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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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verständlich, und es bedurfte solch mühsamer Geistesarbeit, sie zu studieren und zu verstehen, daß Dorian erst ein paar davon durchgeackert hatte.
    In Brusthöhe zog sich ein steinernes Bord über alle vier Wände des großen Saales hin. In der Mitte des Raumes stand ein dreimal drei Meter großer Marmorsockel, der Tisch. Wenn Dorian die entsprechenden Zeichen auf die Platte setzte, wurde der Tisch zu einem magischen Bildschirm, auf dem Dorian auch die verborgensten Geschehnisse in aller Welt verfolgen konnte. Der Tisch produzierte aber auch, wie der Kosmische Ofen, von dem in den Allegorien der Alchimisten des Mittelalters die Rede war, magische Substanzen und andere Dinge, die Dorian wünschte. Die Wirkungsweise dieses Tisches hatte Dorian nie herausfinden können, nicht einmal das Prinzip. Es konnte sein, daß im Tisch eine Metamorphose der Materie selbst stattfand, wobei der Grundstoff beliebig war, daß also aus unedlen Stoffen edle wurden und umgekehrt, aus einem Stein ein Schwert oder aus Wasser ein lupenreiner großer Diamant. Die Hauptsache für Dorian war, daß der Tisch funktionierte; das Wie war nicht so wichtig.
    Zur Einrichtung des Raumes gehörte noch ein mächtiger steinerner Thron mit einer übermannshohen Rückenlehne, der ein sehr starkes Magnetfeld enthielt.
    Der große Saal war leer, es hatte also noch kein anderer hergefunden. Dorian stürzte sofort zu dem Tisch hin. Er wollte für sich und für Unga einen Kommandostab, einen magischen Zirkel und einen Vexierer beschaffen, die wichtigsten magischen Werkzeuge.
    Der Dämonenkiller malte magische Zeichen auf die Tischplatte, während Unga mit dem Donnerkeil am Eingang auf paßte. In der Tempelhalle war es völlig ruhig. Hier war kein Riß zu sehen, und es war auch kein fremdartiger Geruch zu spüren; doch auch hier stieg die Temperatur mehr und mehr an.
    Dorian wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Tisch warf zuerst zwei Kommandostäbe aus, vierzig Zentimeter lang, aus einem knochenähnlichen Material unbekannter Herkunft. Das Ende der Kommandostäbe war verdickt und wies ein Loch auf. Sie ließen sich teleskopartig zusammenschieben.
    „Hier fang!" rief Dorian und warf Unga seinen Kommandostab zu.
    Der Cro Magnon fing den Kommandostab auf. Er hatte schon einmal einen solchen besessen, ihn aber verloren, als er ihn in Indien dem Dämon Crashvantra, dem Allesverschlinger, in den Rachen geworfen hatte, woraufhin dieser krepierte.
    Dann kamen zwei magische Zirkel aus dem Tisch. Auch davon erhielt Unga einen. Nun besaß er, wie der Dämonenkiller, eine Kombination, mit der er mittels von Magnetfeldern magische Reisen an jeden beliebigen Ort der Welt machen konnte.
    Dorian wartete noch auf die Vexierer, jenes magische Werkzeug, mit dem man jede beliebige Gestalt und jedes Aussehen annehmen konnte. Aber da geschah etwas Unvorhergesehenes.
    Eine hochgewachsene Gestalt taumelte durch die Tür. Ihr folgte Croyd. Der irre Dämon schwang sein Bowiemesser und lachte und johlte.
    Sofort wurde die Tischplatte, die die ganze Zeit eine klare, helle Farbe gezeigt hatte, trübe. Das Auftauchen von Croyd und der schrecklich anzusehenden Gestalt hatte den magischen Vorgang gestört. Das Gesicht dieser Gestalt war von Säure zerfressen, die Kleider hingen ihr in Fetzen vom Körper, der große schwarze Wunden aufwies.
    Dorian sah die schwarzen Augenhöhlen, und nur daran erkannte er, daß er einen Januskopf vor sich hatte.
    Er rief Unga her. Staunend betrachtete auch der Cro Magnon den entstellten Januskopf.
    Croyd tanzte umher und schwang sein Messer.
    „Das ist Chakra!" schrie er. „Das ist der Doppelkopf! Jetzt habe ich ihn!"
    Dorians Blick fiel auf die Tischplatte. Er sah eine Szene, die er nicht programmiert hatte. Der Tisch zeigte sie von sich aus; auch der Tisch war in Mitleidenschaft gezogen, wie der ganze Tempel. Dorian sah ein Kind von etwa drei Jahren in einem Wohnraum. Er sah es nur von hinten auf dem dreidimensionalen Bild, das die Tischplatte zeigte, trotzdem spürte er das Entsetzen, das dieses Kind schüttelte. Es wich vor etwas zurück, das im Bild nicht zu sehen war und das es offenbar bedrohte. Das Bild verblaßte. Dorian war wie vor den Kopf geschlagen. Als Unga ihn fragte, sagte er: „Das war mein und Cocos Kind. Es befindet sich in einer furchtbaren Gefahr."
    Der Tisch zeigte nichts mehr.
    Croyd tanzte noch immer um den Chakra herum. Die Augen des Januskopfes lebten noch. Er hatte die Szene auf dem Tisch gesehen. Etwas
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