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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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Widerstandskraft und eigener Wille waren noch in Chakravartin, und er versuchte nun, seine Artgenossen mit seinen Gedanken zu erreichen. Seine schwarzen Augenhöhlen verschleierten sich.
    „Achtung, Dorian!" rief Unga. „Er macht etwas!"
    Der Dämonenkiller schreckte aus seiner Grübelei auf und hob den Kommandostab, um den Januskopf zu durchbohren. Doch Croyd kam ihm zuvor. Irre lachend sprang er auf den Januskopf los und tötete ihn.
    Heulend umtanzte er dann die Leiche.
    So starb Chakravartin, einer der mächtigsten und furchtbarsten Janusköpfe, die je die Erde betreten hatten. Jetzt gab es nur noch neun auf dieser Welt - und Olivaro, den Jäger.
    Croyd heulte, brabbelte, jubelte und schnitt irre Grimassen. Er rannte auf den Ausgang zu, bevor Dorian oder Unga ihn halten konnten, und verschwand durch die Schwärze des magischen Portals. Da krachte es, und ein furchtbarer Schrei war zu hören. Augenblicke später wurde Croyds Leichnam hereingeschleudert. Er hatte keinen Tropfen Blut mehr in den Adern, und sein Kopf war nach hinten gedreht. Seine gebrochenen Augen starrten zur Decke. Sein Bowiemesser, mit dem er Chakravartin getötet hatte, war verschwunden. Eine mächtige Magie mußte ihn getötet haben.
    „Wer hat das fertiggebracht?" fragte Dorian.
    Und Unga fragte: „Wer hat Chakravartin so zugerichtet und seiner magischen Kräfte beraubt?
    Croyd kann das nicht gewesen sein."
    „Sehr richtig", antwortete eine rauhe Stimme. „Ich bin es gewesen."
    Eine lange, dürre Gestalt mit kahlem Schädel, schwarzen Augenhöhlen und glühenden Froschaugen trat über die Schwelle. Ein einzelner Zahn bleckte im aufgerissenen Mund. Klauenhände waren drohend vorgereckt. Der Furchtbare trug ein braunes mantelartiges Kleidungsstück mit hochgestelltem Kragen. Ihm folgte eine kleine Gestalt mit schmalen Schultern und voluminösem Unterkörper, mit Rattenpfoten und einem Rattenschwanz, mit einem Gesicht, in dem sich Menschliches und Rattenhaftes scheußlich vermischten.
    Luguri und Trigemus, der Rattenmann, waren erschienen.
    „Ich bin in den Tempel des Hermes Trismegistos eingedrungen", fauchte der Erzdämon. „Ich bin dem Januskopf auf die Schliche gekommen, und Trigemus hat ihn einer Spezialbehandlung unterzogen."
    Also mußte Luguri auch die Breydurs zu jenem vierköpfigen Riesenfreak gemacht haben, überlegte Dorian. Wie Schuppen fiel es ihm nun von den Augen. Luguris Magie hatte die geflügelten Teufel vernichtet, den Zugang zum Tempel geschaffen und auch dessen metaphysische Struktur verändert. Der Erzdämon hatte in dem Tempel, in dem nichts mehr so war, wie es sein sollte, die Tempelhalle nicht so leicht finden können. Sein magischer Sinn leitete Luguri in die Irre. Schließlich hatte er seine restlichen Dämonen verteilt und sie ausschwärmen lassen.
    Durch einen magischen Trick, bei dem Trigemus, der Rattenpsycho des Hermes Trismegistos, eine Rolle spielte, war es dem Erzdämon schließlich doch noch gelungen, den Weg zur Tempelhalle zu finden. Chakravartin hatte flüchten können, während Luguri und Trigemus die Beschwörung vollführten, und war wenig später Croyd in die Arme gelaufen. Der irre Dämon sah Dorian und Unga von weitem. Er folgte ihnen mit seinem Gefangenen und gelangte so zur Tempelhalle.
    Luguri wußte erst seit wenigen Augenblicken, daß er es mit Dorian Hunter und Unga zu tun hatte. Zuvor hatte er nicht einmal geahnt, wer Taurus und die ihm zugeteilten Dämonen sowie die letzten vier Breydur-Sklaven getötet hatte.
    Dorian war nicht besonders erstaunt, Trigemus an der Seite Luguris wiederzusehen. Der Rattenmann paßte gut in die Schwarze Familie und war ein würdiger Gefolgsmann Luguris.
    Dorian war froh, daß Luguri die Szene mit seinem Kind auf dem magischen Tisch nicht gesehen hatte. Sonst hätte dem Sohn des Dämonenkillers und Coco Zamis' Gefahr von dem Erzdämon drohen können.
    „Jetzt werde ich mir das Vermächtnis des Hermes Trismegistos aneignen!" rief Luguri. „Ich vernichte euch!"
    Blitze zuckten aus seinen Klauenhänden, und die Luft im Saal wurde glutheiß.
    Die Blitze erreichten aber Dorian und Unga nicht; sie wurden von dem magischen Tisch angezogen wie von einem Blitzableiter. Dann leuchtete der Tisch hell auf. Luguri schrie und hielt sich die Krallenhände vor die Augen. Trigemus ebenfalls. Der Erzdämon packte den Rattenmann mit einer Hand am Kragen und preßte ihn grotesk an sich.
    Aus dem Tisch kam eine Strahlung, die Luguri bis ins Innerste schmerzte. Er murmelte
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