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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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mehr.
    Ein Teil hatte sich gelockert. Es brach ab und landete am Boden.
    Darunter war die Kleidung zerrissen. Blut war zu sehen. Die linke Brust der Templerin schaute hervor.
    Auch Rosanna sah es. Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht zuckte, sie war dem Weinen nahe. Dann ging sie vor Konstanza in die Knie und küsste sie in Höhe des Bauchs.
    Sie flüsterte etwas, doch Konstanza schüttelte nur den Kopf, bevor sie ihn senkte und mit einer Hand über das Kettenhemd strich.
    »Ich habe seinen Namen verbreitet«, erklärte sie. »Ich habe getan, was ich konnte, aber auch ich bin nicht unsterblich. Das musst du einsehen.«
    »Ich mache dich unsterblich. Lass es mich nur tun. Ich bin zu dir gekommen, denn Baphomet wies mir den Weg. Er hat seine Stärke gezeigt, und er lässt seine Getreuen nicht im Stich.«
    »Dann versuche, in meinem und in seinem Namen weiterzukämpfen«, schlug Konstanza vor. »Einen anderen Rat kann ich dir nicht geben. So Leid es mir tut.«
    Auch ich hatte mit großer Spannung zugehört. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, damit hatte ich nicht rechnen können; es schälte sich heraus, dass ich als Zeuge das Ende eines Kults erlebte, ohne dabei selbst als eine der Hauptpersonen agieren zu müssen.
    Falls es so blieb.
    Ich zerbrach mir den Kopf darüber, ob ich nun eingreifen sollte oder nicht. Wahrscheinlich wartete Konstanza auf ihren Tod. Ich rechnete auch damit, dass ihre Häscher den drei Frauen gefolgt waren und sehr bald hier auftauchen würden.
    Dann allerdings lagen die Dinge anders. Dann wurde es nicht nur für Rosanna gefährlich, sondern auch für die anderen Frauen, und ich wollte nicht, dass sie hier in der Vergangenheit starben, in die sie gereist waren. Das Leben in der Gegenwart wäre einfach zu kurz für sie gewesen. Das musste ich verhindern.
    Aber nicht hier im Kloster. Ich drückte die Tür weiter auf und schob mich nach draußen. Niemand schaute in meine Richtung. Ich blieb im Schatten der Mauer. Ich wollte das Feuer umgehen und mich von der anderen Seite nähern.
    Schon nach wenigen Schritten hatte mich die Dunkelheit verschluckt. Sicher fühlte ich mich trotzdem nicht, denn irgendwo in der Nähe oder auch weiter entfernt erklangen seltsame Geräusche, die ich nicht einzuordnen wusste.
    Ich ging noch einige Meter in die Dunkelheit hinein und ließ die schmale Seite des Klosters hinter mir.
    Das Gelände war nicht unbedingt frei. Zu dieser Zeit hatte es noch Bäume gegeben, die so etwas wie einen dunklen Wall bildeten und auch als Versteck hätten durchgehen können.
    Bevor ich diesen Gedanken zu Ende führen konnte, geschahen zwei Dinge. In meiner Tasche verspürte ich den regelrechten Hitzestoß. Es hatte nichts mit dem Feuer zu tun, sondern lag einzig und allein an meinem Kreuz. Als ich es anfasste, wurde die Hitze erträglich. Aber es hatte etwas zu bedeuten gehabt, und deshalb holte ich das Kreuz hervor.
    Über ihm lag ein schwaches Strahlen, das sich sogar auf meiner Hand verteilte. Das Kreuz war dabei, eine Gegenmagie aufzubauen.
    Doch wer war der Feind?
    Konstanza etwa?
    Es war schon seltsam, daran konnte ich nicht so recht glauben.
    Für mich war es mehr der Einfluss des Baphomet, der hier zurückgedrängt wurde und mich schützte. Noch immer fühlte ich mich nicht richtig dazugehörig. Diese Welt war nicht die meine. Ich bewegte mich durch sie wie ein Gespenst. Ich war zwar da, aber irgendwie doch nicht vorhanden. Als gäbe es noch eine für mich extra aufgebaute Zwischenwelt.
    Die Bäume standen recht günstig. In ihrem Schatten würde ich den Bogen schlagen können, um die beiden Frauen von einem besseren Platz aus beobachten zu können.
    Das fremde Geräusch war wieder da!
    Jetzt lauter, und ich wusste auch, aus welcher Richtung es kam und mich störte.
    Ich drehte mich nach rechts – und sah die beiden Soldaten auf mich zustürmen. Das wäre nicht besonders tragisch gewesen, aber ihre verdammten Lanzen waren tödlich…
    ***
    Diesmal kam ich nicht weg. Mir blieb auch keine Zeit, meine Beretta zu ziehen und einen Schuss abzugeben. Ich schaffte es auch nicht mehr, auszuweichen, ich konnte mich nur zur Seite werfen und hoffen, dass mich nicht beide Lanzen erwischten.
    Sie trafen mich trotzdem!
    Aber nur, weil sie geschleudert worden waren. Die beiden Soldaten konnten damit umgehen. Ich sah die breiten Spitzen auf mich zufliegen, die mein Inneres zerreißen würden, und kam nicht weg.
    Sie trafen mich!
    Und sie huschten durch meinen Körper hindurch. Ich konnte
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