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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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voll mit Frauen sein. Und was ist? Nichts zu sehen. Wenn ich den Überfall auf mich einem anderen Menschen erzähle und der diese Umgebung sieht, der hält mich für meschugge.«
    »Wir werden sie noch früh genug zu Gesicht bekommen.« Das sagte ich voller Überzeugung.
    Eine Antwort bekam ich nicht mehr, denn wir hatten den Seat erreicht, an dessen Dach sich Godwin abstützte, damit ich in Ruhe den Wagenschlüssel hervorholen konnte.
    Ich öffnete beide Türen und ließ meinen Freund zuerst einsteigen. Dabei half ich ihm, und Godwin atmete auf, als er auf dem Beifahrersitz saß.
    Ich ging um den Seat herum. Aber die Fahrertür erreichte ich nicht, denn kurz davor stoppte mich ein bestimmtes Bild.
    Genau dort, wo wir den Hinterhof betreten hatten, tauchten drei Frauen auf. Ich kannte sie alle. Zum einen waren es die Größere und die Kleine, zum anderen eine Person, die sie in die Mitte genommen hatten und mit der ich mich schon unterhalten hatte.
    Es war Rosanna.
    Die Frau hatte sich eine Kapuze über den Kopf gestreift, sodass ich nur ihr Gesicht sah. Ihre dunklen Augen waren auf mich gerichtet, und ihre Lippen hatten sich zu einem dünnen Lächeln verzogen.
    »Soeben noch«, flüsterte sie, als die Frauen stehen blieben. »Soeben noch habt ihr es geschafft.«
    Ich wusste, was sie damit meinte, und warf einen Blick auf meine Uhr. »Die Stunde ist gerade verstrichen.«
    »Ich weiß.«
    »Dann geht aus dem Weg und lasst uns fahren.«
    »Keine Sorge, wir gehen. Und wir sind auch so großzügig, dass wir dir erlauben, diesen Mann dort mitzunehmen.«
    »War das nicht so abgemacht?«
    »Ja, für dich. Nicht für deinen Freund. Er ist unser Feind. Er steht direkt auf der anderen Seite. Was dich angeht«, sie zuckte mit den Schultern, »sind wir uns noch nicht im Klaren, aber da ihr euch kennt, müssen wir annehmen, dass ihr zusammengehört. Ich gebe euch einen Rat. Lasst euch nie mehr bei Konstanza blicken. Es könnte euer Ende sein. Denn sie ist stärker, viel stärker als wir alle.«
    »Und sie ist tot«, sagte ich. »Das ist der Unterschied.« Ich wollte sie etwas provozieren.
    Es gelang mir nur teilweise, denn sie sagte: »Nein, sie ist nicht tot. Nicht für uns. Wir glauben an sie. Und sie besitzt eine Macht, von der wir nur träumen können. Sie wird unseren Kreuzzug anführen, das kann ich dir versprechen.«
    »Gegen wen?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen.«
    »Gegen uns!«, flüsterte Godwin, »gegen die Templer. Das weiß ich verdammt genau.«
    »Stimmt das?«, fragte ich.
    »Steig ein!«
    Rosanna wollte nicht mehr sprechen. Das Gespräch mit uns hatte sie aufgeregt. Bevor sie sich gewisse Dinge anders überlegte, zog ich die Tür auf und setzte mich neben Godwin, der die Seitenscheibe offen hatte. »Es wird zum Kampf kommen, und ich weiß nicht, ob wir den gewinnen können. Denn wir sind aus dem Rennen. Ich muss meine Brüder in Alet-les-Bains warnen.«
    »Nicht jetzt, später.«
    »Wohin fahren wir?«
    »Lass dich überraschen.«
    Ich drehte den Zündschlüssel. Der Motor startete ohne Probleme.
    Erst dann traten die drei Frauen zur Seite, damit wir freie Bahn hatten. Ich rollte an den Freundinnen der Templerin Konstanza vorbei. Warf noch einen letzten Blick auf die Gesichter, in denen die Augen besonders auffielen, denn in ihnen spiegelte sich eine gewisse Freude über einen erlangten Sieg wider.
    Die Strecke, die wir auch gegangen waren, fuhren wir zurück.
    Später rollten wir am Hotel vorbei, und zwar dorthin, wo wir die Wächterin am Ende der Gasse gesehen hatten. Sie stand dort nicht mehr. Die Straße war frei. Es hieß aber nicht, dass man uns nicht beobachten würde. Ich passte haarscharf auf, während Godwin neben mir saß, die Augen halb geschlossen hielt und mit seinem Schicksal haderte. Mehr als einmal sprach er davon, dass er für mich eine Last war. Trotz vieler Proteste war ihm das nicht auszureden.
    »Es sind keine zu sehen, John, überhaupt keine. Mittlerweile komme ich mir schon lächerlich vor, dass wir Coleda verlassen. Das hätte nicht zu sein brauchen.«
    »Täusche dich nicht. Sie halten sich nur versteckt. Rosanna wird ihre Aufpasserinnen schon an den strategisch wichtigen Positionen aufgebaut haben.«
    »Akzeptiert. Und wohin soll uns der Weg führen?«
    »Erst mal raus aus Coleda.«
    »Klar. Und dann?«
    »Werden wir uns was einfallen lassen.«
    Godwin Lachen klang schon fast wieder normal. »Wenn ich richtig gehört habe, hast du unter Umständen etwas vor, das nichts mit einer
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