Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
anfassen. Dir wird nichts geschehen, das schwöre ich dir!«
    Maxine wunderte sich über sich selbst. Sie hob den rechten Arm an, als wäre nichts geschehen. Dann strich sie mit der Hand über die Schulter der Gräfin hinweg, zog sie nach unten und stoppte oberhalb der linken Brust.
    »Spürst du was?«
    Maxine schluckte. Sie schloss sogar für einen Moment die Augen.
    Ja, sie hatte etwas gespürt. Es war nicht mehr die gleiche Haut, die sie kannte. Zwar sah sie kaum einen Unterschied, aber diesmal fühlte sich die Haut anders an.
    Sie war nicht nur rauer, sondern auch fester geworden. So fühlte sich keine menschliche Haut an. Sie musste sich in den letzten Minuten verändert haben, ohne dass Maxine etwas davon bemerkt hatte. Sie war Tierärztin. Man brachte alle möglichen Tiere zu ihr, wenn sie krank waren. Dazu zählten auch exotische. Sie erinnerte sich daran, dass sie kleine Echsen angefasst hatte, und eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen wies die Haut der Voodoo-Gräfin auf.
    Menschlich war sie nicht, das stand für Maxine fest.
    Sie hielt noch immer den Atem an. Kalt rann es über ihren Körper. Dann fasste sie noch einmal zu, und Alexandra ließ es geschehen. Sie lächelte sogar dabei.
    »Nun? Bist du weitergekommen?«
    »Nein, ich…«
    »Denk mal anders!«
    Maxine zuckte mit den Schultern. »Wie denn?«
    Sie bekam noch keine Antwort. Dafür geschah etwas mit dem Gesicht der Gräfin. Es begann zu zucken. Die Haut straffte sich. Der Kopf bekam eine andere Form, und die Lippen zogen sich vom Mund her einfach zurück.
    Max wollte fragen, was das sollte. Ein Fauchen drückte ihre Worte zurück. Die Gräfin schüttelte sich, warf sich zur Seite und stieß den Kopf nach vorn, der zuerst in der dunklen Brühe verschwand. Das Wasser wurde aufgewühlt, als sich die Arme hektisch bewegten, und dann zerrte die Voodoo-Gräfin auch ihren gesamten Körper unter Wasser.
    Jetzt war sie abgetaucht!
    Maxine Wells wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie stand im Wasser, als hätte man sie dort angebunden. Die Wellen schwappten um sie herum. Sie schlugen so hoch wie nie und erreichten auch ihr Gesicht, das sie nässten.
    Mit fahrigen Bewegungen wischte sie das Wasser ab und ging dann wieder zurück zu ihrem Platz. Der Gedanke, das Becken jetzt zu verlassen, kam ihr nicht, denn sie fühlte sich wie an der langen Leine der Gräfin festgebunden.
    Sie bewegte sich noch immer unter Wasser. Sie war selbst nicht zu sehen. Nur der Weg war durch die schaukelnden Wellen nachgezeichnet, die gegen die Ränder des Beckens schwappten. In der Mitte des Beckens wurde das Wasser aufgewühlt. Es zeigte auf der Oberfläche plötzlich einen grünlichen Blasenschaum.
    Maxine wusste, dass sie nicht mehr lange zu warten brauchte, und sie hatte Recht.
    Alexandra di Baggio tauchte wieder auf.
    Nur sah sie nicht mehr so aus wie sonst.
    Sie hatte sich verändert, und Maxine glaubte, den schrecklichsten Albtraum ihres Lebens zu durchleiden…
    ***
    Wir waren da und die fünf Frauen ebenfalls. Über uns schwebte Carlotta, das Vogelmädchen und zog mit weichen Bewegungen der Flügel ihre Kreise. Sie war in der Lage, alles zu beobachten, und sie würde auch eingreifen, wenn es sein musste.
    Im Moment nicht.
    Die Frauen taten uns nichts, sodass Suko und ich uns auch nicht genötigt sahen, sie anzugreifen. Ich hielt noch meine Beretta fest.
    Ihre Mündung wies zu Boden.
    Ob wir die fünf rätselhaften Frauen mit unserem Eintreffen überrascht hatten, war ihnen nicht anzumerken. Ihre Blicke hatten sie nicht verändert. Zehn Augen sahen wir auf uns gerichtet, aber Gefühle erlebten wir nicht in den Blicken.
    »Sind sie es oder sind sie es nicht…?«
    Suko hatte eine gute Frage gestellt. Ich ging zunächst davon aus, dass sie es nicht waren und machte sofort die Probe aufs Exempel.
    Die Frau, die mir am nächsten stand, war die Jüngste in diesem Kreis. Trotzdem sah sie durch die Veränderung viel älter aus. Sie schaute auch nicht, sondern stierte mich an, und tat nichts, als ich sie anfasste.
    Ihre Haut fühlte sich kalt an. Da kam mir schon der Vergleich mit einer Untoten in den Sinn, aber ich sah auf ihrer Stirn keine Wunde, die auf einen Nadelstich hingedeutet hätte.
    Meine Beretta steckte ich weg, um die Hände frei zu haben. Aber nur für einen anderen Gegenstand, mein Kreuz. Wenn die Person diesen Test bestand, war alles in Ordnung.
    Sie versuchte, nicht auszuweichen, als ich das Kreuz gegen ihr Kinn drückte.
    Kein Schrei! Keine Haut, die brannte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher