Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Zuerst erklang der Schrei. Danach folgte der Tritt gegen das Bremspedal. Pete Lambert war nicht mehr fähig, weiterzufahren, denn was er erlebte, war nicht nur phänomenal, es war auch ein Phänomen, denn über ihm öffnete sich der Himmel.
    Es war bisher stockdunkel gewesen. Das hatte sich blitzschnell geändert, denn wie aus dem Nichts waren plötzlich die zahlreichen Gestirne entstanden. Sterne über Sterne, als wäre im dunklen Nachthimmel eine Klappe geöffnet worden, um dieses Phänomen freizulassen.
    Plötzlich lebte der Himmel. Er funkelte, er strahlte, er blitzte. Unzählige Sterne breiteten sich aus, und wohin Pete Lambert auch schaute, er sah nur sie, die ihr Versteck verlassen zu haben schienen und nun das Firmament bedeckten, so weit er schauen konnte.
    Den Motor hatte Lambert abgewürgt. Jetzt saß er in seinem Ford und bekam den Mund nicht mehr zu. Das hatte er noch nie erlebt. Davon hatte er auch noch nie gehört. Dieser Himmel hatte kein normales Aussehen. Er hatte sich nie groß mit der Astrologie beschäftigt, aber ein solches Bild gab es einfach nicht. Das war einmalig. Etwas völlig Neues, als wäre der gesamte Himmel im Umbruch, wo er sich neuen Kräften zu beugen hatte.
    Lambert fand die Sprache wieder. »Das ist einfach Wahnsinn«, flüsterte er. »Super, echt…«
    Er fand keine weiteren Vergleiche mehr. Dafür rann ein schon heiliger Schauer über seinen Rücken, und der Anblick raubte ihm noch immer die Luft. Er hätte nie gedacht, dass es ein derartiges Phänomen überhaupt geben konnte.
    Warum war es passiert? Was wollte man ihm damit zeigen? Wollte sich die andere Macht, die irgendwo jenseits des Begreifens lag, jetzt zeigen?
    Solche und ähnliche Gedanken huschten durch seinen Kopf. Dabei überlegte er, den Wagen zu verlassen und ins Freie zu treten, wo er ein besseres Sichtfeld hatte. Er tat es nicht.
    Lambert blieb in seinem Fahrzeug sitzen. Er hatte eine leicht geduckte Haltung eingenommen und den Kopf nach vorn gedrückt, um so viel wie möglich sehen zu können.
    Und jetzt, da er eine gewisse Ruhe gefunden hatte, da sah er die Bewegungen der Gestirne. Es war etwas, was ihm nicht in den Kopf wollte. Er konnte es nicht begreifen, denn das Bild, das er von den Sternen kannte, sah anders aus. Da standen sie zwar am Himmel, aber sie blieben dort auch stehen und bewegten sich nicht.
    Hier schon.
    Die Sterne blieben nicht an einer Stelle, denn als er genauer hinsah, da musste er feststellen, dass sie mal kreisten, dann wieder zusammenkamen, aber nie ihre gesamte Masse, nur Teile von ihr glitten auf diese Weise über den Himmel hinweg.
    Manche von ihnen bildeten einen Haufen, als sie sich zusammendrängten. Andere wiederum drängten auseinander, um dann wieder zusammenzukommen. Sie befanden sich in einer ständigen Bewegung, und sie strahlten immer wieder ihr kaltes Licht ab.
    Es war ein wirklich kaltes Licht, wie Pete Lambert feststellte. Er mochte es nicht, es gab keine Wärme ab, und er sah ein, dass ihm der gesamte Sternenhimmel allmählich unheimlich wurde. So hatte er ihn noch nie gesehen und ihn sich auch nicht vorstellen können.
    Und doch war er da. Er bewegte sich sogar, und das sah Pete sehr genau. Dazu brauchte er nicht erst aufmerksam hinzublicken, denn die Sterne, falls es überhaupt solche waren, tanzten nach einer Melodie, die wohl nur sie hörten.
    Das waren keine normalen Gestirne. Für Lambert stand das fest. So hatte er sie noch nie gesehen.
    Sekunden später befand sich der Himmel wieder in Bewegung.
    Nein, nicht der Himmel!
    Es waren einzig und allein die Sterne, die es nicht mehr an ihren Plätzen auszuhalten schienen. Sie waren in Bewegung geraten, aber sie schienen keinen normalen Gesetzen zu folgen, sondern wühlten sich durch die Dunkelheit. Ein großer Teil von ihnen war dabei, sich aufeinander zu zu bewegen, um dort am Himmel etwas zu bilden, das wie eine Figur aussah.
    Lambert verzog die Lippen. Er wollte lächeln, er wollte mit sich selbst reden, sich irgendwie beruhigen, was aber nicht möglich war, denn allmählich stieg die Angst in ihm hoch. Sie stieg seiner Kehle entgegen und er hatte für einen Moment das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    Plötzlich brannten seine Augen. In der Kehle breitete sich ein dicker Kloß aus. Er schnappte nach Luft und fürchtete sich plötzlich davor, durchzudrehen. Der Wagen kam ihm vor wie eine Gefängniszelle.
    Nirgendwo würde er sich noch wohl fühlen, aber sein Kopf schien von unsichtbaren Händen gehalten zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher