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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
Autoren: Jason Dark
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entfernt war.
    Ich schlüpfte hinein und nickte ihr zu. »Alles klar, Suko hat sich auf den Weg gemacht.«
    Etwas ängstlich schaute sie mich an. »Glaubst du, dass wir richtig gehandelt haben?«
    »Davon gehe ich mal aus.«
    »Die Gräfin wird ihn nicht ins Haus lassen, John. Das ist eine Festung. Sie bestimmt, wer hineinkommt und wer nicht.«
    »Das sehe ich auch so. Wenn sie sich störrisch zeigt, wird es Suko hoffentlich gelingen, sie abzulenken, und das könnte dann unsere Chance sein.«
    »Es bleibt also beim Fliegen?«
    »Und ob.«
    Sie schauderte leicht zusammen. So richtig gefiel es ihr nicht. Das Fliegen liebte Carlotta natürlich, sie mochte es nur nicht, am hellen Tag zu fliegen. Da hätte sie zu leicht entdeckt werden können, und das war wirklich nicht Sinn der Sache.
    Ich schaute sie an. Carlotta war winterlich gekleidet. Sie trug so etwas wie einen Schneeanzug, allerdings war Platz für ihre Flügel gelassen worden. Eine Strickmütze schützte den Kopf. Trotzdem würde es verdammt kalt werden, auch wenn der Wind nur sehr schwach wehte. Aber er kam aus Nordost und würde in unsere Haut beißen.
    »Bist du okay, John?«
    »Immer.«
    »Aber du hast keine Mütze.«
    »Befürchtest du, dass mir die Ohren abfrieren?«
    »Dagegen kann man was tun.« Carlotta holte von der Garderobe einen dunklen Schal und drückte ihn mir in die Hand. »Er ist wunderbar weich und wärmt auch toll.«
    Ich fühlte die Weichheit und fragte, was ich damit machen sollte, denn einen eigenen Schal trug ich.
    Mit verdrehten Augen schaute mich das Mädchen an. »Bitte, John, du brauchst ihn dir nur um den Kopf zu binden, das ist alles.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Ich meine es nur gut mit dir.«
    Carlotta hatte Recht. Ich flog nicht zum ersten Mal mit ihr, deshalb wusste ich auch, dass in der Höhe andere Temperaturen herrschten als auf dem Boden.
    »Alles klar?«
    »Wir können.«
    Starten wollten wir nicht vor dem Haus, sondern aus dem Garten, der nicht so leicht einzusehen war. Im Sommer erst recht nicht. Zu dieser Zeit allerdings gab es wenig Schutz.
    Wer uns beide sah und von unserem Vorhaben hörte, der hätte nur den Kopf geschüttelt. Ich war wesentlich größer als Carlotta, aber ich wusste, welch eine Kraft in diesem Körper steckte. Ich konnte mich auf ihren Rücken legen, ohne dabei die Bewegungen der Flügel zu behindern. Beim Fliegen erlebte ich die Kraft der Schwingen und auch die der Muskeln, die bei ihr wie ein Motor waren.
    Im Garten lächelte mich Carlotta an, nachdem sie sich umgeschaut hatte. Erledigt war alles. Sie hatte den angemeldeten Menschen abgesagt, die an diesem Tag mit ihren Tieren in die Tierarztpraxis kommen wollten.
    »Willst du?«
    »Immer.«
    Sie holte tief Luft und ich stellte mich hinter sie. Ich sah, wie sie ihre Flügel bewegte und sie weit nach rechts und links drückte, sodass ich Platz genug hatte.
    Leicht beugte sich das Vogelmädchen nach vorn, und in dieser gebückten Haltung blieb sie auch, als sie mich bat, auf ihren Rücken zu steigen.
    Ich tat es.
    »Leg dich ruhig mit vollem Gewicht auf mich, John, das macht mir nichts, echt.«
    »Wenn du das sagst.«
    Es klappte. Carlotta brach nicht zusammen. Ich aber hörte von beiden Seiten dieses huschende Geräusch, als sich die Flügel bewegten. Mit mir auf dem Rücken lief Carlotta noch einige Schritte über den Rasen, und dann hoben wir ab…
    ***
    Die Dunkelheit blieb!
    Im ersten Moment erschrak Maxine. Damit hatte sie nicht rechnen wollen. Sie hätte sich vorstellen können, dass jenseits des Gefängnisses alles anders war, und musste nun erleben, weiterhin in dieser verdammten Schwärze zu stehen.
    Max musste sich innerlich auf die neue Lage vorbereiten. Sie sagte sich, dass alles okay war. Sie spürte, dass es nicht mehr die Enge des Verlieses war, die sie umgab. Das Gefühl, in einer dunklen, aber auch größeren Umgebung zu stehen, war einfach vorhanden, und es tat ihr irgendwie gut.
    Wohin?
    Die Antwort war simpel. Für Maxine konnte es nur nach vorn gehen. Sie stellte sich vor, dass sie in einem Keller steckte. Keller besaßen Gänge und auch Treppen. So war es durchaus möglich, dass ein Gang oder eine Treppe dicht vor dieser Tür endete.
    Noch zögerte Maxine. Sie musste ruhiger werden. Erst als das geschafft war, streckte sie die Arme nach vorn, um nach einem Hindernis zu tasten.
    Es gab keines. Sie griff ins Leere. Also ging sie davon aus, dass sie in einem Gang stand, der auch wieder irgendwohin führen würde, das stand
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