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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel
Autoren: Unbekannt
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Einflußbereich, es ist meine Welt. Da ich jene peripheren Sterne, die jenseits des Dunklen Himmels in Absantha-Shad übergreifen, dem Krieger Ayanneh überlasse, verlange ich, daß er seinerseits ebenso verfährt. Das ist das Problem, Voso.
    Wie ist es zu lösen?"
    Und Voso stimmte seinen Gesang an. Er sang so schön und eindringlich, so temperamentvoll und einschmeichelnd, wie nie zuvor ein Ophaler gesungen hatte.
    „Ehrenwerter Krieger Granjcar", sang Voso Mii. „Du solltest nicht wirklich mit dem Krieger Ayanneh um etwas streiten, das für dich ohne jeglichen materiellen Wert ist. Zeige ihm vielmehr, was dieser häßliche Gesteinsbrocken dir wirklich bedeutet... mache ihn zu deiner Müllhalde. Wirf auf Eklitt alle Abfallprodukte ab, die sich in deinem Kriegerreich angesammelt haben, deponiere hier alles, was dir lästig geworden ist... und dann mag der Krieger Ayanneh Eklitt verwalten, wenn es ihn unbedingt danach gelüstet!"
    Was für eine weise Entscheidung! Der Krieger Granjcar war von diesem Rat dermaßen begeistert, und es erheiterte ihn gleichermaßen, daß er dem Krieger Ayanneh eins auswischen konnte, daß er ein donnerndes Gelächter anstimmte ...
    Und das Publikum dieser geschlossenen Vorstellung stimmte begeistert in das Gelächter ein.
    Diese Passage wurde von den Meistersingern so pointiert dargebracht, daß selbst das grandiose Finale daneben verblaßte, wiewohl der folgende Kanon ein eindrucksvolles Bild der abschließenden Geschehnisse und des Schlußgags vermittelte.
    Es war schon köstlich mitzuerleben, wie Granjcar die Abfallprodukte aus Technik und Naturwissenschaften über Eklitt ablud, den ganzen trostlosen Planeten zu einer Müllhalde machte. Und es riß das Publikum förmlich zu Begeisterungsstürmen hin, als die Meistersinger es Ayanneh seinem Kriegerkollegen gleichtun und ihn in Windeseile seinen eigenen Müll über Eklitt ausschütten ließen.
    Was keiner der beiden Ewigen Krieger jedoch bedacht hatte, war die Tatsache, daß die Abfallprodukte die Digger aus ganz ESTARTU anlockten, die sich aus dem biologischen, psionischen und hyperphysikalischen Mull alles Brauchbare holten und daraus das Fundament für eine eigene, eigenwillige Zivilisation schufen...
    Eklitt, die Unglaubliche, das Tor zum Dunklen Himmel, war erschaffen ...
    Der Gesang der Meistersinger klang allmählich aus, Voso Mii fand in die Wirklichkeit zurück. Und die Wirklichkeit sah für ihn recht trostlos aus.
    Er hatte eine Wette und dabei fast alle seine Ersparnisse verloren. Seine Chance, sich freizukaufen und zu seinen Artgenossen nach Siom Som zurückkehren zu können, war in unerreichbare Ferne gerückt. Verdammtes Toshinmal! Er hätte es sich aus dem Schädel gerissen, wenn das nicht seinen Tod zur Folge gehabt hätte. Er hatte vor Jahren einmal zugesehen, wie es einem Leidensgenossen ergangen war, der sich das Mal hatte herausoperieren lassen.
    Welche Chance hatte er nun noch, von einem Toshin zu einem freien Mann zu werden?
    Dabei war sein Coup eine todsichere Sache gewesen. Sein Roboter hätte den Kampf eigentlich nicht verlieren können. Er war die größte und mächtigste Kriegsmaschine gewesen, die auf Eklitt je gebaut worden war... zu groß, wie sich letztlich herausstellte, und zu schwer, zugegeben! Aber wie hatten die Orbitalen Ayannehs sich das zunutze machen können? Diese überheblichen Kümmerer, die in ihren Mistkarren im Orbit kreuzten, hatten doch keine Ahnung von den Oberflächenverhältnissen. Darum hatte Voso Mii der Bedingung zugestimmt, daß der Kampf des Gigant-Roboters gegen den Schwarm der Robot-Mücken im polaren Eismeer stattfinden sollte. Wie konnte Voso denn ahnen, daß dahinter eine gemeine Hinterlist steckte! Daß die Mücken den Giganten gar nicht angriffen, sondern einfach das Feuer auf die Eisdecke zu seinen Füßen konzentrierten.
    Als Voso die Falle erkannte, war es bereits zu spät. Die Eisdecke barst unter dem Gewicht des Giganten, und die bodenständigen Granjcarer hatten damit ihre bitterste Niederlage hinnehmen müssen.
    Für Voso war das auch eine arge persönliche Schlappe. Nicht nur, daß er, statt sein Vermögen zu verdoppeln, alles verloren hatte und sich nun von dem Toshin-Mal nicht freikaufen konnte. Ebenso schlimm war es, daß er seinen guten Namen, den Ruf als untrüglicher Instinktspürer, verloren hatte. Wer würde ihm nun, nach diesem beschämenden Desaster, noch das Vertrauen schenken.
    „Voso, da ist jemand, der sich mit dir unterhalten möchte", flüsterte
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