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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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Konstanza auf ihre Seite. [1]
    Sie wurden ihre Dienerinnen. Sie würden dem gleichen Götzen frönen wie sie, aber das hatte ich nicht mehr mitbekommen, weil ich wieder in meine Zeit zurückgedrängt worden war.
    Jedenfalls stand für mich fest, dass die Figur zwar normal aussah, aber nicht mehr normal war, denn in ihr steckte eine wahnsinnige Kraft, die mit dem menschlichen Begriffsvermögen nicht zu fassen war.
    Konstanza hatte auf irgendeine Art und Weise überlebt. Und sie hatte auch in unserer Zeit ihre treuen Anhänger, die ihr wieder zu großer Macht verhelfen wollten.
    Eine Rückkehr. Eine Wiedererweckung, das Pilgern zu dieser Statue. Das alles sah ich auf mich zukommen. Und Godwin de Salier hatte es geahnt und sogar gewusst und mich deshalb als Hilfe kommen lassen.
    Auch er musste die Frauen unterschätzt haben.
    Ich wusste nicht, was die Frauen mit ihm vorhatten, doch eines stand fest. Ich würde es nicht zulassen.
    Noch freuten sie sich über ihren ersten Sieg. Nachdem sie ihren Mut gekühlt hatten und nicht mehr davon sprachen, ihm die Kehle durchzuschneiden, dachten sie praktischer. Die Größere der Frauen verließ ihren Platz und trat in den kleinen Vorraum hinein, in dem sie sich suchend umschaute.
    »Was ist los?«
    »Wir sollten ihn fesseln.«
    »Warum? Er ist…«
    »Dann können wir ihn besser transportieren. Und wir müssen uns beeilen, bevor man uns hier sieht. Er ist ja nicht allein in diesem Hotel. Es gibt noch andere.«
    »Vielleicht findest du Stricke in der Küche?«
    »Kann sein.« Die Größere drehte sich um. Ihr Blick durchforstete den Raum. Als sie nach einer Weile nichts gefunden hatte, trat sie hinter den Tresen.
    Ich konnte sie wieder beobachten. Die Frau bückte sich und zog eine Schublade auf. Jede Bewegung versah sie mit einem Fluch, bis sie plötzlich auflachte.
    »Hast du was?«
    »Keine Stricke, aber eine Rolle mit Klebestreifen.«
    »Gut.«
    Ich sah die braune Rolle in den Händen der Frau und wusste, dass von mir jetzt eine Entscheidung verlangt wurde. Wenn mein Freund erst mal gefesselt war, hatte ich schlechte Karten. Deshalb war es besser, jetzt einzugreifen.
    Vorsichtig holte ich meine Beretta hervor. Ich behielt sie in der rechten Hand. Den Türrand umfasste ich mit der linken. Noch hielt ich mich zurück, denn ich wollte die Frauen überraschen.
    Sie waren mit Godwin beschäftigt, der nach wie vor wie eine Puppe auf dem Tresen lag. Eine Schere hatte die andere Frau besorgt und hielt sie geöffnet in der Rechten. Ihre Augen glänzten, und sie schielte dabei auf die Kehle des Liegenden.
    Sie wartete darauf, zuzustoßen, aber sie hielt sich zurück, denn nicht sie hatte hier das Sagen.
    Ihre Freundin zog das Band von der Rolle. Ziemlich lang und straff, damit die Schere zuschneiden konnte.
    Für mich war dieser Augenblick perfekt. Beide waren abgelenkt und nur auf ihre Arbeit konzentriert. Sie würden nie und nimmer damit rechnen, dass sie beobachtet wurden.
    Ich zog die Tür nicht mal schnell auf, sondern normal. Es entstand kaum ein Windzug, der sie hätte warnen können, und genau das hatte ich auch gewollt.
    Der nächste Schritt brachte mich über die Schwelle. Einen weiteren brauchte ich nicht zu gehen, ich war nahe genug herangekommen und sagte nur zwei Worte:
    »Keine Bewegung!«
    ***
    Es war, als hätte bei den Frauen der Blitz eingeschlagen! Sie waren völlig überrascht worden. Sie standen wie erstarrt auf der Stelle.
    Die Kleinere hielt die Schere in der Hand, die Größere hatte noch das Klebeband lang gezogen, und die beiden Hälften der Schere schwebten schon über ihm, um es zu zerschneiden.
    Dazu kam es nicht mehr.
    »Okay«, sagte ich mit leiser Stimme. »Ab jetzt dürft ihr euch wieder bewegen. Die eine lässt die Schere fallen, die andere das Band. Dann sehen wir weiter.«
    Ich ging noch einen Schritt auf sie zu. Gesehen hatte mich bisher nur die Größere der Frauen, denn die andere wandte mir den Rücken zu. Sie hatte sich noch nicht bewegt. Mit einem weiteren Schritt war ich bei ihr, und jetzt spürte sie den kalten Druck der Mündung in ihrem Nacken.
    »Weg mit der Schere.«
    Diesmal hatte sie begriffen und ließ das Instrument los. Es rutschte ihr aus den Fingern und landete mit einem Klirren auf dem Steinboden.
    Mit dem Fuß kickte ich die Schere unter den Tresen.
    In dieser winzigen Halle gab es nicht nur den Tresen, sondern auch noch zwei Flechtstühle, die nahe der Tür standen. Zwischen ihnen reckte sich eine müde wirkende Pflanze aus einem
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