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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
Autoren: Jason Dark
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Schrei…
    ***
    Auf der Fahrt zum Ziel dachte Suko darüber nach, wie er sich als verlassener Ehemann verhalten musste. Er kannte sich da nicht aus.
    Er würde seine Fantasie spielen lassen müssen und konnte nur hoffen, dass er glaubwürdig genug war.
    Es war wirklich eine Fahrt in eine wunderbare winterlich kalte Welt, die auch ohne Schnee einen gewissen Reiz besaß. Durch die Strahlen der Sonne wurde der Mensch bereits an den Frühling erinnert, doch der würde noch auf sich warten lassen.
    Suko kannte die Richtung. Er bleib zunächst auf der breiteren A 923, die nach Rattray führte, aber in der Höhe von Lundie musste er sie verlassen, um in die Einsamkeit zu fahren, denn dort gab es dann keine normale Straße mehr, höchstens Wege, die zu verschiedenen Gehöften führten. Er musste die nordöstliche Richtung beibehalten und stoppte in Lundie nicht weit von einer Kirche entfernt. Zwei ältere Frauen hatten sie verlassen. Sie gingen nebeneinander und waren im Gespräch vertieft.
    Suko wollte sie nicht vom Auto aus ansprechen. Deshalb stieg er aus und blieb vor ihnen stehen.
    Auch die Frauen hielten an. Suko hatte seine dunkle Brille abgenommen. Er lächelte den Ladys zu, die ihn trotzdem misstrauisch anschauten. Beide hatten sich Strickmützen über die Köpfe gezogen. Die kalte Luft hatte ihre Haut ebenso gerötet wie die Nasen.
    Sehr freundlich erkundigte sich Suko nach seinem Ziel. Die Frauen schauten sich an. Ihr Misstrauen war nicht verschwunden.
    »Was wollen Sie denn da?«, wurde er gefragt. »Da sind nur Frauen, die vor ihren Männern geflüchtet sind.« Die Stimme bekam einen schärferen Klang. »Gehören Sie auch zu denen, die eine Frau geschlagen haben, dass sie keinen anderen Ausweg mehr fand, als zu fliehen.«
    »Nein, Madam, dazu zähle ich nicht.«
    »Was wollen Sie denn dort?«
    »Meine Schwester sprechen.«
    »Ach, so ist das.«
    Die Frauen schauten sich an. Überzeugt waren sie nicht so recht.
    »Glaubst du ihm?«
    »Weiß nicht.«
    »Doch, Sie können mir glauben«, sagte Suko. »Oder sehe ich aus wie jemand, der seine Frau prügelt?«
    »Vorsicht, man kann einem Menschen nur vor die Stirn schauen und nicht dahinter.«
    »Das weiß ich ja. Tun Sie mir den Gefallen und glauben Sie mir.«
    Die beiden drucksten zwar herum, gaben dann aber eine Wegbeschreibung. Suko erfuhr, dass es noch zwei bis drei Kilometer waren, die er allerdings nicht auf einer Straße zurücklegen musste, sondern auf einem Weg, der mitten durch das Gelände führte. Er begann dort, wo die Weide eines Rinderzüchters endete. Das konnte er nicht übersehen, weil das Stück Land durch einen Zaun umschlossen war.
    »Ich danke Ihnen.«
    »Nichts zu danken. Hoffentlich haben wir uns nicht geirrt.«
    »Bestimmt nicht.«
    Suko stieg wieder in den Wagen und fuhr los. Im Außenspiegel sah er noch, dass sich die Frauen heftig unterhielten. Das war ihm jetzt egal. Wichtig waren für ihn nur die Informationen gewesen.
    Die Sicht nach oben war frei. Suko beugte sich des Öfteren weiter vor, um in den Himmel zu schauen. Carlotta und John hatte er bisher noch nicht entdeckt. Sein Blickwinkel war eben nicht perfekt.
    Außerdem hatten sie vor, ziemlich hoch zu fliegen.
    Er hatte sich bereits eine Ausrede zurechtgelegt. Als den Bruder einer Frau wollte er sich nicht ausgeben, denn er wusste nicht, ob sich eine Chinesin im Haus aufhielt.
    Da war es besser, wenn er sich als Freund vorstellte. Aber sicher war er sich auch nicht. Möglicherweise musste er auch offiziell als Polizist auftreten. Er wollte abwarten, wie sich die Dinge entwickelten.
    Dass die normalen Straßen aufgehört hatten, bemerkte Suko nicht nur an der Einsamkeit der Landschaft, sondern auch am holprigen Boden. Gut, es gab den Weg, den aber hatte niemand geglättet, und so wurde die Federung des Wagens recht stark beansprucht. Große Weideflächen verteilten sich zwischen einzelnen Gewässern. Im Sommer ein ideales Gelände für Schafe. In dieser Jahreszeit hielten sie sich in den Ställen auf.
    Das Frauenhaus lag ziemlich versteckt. Klar, alte Gemäuer gab es in Schottland zuhauf. Manche waren noch gut erhalten. Wer genügend investierte, konnte sie wieder herrichten.
    An Geld mangelte es dieser Alexandra di Baggio wohl nicht. So hatte sie dieses Haus aus privaten Mitteln finanzieren können. Das war auch so angenommen worden. Von staatlicher Seite her hatte sich niemand darum gekümmert. Wahrscheinlich war man froh, dass sich eine Frau bereit erklärt hatte, so etwas ins
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