-Wert des heimischen Universums war grundsätzlich konstant. Und die Strangeness-Werte der Universen, in die man hatte blicken oder in denen man sich hatte aufhalten können, waren auch konstant gewesen. Nie war dieser Wert jedoch von Universum zu Universum gleich!
    Daher pflegte Waringer von einer Strangeness-Konstanten zu sprechen, wenngleich sich diese Aussage immer nur auf sein Universum bezog.
    Strangeness ließ sich nicht als absoluter Wert messen. Wohl war es aber möglich, mit Hilfe hochkomplizierter hyperphysikalischer Geräte die Unterschiede zwischen Strangeness-Werten zu bestimmen. Da gegenüber einem dem heimatlichen Universum entstammenden Meßsystem jeder andere Strangeness-Wert nach einer Seite abwich, hatten sich die galaktischen Wissenschaftler schon vor vielen Jahren dem Vorschlag Waringers angeschlossen, der Strangeness des Standarduniversums den Wert null zuzuordnen.
    Folglich waren andere Universen um so „fremder", je mehr ihr Strangeness-Wert von null abwich.
    In der Praxis
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