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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
Autoren: Jason Dark
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nichts anderes glaubte Maxine.
    Und auch sie würde an die Reihe kommen.
    Maxine dachte einen Schritt weiter. Sie murmelte etwas vor sich hin, das sie selbst nicht verstand. Wenn Alexandra di Baggio die Kunst des Voodoo tatsächlich so gut beherrschte, dann lag es auf der Hand, dass die Frauen in dieser Festung sehr bald ihre Marionetten waren. Dann würden sie tun, was die di Baggio verlangte.
    Voodoo konnte auch in eine Verbindung mit Untoten oder Zombies gebracht werden. Lebende Leichen also.
    Als Maxine daran dachte, stockten ihre Gedanken. Sie dachte wieder zurück und stellte sich die Gräfin vor. Sie hatte sie sehr gut gesehen. Aus einer gewissen Distanz betrachtet war sie schon eine besondere Person. Recht groß, attraktiv, mit dunklen Haaren.
    Aber wenn man sie aus der Nähe sah, wurde man skeptisch. Da waren vor allen Dingen die Augen. Im Prinzip dunkel. Schwarz und auch dunkelgrün. Es mischten sich eben beide Farben zusammen. Bis auf die tiefen Pupillenschächte. Dort zeigte sich eine andere Farbe. Man konnte von rötlichen Punkten oder Kreisen sprechen, die darin glühten. Die Farbe war wie eine Warnung zu sehen, denn welcher Mensch besaß schon eine derartige Augenfarbe?
    Noch etwas kam hinzu, was beim ersten Hinschauen nicht zu sehen war. Erst wer die Gräfin aus der Nähe betrachtete, dem fiel die Besonderheit der Haut auf.
    Sie sah glatt aus und wirkte trotzdem wie alte Rinde. Überall zeigten sich die schmalen Risse, obwohl die Haut nicht gebrochen war und ein Ganzes bildete. Aber die Anomalie war vorhanden.
    Am Gesicht, den Händen, am gesamten Körper, und Maxine war in den Sinn gekommen, dass diese Haut beinahe so aussah wie die eines Reptils.
    Aufgrund dessen war sie zu dem Schluss gelangt, dass die Gräfin kein normaler Mensch war. Da war das Grauen in eine schöne Hülle verpackt worden.
    Maxine war davon überzeugt, dass die Gräfin sie hier nicht verhungern oder verdursten lassen würde. Sonst hätte sie sich nicht eine solche Mühe mit ihrer Gefangenschaft gemacht. Da steckte ein Plan dahinter.
    Der Schlag der Gräfin hatte Maxine am Kopf erwischt und ins Reich der Träume geschickt. Vom Transport bis hier in das Verlies hatte sie nichts mitbekommen. Sie war erst in dieser Dunkelheit erwacht und hatte sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen müssen.
    Allmählich hatte sie sich an die Schmerzen gewöhnt. Sie ließen sich recht gut aushalten. Auch wenn sie einatmete, spürte sie keine Stiche mehr in ihrem Kopf. Es ging ihr besser, sie konnte endlich wieder tief durchatmen, auch wenn noch ein leichter Schwindel blieb.
    Wenn nur die verdammte Finsternis nicht gewesen wäre. So dicht, so unheimlich.
    Sie ging wieder im Kreis herum. Sie erreichte die Wände. Sie fuhr mit den Händen hinweg. Sie spürte die Feuchtigkeit.
    Irgendwann musste doch etwas passieren. Man konnte sie nicht ewig in diesem verdammten Verlies festhalten.
    Als schlimm empfand Maxine es auch, dass ihr das Gefühl für Zeit verloren gegangen war. Sie konnte nicht sagen, wo sie sich befand. In einer zeitlosen Ebene möglicherweise. Alles hatte sich relativiert. Was sonst in ihrem Leben wichtig war, existierte nicht mehr. Es gab keine Termine mehr und auch keine Patienten. Hier glitt das Leben einfach so dahin, als liefe es auf einer Schiene ab.
    Es gab auch keine anderen Geräusche, abgesehen von denen, die sie verursachte.
    Es passierte nichts.
    Sie wartete weiter. Sie ging. Sie fluchte, sie lachte. Sie ließ jetzt ihren wechselhaften Gefühlen freien Lauf. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schlug damit auf unsichtbare Gegner ein, wobei sie sich vorstellte, gegen die Gräfin zu kämpfen. Alles war nicht mehr so wie es hätte sein müssen oder sollen. Ihr Leben hatte sich auf den Kopf gestellt, doch das sollte auf keinen Fall so bleiben.
    Durchatmen war wichtig. Nur nicht die Nerven verlieren. Es gab eine Zukunft, auch wenn diese nicht eben glänzend aussah.
    Weiter warten. Auf das Unmögliche hoffen. Sich auch auf einen Mann namens John Sinclair verlassen, der sein Erscheinen zugesagt hatte. Es konnte durchaus möglich sein, dass er sich bereits in Dundee befand. Hoffentlich gelang es ihm dann, die richtige Spur zu finden, die schließlich zu dieser Festung führte.
    Wieder schritt Maxine Wells die Wände ab. Sie wusste nicht, wie oft sie es schon getan hatte. Vier Mauern oder Wände. Eine davon war durch eine Tür unterbrochen.
    Als sie sie ertastete, blieb sie stehen. Sie war ihr nicht neu. Sie kannte sogar die Maße
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