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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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es so gewaltig, daß man es im gesamten Tempel hören konnte. Es roch nach Ozon. Kaum sichtbare Rauchschleier wogten durch die Gänge.
    Dorian tötete zwei schwerverletzte Dämonen mit dem Dolch des Hexenjägers Jan Hrczak aus Prag, und Unga holte sich seinen Donnerkeil.
    „So", sagte Unga befriedigt, „das hätten wir."
    „Das sind Dämonen der Schwarzen Familie", sagte Dorian. „Ich verstehe das nicht."
    „Vielleicht haben sich ein paar Abtrünnige mit Chakravartin und den Janusköpfen verbündet", meinte Unga.
    „Wir wollen uns jetzt zur Tempelhalle aufmachen. Dort befinden sich die Bücher des Hermes Trismegistos, der magische Thron und der Tisch, der Materie umwandeln kann und eines der größten Wunder des Kosmos ist. Wenn wir erst dort sind, wenn ich die Machtmittel des Hermes Trismegistos zu meiner Verfügung habe, kann niemand uns widerstehen."
    „Wenn wir nur schon dort wären", murmelte Unga.
    Dorian und Unga wußten nicht, daß der Erzdämon Luguri selbst in den Tempel eingedrungen war. Luguri wieder war nicht bekannt, daß Dorian Hunter, der Dämonenkiller, nach dem isländischen Volkshelden Grettir und vielen anderen das Vermächtnis des Hermes Trismegistos übernommen hatte. Der echte Hermes Trismegistos hatte zuletzt als Padmasambhawa Bodhisattwa in Indien und im Himalajagebiet gelebt und versucht, mit den Padmas eine Rasse von Supermenschen zu züchten, deren geistige Kräfte sogar die Schwarze Magie zunichte machen sollten. Der Plan des Hermes Trismegistos war gescheitert. Er selbst hatte sich - vielleicht für immer - auf die Januswelt Malkuth begeben, um dort zu sühnen.
    Croyd betrachtete sein Messer. Der irre Dämon tanzte hüpfend durch die schwarze, von geisterhaftem Licht erfüllte Halle. Dann stürmte er mit einem wahnsinnigen Lachen an Unga vorbei und verschwand in einem Gang.
    Sein Gelächter schien aus allen Richtungen zu kommen. Die Akustik der labyrinthartigen Gänge verzerrte es.
    „Sollen wir ihn verfolgen?" fragte Unga.
    „Wozu?" fragte der Dämonenkiller. „Croyd wird den Chakravartin suchen. Lassen wir ihn. Durch seinen Wahnsinn ist er geschützter als wir. Wir wollen uns zur Tempelhalle aufmachen, zur. Zentrale mit all den Machtmitteln und dem Vermächtnis des Hermes Trismegistos."

    Unga schnupperte.
    „Es ist warm geworden hier im Tempel", sagte er. „Und es riecht merkwürdig."
    Der Cro Magnon hatte recht. Im Tempel herrschte eine Temperatur von mindestens fünfundzwanzig Grad über Null. Ein eigenartiger Geruch zog von draußen in die Halle und mischte sich mit den Dunstschwaden, die die Schläge von Ungas Donnerkeil hinterlassen hatten.
    Dorian schwitzte in seinem dicken Wollpullover und zog ihn über den Kopf. Der Dämonenkiller hängte sich eine gnostische Gemme um den Hals; zwei weitere hatte er eingesteckt.
    Auch Unga zog nun den Pullover aus. Die beiden Männer verließen die Halle.
    Dorian hörte ein Knacken und Knistern hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, daß ein großer Riß quer durch die Halle verlief.
    „Die Struktur des Tempels ist durch das Eindringen der Mächte des Bösen in Mitleidenschaft gezogen worden", sagte Dorian. „Vielleicht wird der ganze Tempel vernichtet. Dieser seltsame Geruch, der mit keinem bekannten zu vergleichen ist, und die Hitze - das ist nicht normal. Es geht etwas vor. Wir müssen uns beeilen."
    „Hoffentlich werden wir nicht wieder in die zweite Dimension gebannt - wie damals beim ersten Besuch des Tempels", sagte Unga, während sie weiterliefen, einen anderen Gang entlang als den, den Croyd genommen hatte.
    „Das glaube ich nicht", sagte Dorian. „Diese Probe haben wir bereits bestanden. Ich habe lange genug als Hermes Trismegistos in diesem Tempel gelebt und mich überall umgesehen. In die abgelegenen Gänge und die unbedeutenden Räume habe ich natürlich nur einen flüchtigen Blick geworfen. Schwierigkeiten hatte ich nie."
    „Du hattest bestimmt auch immer deinen Kommandostab und andere magische Werkzeuge dabei", meinte Unga.
    „Daß die Dämonen uns auflauern konnten, beweist wohl, daß der Tempel keine Fallen mehr bereithält", antwortete ihm Dorian. „Chakravartin muß eine sehr mächtige Magie angewandt haben. Das hätte ich ihm nun doch nicht zugetraut."
    „Wo sind wir hier eigentlich?" fragte Unga.
    Die beiden Männer kamen an eine Treppe.
    „Vorn im Unterteil des Standbildes", antwortete Dorian. „Ganz genau kenne ich mich in diesem Irrgarten auch nicht aus, aber ich weiß die ungefähre Richtung,
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