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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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Möglicherweise sogar mit Vincent van Akkeren. Diese Befürchtung habe ich zumindest.«
    »Gibt es dafür einen Grund?«
    »Nein, keinen konkreten. Ich habe mir das nur vorgestellt. Es wäre auch irgendwo logisch.«
    »Das mag alles sein, aber wir werden trotzdem fahren und ihnen damit den Grund nehmen. Ich bin sicher, dass sie uns auch fahren lassen, sie bauen voll und ganz auf die Kräfte des Dämons. Der lässt sie bestimmt nicht im Stich, darauf kannst du Gift nehmen.«
    Mein Templer-Freund sagte nichts mehr.
    »Dann lass uns jetzt verschwinden.« Ich streckte Godwin meine Hand entgegen, damit er vom Bett hochkam und ich ihn führen konnte.
    »Dann ist es doch wahr?« Er konnte es noch immer nicht fassen.
    »Klar, ich habe nicht geblufft.«
    »Gut, versuchen wir es…«
    ***
    Noch nie hatte ich meinen Freund Godwin de Salier so fluchen hören, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Er fluchte ja nicht über mich oder über sich, sondern über seinen verdammten Zustand, der wirklich noch bejammernswert war, wenn man seine sonstigen Aktivitäten kannte.
    Er hatte versucht, allein aufzustehen. Es war ihm nur mit meiner Hilfe gelungen, und ich stützte ihn auch, als wir die ersten Schritte gingen.
    Meine Tasche nahm ich nicht mit, denn sie wäre nur ein weiteres Hindernis gewesen. Ich hoffte darauf, dass es keiner dieser Frauen auffiel, denen wir bestimmt noch begegnen würden, daran gab es für mich nicht den geringsten Zweifel.
    Ich hatte sie auch aus einem anderen Grund zurückgelassen. An eine Flucht dachte ich nicht wirklich. Ich wollte nur meinen Templer-Freund aus der Gefahrenzone bringen, um allein wieder zurück in den Ort zu kehren. Nur sagte ich Godwin nichts davon.
    Er war nach wie vor der Meinung, dass wir vor den Frauen flohen und dass er einen großen Teil der Schuld daran trug. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass Godwin sich Vorwürfe machen würde, aber das war einfach Unsinn. So schwach war er für mich mehr ein Hindernis.
    Ich brauchte ihn zwar nicht mehr zu tragen, aber allein konnte er auch nicht gehen, und so war er dann froh, mich als Stütze zu haben, als wir auf die Tür zugingen.
    Vom Gang her hörte ich keine verdächtigen Geräusche. Trotzdem zog ich die Tür nur behutsam auf und riskierte einen ersten Blick in den Flur hinein.
    Da war nichts zu sehen. Ich hatte damit gerechnet, dass zwei Frauen vor meiner Zimmertür Wache hielten. Dass sie es nicht taten, war mir lieber.
    Im Hotel war es still. Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich davon ausgegangen, mich in einem leeren Haus zu befinden, aber das war nicht der Fall.
    Wir drehten uns nach rechts, denn das war der Weg zur Treppe.
    Auch jetzt konnte Godwin nicht allein gehen. Ich spürte den Druck seines Arms auf meiner rechten Schulter und blieb vor der obersten Stufe stehen, um nach unten zu schauen.
    Der Blick in die Halle war frei. Auch dort hielt sich keine der Frauen auf.
    Godwin schaute ebenfalls nach unten. Er sah die Stufen, und ich merkte, dass er schwankte.
    »Du schaffst es!«, machte ich ihm Mut. »Es ist alles kein Problem, mein Freund.«
    Godwin konnte sich am Geländer festhalten, das aus Metall bestand. Stufe für Stufe fanden wir unseren Weg und hatten die drittletzte erreicht, als ich plötzlich das Klappern einer Tür hörte.
    Kurze Zeit später erschien der Mann mit den Schimmelhaaren aus dem Raum, in dem ich ihn gefunden hatte. Nur sah er jetzt anders aus. Er hatte sich einen Verband um seinen Kopf gewickelt, und sein Gesicht wirkte, als hätte es einen gelblichen Anstrich bekommen.
    Er nahm uns erst richtig wahr, als wir bereits auf der untersten Stufe standen. Zu sagen hatte er nichts. Er glotzte uns nur an und schüttelte den Kopf.
    Am Tresen blieben wir stehen. Godwin stützte sich auf, und ich wandte mich an den Verletzten. »Können Sie sich noch erinnern, was hier geschehen ist, Señor?«
    Vor seiner Antwort verzog er schmerzlich das Gesicht. »Das waren die Frauen«, flüsterte er. »Sie brachen über mich herein. Sie… sie … kamen wie eine Horde. Sie sagten kein Wort, schlugen mich zusammen und schleppten mich weg. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    »Sind Sie allein hier?«
    »Ja. Noch.«
    »Was heißt das?«
    »Meine Schwester wird gegen Abend kommen. Sie bringt auch ihre Tochter mit. Beide unterstützen mich. Allein würde ich das nicht schaffen, seit meine Frau tot ist.«
    »Können Sie uns mehr über die Frauen erzählen?«, fragte ich.
    Da musste der Mann erst überlegen. Er strich
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