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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
Autoren: Jason Dark
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brachte Maxine näher an die Voodoo-Gräfin heran, die in den Dunstkreis hineingleiten sollte.
    Etwas um sie herum drehte sich. Der Schwindel hielt sie erfasst.
    Weiterhin glitt die Zunge durch ihren Mund. Diese Rauheit nahm nicht ab, bis zu dem Zeitpunkt, als die Voodoo-Gräfin genug hatte und ihre Lippen überraschend schnell vom Mund der Tierärztin löste.
    Maxine konnte wieder atmen.
    Sie schnappte nach Luft. Ihre Umgebung bekam sie kaum zu Gesicht, denn um sie herum tanzten zahlreiche rote Kreise.
    Alles war für sie anders geworden. Sie fühlte sich schwach. Die Füße wollten sie kaum noch tragen, und so war sie froh, am Rücken einen entsprechenden Halt gefunden zu haben.
    Sie hörte sich atmen. Es waren scharfe Geräusche, die ihren Mund verließen. Sie pumpte Luft in ihre Lungen, stellte sich auf die Zehenspitzen und wurde zugleich noch vom Wasser leicht in die Höhe getragen. Von Sekunde zu Sekunde ging es ihr besser, und damit klärte sich auch ihr Blick. Wenn sie nach vorn schaute, sah sie keine roten Kreise mehr tanzen, sondern die Gestalt der Voodoo-Gräfin, die vor ihr stand und deren Oberkörper von den Wellen umspielt wurde.
    Sie lächelte noch immer. Nein, es war schon ein Grinsen, das sich auf ihren Lippen abzeichnete. Wieder funkelten die Augen, und sie legte den Kopf leicht schräg.
    »Hat es dir gefallen, Maxine?«
    Die Tierärztin hatte die Frage nicht erwartet. Sie suchte nach einer Antwort. Eigentlich war sie leicht zu geben, aber in ihrem Fall war es zu schwer. Sie fühlte sich matt und zudem irgendwie körperlos. Nur sehr langsam drang die Wirklichkeit durch und auch die Erinnerung daran, was mit ihr passiert war.
    Der Kuss!
    Himmel, sie war geküsst worden. Von einer Frau oder von einer Person, die kein Mensch mehr war.
    Nach diesem Gedankengang richtete sie ihren Blick auf das Gesicht der Voodoo-Gräfin. Sie wollte dort etwas ausforschen und auch mehr über die Zunge wissen, denn jetzt dachte sie über den Kontakt mit ihr näher nach. Das war auch nicht normal gewesen. So raue Zungen konnten Menschen einfach nicht haben. Furchtbar und grauenhaft. Sie wollte nachdenken, um zu einer Lösung zu gelangen, aber etwas hinderte sie daran. Sie brachte es nicht fertig, die Gedanken zu sortieren, um sie dann frei und offen auszusprechen.
    Den inneren Kampf bekam die Gräfin mit. Sie stand im dunklen Wasser, sie hüpfte dabei auf und nieder und bewegte ihre Arme dabei wie eine Schwimmerin, bis sie Maxine schließlich zunickte.
    »Ich weiß genau, worüber du jetzt nachdenkst.«
    »Du hast mich geküsst«, flüsterte Max.
    »Richtig. Es war der Schwesternkuss. Es war der Anfang. Ich habe dir bewiesen, dass du jetzt zu mir gehörst. Du kannst mir nicht mehr entkommen.«
    Maxine hörte die Worte sehr wohl. Allein ihr fehlte der Ansatz für eine Antwort. Dafür drehten sich ihre Gedanken immer stärker um den Kuss und die raue Zunge.
    »Deine Zunge«, flüsterte sie. »Die… die … ist so anders gewesen. Das habe ich gespürt.«
    »Stimmt.«
    »Aber… aber … wie ist das möglich? Ich …«
    Die Gräfin ließ Maxine nicht zu Ende reden. »Schau her«, sagte sie nur.
    Sie tat es.
    Alexandra öffnete ihren Mund. Es passierte sehr langsam, und Maxine glaubte, in eine kleine Höhle zu schauen. Sie sah nicht weit in sie hinein, aber sie entdeckte, dass diese Mundhöhle nicht leer war und sich darin etwas bewegte.
    Es war die Zunge.
    Und die schoss vor!
    Es passierte so heftig, dass die Tierärztin unwillkürlich zurückzuckte. Sie stieß sich noch den Hinterkopf, was sie allerdings ignorierte, denn was sie jetzt sah, wollte sie nicht glauben.
    Die aus dem Mund ragende Zunge der Voodoo-Gräfin war nicht normal. Es hatte nichts mit der Farbe zu tun, sondern mit dem Aussehen, denn vor dem Mund zuckte die grüne Zunge eines Reptils…
    ***
    Nein, nein, nein!
    Maxine schrie. Nur schrie sie innerlich. Sie war einfach nicht fähig, ein normales Wort hervorzubringen. Was man ihr hier zeigte, gehörte als Bild in einen Albtraum oder in ein Kabinett mit monströsen Peinlichkeiten. Diese verdammte Zunge passte einfach nicht zu einem Menschen.
    Und damit bin ich geküsst worden!, fuhr es ihr durch den Kopf.
    Sie hat mich damit geküsst! Das ist Wahnsinn. Das ist mehr als ein Mensch verkraften kann.
    Diesmal schoss in ihr nicht die Panik hoch. Es war der normale Ekel, der sie überfiel und ihr den Magen in Richtung Kehle trieb.
    Sie war unfähig, sich zu bewegen. Sie würgte, schluckte und hätte am liebsten
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