Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mit vorsichtigen Bewegungen einige Male an seinem Verband vorbei und zog dabei ein bedauernswertes Gesicht. »Die Frauen sind nicht von hier. Ich kenne sie nicht. Es sind Fremde, aber sie haben sich hier überall in Coleda eingenistet. Nicht nur in meinem Hotel, sondern auch in den Häusern, wo die Familien freie Zimmer hatten. Die Leute sind doch froh, ein paar Euro zu verdienen.«
    »Sind bei Ihnen alle Zimmer belegt?«
    »Bis auf zwei.«
    »Und da wohnen diese Frauen?«
    »Ja.«
    Ich hatte seine Antworten nicht alle verstanden, den fehlenden Rest allerdings konnte ich mir zusammenreimen. Coleda war tatsächlich zu einem Hort der Baphomet-Dienerinnen geworden, die von hier aus ihre Aktivitäten durchziehen würden.
    Genau darauf kam ich wieder zu sprechen. »Wissen Sie, was diese Frauen vorhaben?«, erkundigte ich mich in meinem schlechten Spanisch.
    Sein Mund verzog sich, als wäre er mit Essig gefüllt. »Nein, das weiß ich nicht. Ich glaube nur nicht, dass es etwas Gutes ist. Ich habe ihnen nichts getan, und trotzdem wurde ich überfallen und niedergeschlagen. Das ist nicht zu erklären. Das tun keine normalen Menschen, wie ich finde.«
    »Das stimmt.«
    »Mehr weiß ich nicht.«
    »Was bei Anbruch der Dunkelheit geschieht oder geschehen könnte, davon wissen Sie auch nichts?«
    »Nein. Ich kann nur hoffen, dass sie schnell wieder verschwinden. Aber das wird wohl nicht so sein – oder?« Er schaute mich an und hoffte, von mir eine Antwort zu erhalten, die allerdings nur aus einem Schulterzucken bestand.
    Dann erst schien der Mann meinen Freund Godwin wahrzunehmen. Er schaute ihn an, runzelte dabei die Stirn und flüsterte mit rauer Stimme: »Ihm geht es auch schlecht, wie?«
    »Man hat ihn überfallen!«
    »Auch die Weiber?«
    »Wer sonst?«
    Ich hörte von dem Verletzten Flüche, die ähnlich einer Salve aus einer Maschinenpistole klangen. Nur bestanden sie aus Worten und nicht aus Kugelstößen.
    »Wir werden fahren«, sagte ich. »Was bin ich Ihnen schuldig?«
    Ich wollte ihn nicht einweihen, denn sollte er unter Druck gesetzt werden, konnte er Ärger bekommen. Dass sich meine Tasche noch im Zimmer befand, erwähnte ich nicht.
    »Eigentlich nichts…«
    »Doch, doch, Sie können es gebrauchen. Und ich bezahle für die beiden Zimmer.«
    Dafür wurde ich dann 30 Euro los, was auch nicht die Welt war.
    Er wollte mir noch eine Quittung schreiben, aber ich winkte ab. Es wurde Zeit, dass wir von hier verschwanden.
    Godwin de Salier wollte allein gehen. Schon beim Abstoßen vom Tresen merkte er, dass es nicht zu schaffen war. Er wäre wahrscheinlich gefallen, hätte ich die schwankende Gestalt nicht noch im letzten Moment abgefangen.
    »Sei doch nicht so eigensinnig, Alter!«, zischte ich ihm zu. »Ich bleibe in deiner Nähe.«
    »Das ist es ja eben!«
    »Wir kriegen das schon geregelt.«
    Trotz seiner Verletzung lief der Hotelier an uns vorbei, um uns die Tür zu öffnen.
    Ich bedankte mich, dann drückten wir uns durch die Enge und betraten die Gasse.
    Der Tag hatte sich noch nicht verabschiedet. Aber Mitte Januar wurde es recht bald dunkel, und bis die ersten Vorboten der Dämmerung eintrafen, würde es nicht mehr lange dauern.
    Wir mussten nach rechts gehen, um den Hinterhof zu erreichen.
    Ich schaute die Gasse hoch und sah an deren Ende eine einsame Gestalt stehen, die sich nicht vom Fleck bewegte und den Kopf in unsere Richtung gedreht hatte. Sie war als Wächterin abgestellt worden.
    Der Mann mit dem Kopfverband blieb noch für einen Moment bei uns, dann zog er sich zurück. Ich hoffte, dass ihn die Frauen in Ruhe ließen.
    Von Rosanna hatte ich hier im Ort nichts gesehen, und ich fragte Godwin, ob ihm der Name etwas sagte.
    »Nein, nein, John.« Er starrte auf seine Füße. »Wer sollte das denn sein?«
    »So etwas wie eine Anführerin.«
    »Kann sein, dass sie beim Überfall dabei war. Da habe ich viele Gesichter gesehen, und sie sahen nicht eben freundlich aus. Für mich stecken wir noch immer in einer Falle.«
    »Nicht mehr lange.«
    »Ha, warte es ab.«
    Die frische Luft tat uns beiden gut. Sie war so herrlich klar.
    Es kam uns niemand entgegen. Man ließ uns in Ruhe, und so konnten wir ungestört um das Haus herumgehen und den hinteren Hof betreten, in dem mein Seat stand.
    Godwin war auch mit dem Auto gekommen. Er hatte es in einer Seitengasse geparkt.
    Der Hof war leer!
    Ich hörte Godwin lachen. »Verdammt noch mal, man glaubt es einfach nicht. Das ist der reine Wahnsinn. Angeblich soll dieses Kaff
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher