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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
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verdammt! Es ist mein Haus! Ich wohne dort! Ich will hinein…«
    Suko ließ sie nicht los. »Das werden Sie auch, Corinna, aber nicht allein. Klar?«
    »Verdammt, Sie haben doch kein Interesse. Sie stehen hier herum. Ich bin wieder Zuhause.«
    »Nein, das sind Sie nicht!«
    »Wieso nicht?«
    »Es ist nur Ihr Haus!«
    »Na und?«
    »Dann schauen Sie sich mal die Umgebung an.« Suko drehte die Frau herum, damit ihr Blickwinkel entsprechend wurde. »Sehen Sie genau hin, und sagen Sie mir dann, was Sie dort sehen.«
    Sukos letzte Worte hatten gefruchtet. Corinna beruhigte sich wieder. Ich hielt mich heraus, war aber zu den beiden gegangen und grübelte noch immer über das Phänomen nach.
    Es war schlimm, dass ich zu keinem Ergebnis kam. Ich wusste, dass einiges nicht stimmte, aber so sehr ich mich auch um eine Erklärung bemühte, ich fand keine.
    Suko hatte die Umgebung des Hauses angesprochen, und damit hatte er voll ins Schwarze getroffen.
    Es gab sie natürlich, aber sie existierte nur in einem bestimmten Ausmaß. Unser Blickwinkel war so gut, dass wir eigentlich auch mehr hätten sehen können oder sogar müssen, als nur die Front des Hauses. Das war nicht der Fall. Wir sahen auf das Haus, und das war auch alles.
    Rechts und links gab es nichts. Da breitete sich eine schwammig graue Dämmerung aus, die auch das Haus des Killers verschwinden ließ. Wir sahen keine Männer des Sondereinsatzkommandos, die dort arbeiteten, wir entdeckten auch keinen Bagger, der den Boden aufwühlte, es war nichts vorhanden, abgesehen von diesem einen Ziel. Und das war keine Täuschung, das gab ich zu.
    »Haben Sie alles gesehen, Mrs. Scott?«
    »Ja, ich denke schon«, flüsterte sie zurück.
    »Was ist Ihnen aufgefallen?«
    »Die Umgebung ist dunkel.«
    »Richtig. Und genau da stimmt etwas nicht. Wir hätten das Haus des Killers sehen müssen und zumindest die Lichter, die in den anderen brennen.«
    »Und trotzdem ist es da!«, behauptete sie trotzig.
    »Dagegen sagt auch keiner etwas. Und wir werden es uns auch ansehen. Aber gemeinsam, und wir werden dabei sehr vorsichtig sein, weil man immer wieder mit Überraschungen rechnen muss.«
    Suko hatte genau die richtigen Worte gefunden, denn Corinna stellte ihren Widerstand ein. Sie nickte ergeben. »Schon gut, schon gut. Ich mache alles, was Sie wollen. Aber Sie müssen auch mich verstehen. Als ich das Haus sah, da… da… hatte ich einfach den Wunsch, dorthin zu rennen. Verstehen Sie?«
    »Natürlich.«
    Ich überließ Suko die Antworten. Meine Gedanken beschäftigten sich mit den Dingen, die ich sah und irgendwie nicht akzeptieren wollte. Es war Corinnas Haus, das stand fest. Es war auch kein ähnliches.
    Und doch war es schwer für mich, das zu akzeptieren. Ich glaubte einfach nicht, dass ich hineingehen konnte und dass es dann so war wie immer. So einfach hatte es mir noch nie ein Gegner gemacht.
    Mich erst in eine andere Dimension geholt, um mich dann einfach wieder zurückzuschicken in meine Welt. Irgendwo existierte da ein großer Haken, und den würde ich finden. Das schwor ich mir.
    »Können wir?«, fragte Suko. Ich nickte.
    Gemeinsam gingen wir los. Suko hielt Corinna wie ein kleines Kind an der Hand fest. Sie war wieder aufgeregt. Diesmal weniger durch die Angst als durch die Freude, und sie musste von Suko gebremst werden, sonst wäre sie wieder losgelaufen.
    Ich bekam aus dem Augenwinkel mit, dass Suko mir hin und wieder einen forschenden Blick zuwarf.
    Mein Gesichtsausdruck gefiel ihm wohl nicht, und er runzelte auch hin und wieder die Augenbrauen, um seiner Skepsis Nachdruck zu verleihen.
    Aber er fragte mich nicht. Das war auch gut so. Ich hätte nicht gewusst, was ich ihm erzählen sollte.
    Von meinen Gefühlen, die sich gegen das Haus stemmten? Von der Ahnung, dass dies wichtig für die weitere Zukunft war?
    Nein, ich tat es nicht. Es hätte auch zahlreicher Beweise bedurft, um ihn zu überzeugen, und die gab es leider nicht.
    Den Weg kannten wir. Und als wir ihn gingen, hatte sich nichts verändert. Da war nichts verschoben oder verschwunden. Wir hörten sogar unsere Schritte auf dem Weg zur Haustür. Nichts wurde verschluckt, nichts war schwammig geworden.
    Einen Schritt vor der Haustür blieben wir stehen. Corinna Scott schaute Suko und danach mich an.
    »Und? Gehen wir hinein?«
    Diesmal sprach ich mit ihr. »Ja, wir werden es betreten. Aber ich werde vorgehen.«
    »Gut, bitte.«
    Die Tür war zwar zugefallen, aber niemand hatte sie nach dem Verlassen des Hauses
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