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1306 - Hexenbalg

1306 - Hexenbalg

Titel: 1306 - Hexenbalg
Autoren: Jason Dark
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gekommen. Genau darüber habe ich nachgedacht. Ich gehe davon aus, dass ich das Erlebnis auch in dieser Nacht haben werde. Und da möchte ich, dass ich nicht allein bin. Du sollst Wache halten. Du sollst zuhören und möglicherweise eingreifen.«
    »Hm«, sagte ich nur.
    »Gefällt dir das nicht?«
    »Das will ich nicht sagen, aber wenn ich ehrlich sein soll, habe ich schon meine Probleme. Du bist es ja, die kontaktiert wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir gelingt, an diese seltsame Person oder Erscheinung heranzukommen. Da habe ich schon meine Probleme. Okay, ich kann dich beschützen, ich werde auch eingreifen, aber eine Traumgestalt oder einen Geist zu bekämpfen, den nicht ich sehe, sondern nur du, das fällt mir schon schwer. Es könnte sogar sein, dass es unmöglich ist. Ich habe schließlich nichts, was ich sehe.«
    Jane schaute mich mit einem etwas verhangenen Blick an. »Du wirst es spüren, John.«
    »Meinst du?«
    »Davon bin ich überzeugt. Du wirst es an meiner Reaktion merken, und dann musst du handeln.« Sie hob einen Zeigefinger und legte mehr Intensität in ihre Stimme. »Es gibt einen Hinweis. Ich habe einen Namen gehört. Er heißt Edita. Darauf solltest du aufbauen. Bitte, du musst herausfinden, woher der Name stammt. Zu wem er gehört und so weiter. Ich bin nicht grundlos ausgesucht worden und gehe davon aus, dass es mit dem zusammenhängt, was noch in mir steckt.«
    »Einfach gesagt, meine Liebe.«
    Jane zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich, aber versetze dich mal in meine Lage. Ich gehe davon aus, dass mir jemand eine Botschaft übermitteln will. Aus dem Jenseits oder aus einem anderen Bereich. Egal, was da auch zusammenkommt. Ich kann mir vorstellen, dass diese Botschaft auch dich interessieren könnte. So sehe ich es eben und nicht anders. Da steckt mehr dahinter als wir beide bisher ahnen, das spüre ich.«
    Ich lächelte. »Es geht also um ein Kind, das man nicht finden darf.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Warum darf man es nicht finden?« Ich hatte die Frage mehr mir selbst gestellt, doch Jane schnappte die Worte auf und gab mir ihre Antwort.
    »Weil es möglicherweise gefährlich ist.«
    »Das Kind, meinst du?«
    »Ja.«
    »Lebt es?«
    Jane verdrehte die Augen. »Bitte, John, frag nicht so etwas. Woher soll ich das denn wissen?«
    Ich leerte meine Tasse. »Stimmt auch wieder. Wir wissen wenig und wollen viel erfahren. Wie hast du dir den weiteren Vorgang gedacht? Was soll ich tun? Wie soll ich mich verhalten? Hier sitzen bleiben und warten, bis du eingeschlafen bist?«
    »Nein, aber ich werde schlafen. Ich denke, dass du so lange nach unten zu Lady Sarah gehst und…«
    Ich unterbrach sie grinsend. »Bitte, sag nicht, dass du mich im Schlaf rufen willst.«
    »Unsinn, John. Ich kenne mich genau. Ich weiß, wann ich einschlafe. Auch wenn etwas vor mir liegt, das ich nicht erklären kann, werde ich keine Nacht hier wach bleiben. Ich bin in einer Stunde eingeschlafen. So war es in den Nächten zuvor auch.«
    »Dann kann ich in einer Stunde kommen.«
    »Ja.«
    »Wohin?«
    »Nicht in mein Schlafzimmer. Ich werde das Licht dimmen und mich hier auf die Couch legen.«
    »Wie du willst.« Ich stand auf und wusste noch immer nicht, wie ich den Fall betrachten sollte. War er ernst zu nehmen oder hatte sich Jane nur etwas ausgedacht? An die letzte Möglichkeit glaubte ich nicht. Da steckte schon mehr dahinter, und ich wollte jetzt auch herausfinden, was mit diesem geheimnisvollen Kind los war, das auf den Namen Edita hörte. Für mich war es ein neutraler Name. Er wies nicht speziell auf ein bestimmtes Land hin.
    Ich öffnete die Zimmertür und fragte: »Soll ich dir noch eine gute Nacht wünschen?«
    »Hör auf. Wenn, dann nehme ich mich selbst auf den Arm.«
    »Ich hatte es nur gut gemeint.«
    »Ja, ja, ich kenne dich.« Jane winkte ab, und durch die Bewegung fühlte ich mich entlassen.
    Über die Treppe ging ich nach unten und war gespannt, was Lady Sarah, die Horror-Oma, bei der Jane Collins wohnte, wohl zu diesem Thema zu sagen hatte.
    Ich fand sie in ihrem plüschigen, aber für sie passenden Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzend.
    »Gutes Programm, Sarah?«
    »Unsinn, Junge, ich habe mir einen Video-Streifen eingelegt.«
    »Einen Horrorfilm, wie ich dich kenne.«
    »Ach, hör auf.« Sie schaltete den Recorder ab und meinte: »Es wird Zeit, dass ich mir auch hier unten einen DVD-Player zulege. Den haben wir bisher nur oben unter dem Dach. Egal, John, setz dich.«
    »Das tat ich
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