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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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auch sehr langsam. So schleppten sich nur müde Pferde weiter.
    Ich behielt Recht.
    Es waren erschöpfte Tiere, die sich kaum auf den Beinen halten konnten. Es waren auch nicht viele, nur drei. Auf ihren Rücken saßen die Reiterinnen. Keine davon war ohne Blessuren davongekommen. Sie alle hatten im Kampf Federn lassen müssen und kehrten nun geschlagen zurück.
    Ich hatte mit einer größeren Truppe gerechnet. Das schien wohl auch so gewesen zu sein. Wenn ich die Anzeichen richtig deutete, dann waren einige von ihnen auf dem Kampffeld zurückgeblieben.
    Als Tote. Wie auch die Frauen innerhalb des Klosters.
    Befand sich Konstanza bei ihnen?
    Es war schlecht zu erkennen, weil sie auch Helme trugen.
    Außerdem war es verdammt dunkel. Bis sie in den Bereich des Feuers gerieten, verging noch Zeit.
    Nicht nur ich hatte sie gesehen. Auch ihren Verbündeten war die Rückkehr nicht entgangen. Sie taten allerdings nichts. Sie standen da wie Wachspuppen, und selbst Rosanna bewegte sich nicht vom Fleck. Sie konnten nichts tun, schauten den drei Frauen entgegen und warteten ab, was passierte.
    Die Tiere stoppten von allein. Niemand brauchte die Zügel anzuziehen. Für eine Weile blieben die Tiere auf der Stelle stehen. Die Köpfe hingen nach unten. Sie waren in den Bereich des Feuers geraten, ohne zu scheuen. Entweder kannten sie sich aus oder waren einfach zu schwach.
    Das Letzte traf zu.
    Ein Pferd brach zusammen, als hätte man ihm seine Beine unter dem Körper weggeschlagen. Die Reiterin fiel von dem Rücken und hatte Glück, nicht unter dem Körper begraben zu werden. Schwerfällig kroch sie zur Seite, begleitet von einem schrillen Wiehern des Tieres, das noch mal zuckte und dann liegen blieb.
    Es war tot!
    Zwei saßen noch auf ihren Decken. Auch sie schwankten leicht, und eine der Reiterinnen kippte plötzlich weg. Mit einem reflexartigen Griff suchte sie noch an der Mähne Halt, krallte sich auch für einen Moment fest, dann rutschten ihr die Haare durch die Finger, und sie fiel rücklings zu Boden.
    Jetzt saß noch eine Person auf dem Pferderücken. Sie trug eine Rüstung, auf der ich einige dunkle Flecken erkannte. Allerdings konnte ich mich auch getäuscht haben. Hundertprozentig sicher war ich nicht.
    Auf dem Kopf der Frau saß ein Helm, dessen Visier leider das Gesicht verdeckte. Ich sah nicht, ob es sich bei ihr um Konstanza handelte, schloss es allerdings auf keinen Fall aus.
    Die Zügel ließ sie los.
    Beide Arme hob sie danach an. Ihre Hände umfassten den Helm von zwei Seiten. Sie zerrte daran, der Kopf lag frei, der Helm wurde zu Boden geschleudert, und zum ersten Mal sah ich ihr Gesicht, über das die Flammen ein Muster legten.
    Ich kannte die Person.
    Es war Konstanza, die Templerin!
    ***
    Ich wusste nicht, ob ich erleichtert sein sollte oder nicht. Ich dachte auch nicht daran, etwas zu unternehmen und blieb zunächst auf meinem Beobachtungsposten stehen.
    Auch die anderen Frauen unternahmen nichts. Sie standen im stummen Respekt vor der Reiterin, und nur Rosanna hatte sie erkannt. Aus ihrem Mund drang ein leiser Ruf. Sie hatte ihre Arme wie bittend vorgestreckt, traute sich aber nicht, auf Konstanza zuzugehen. Sie wollte abwarten, was die Templerin tat.
    Zunächst nichts.
    Sie blieb auf dem Pferd sitzen und schaute über das Feuer hinweg. Auch ihre Getreuen registrierte sie nicht. Der Blick war ins Leere gerichtet, und sie senkte ihn auch nicht. Konstanza saß wie eine Person auf dem Pferd, die über vergangene Geschehnisse erst nachdenken wollte.
    Es war recht still geworden. Niemand sprach ein Wort. Nur das leise Fauchen der Flammen war zu hören, ebenso das Knistern der Holzscheite.
    Es drängte mich schon, nach draußen zu laufen, doch mein Verstand riet mir, mich zurückzuhalten. Hier würde noch etwas passieren. Ich war gespannt darauf, wie die Begegnung zwischen Rosanna und Konstanza ablaufen würde.
    Noch traute sich Rosanna nicht, und auch Konstanza traf keine Anstalten, sie zu begrüßen, aber die Templerin verlor ihre Starre.
    Erste Bewegungen der Beine deuteten darauf hin, dass sie den Pferderücken verlassen würde.
    Noch trug sie ihre schwere Rüstung, und sie würde Probleme haben, sich darin zu bewegen. Nicht beim Absteigen, denn zur Rüstung gehörte bei ihr nur der Brustpanzer, der allerdings schief saß.
    Sogar einige dunkle Flecken sah ich darauf.
    War sie verletzt?
    Sehr langsam rutschte sie an der Seite des Pferdes herab. Da das Feuer sich unregelmäßig bewegte, geriet ihr Gesicht hin
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