Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bewegte er sich schneller, und er würde in wenigen Sekunden sein Ziel erreicht haben und es überschwemmen.
    Ich musste mich darauf einstellen, etwas zu unternehmen. Kampflos wollte ich mich nicht ergeben. Es war mir zudem wichtig, dieses verdammte Monster namens Theo Gain zu stellen, denn mit ihm hatte schließlich alles begonnen.
    Ich sah ihn nicht, auch wenn ich mich noch so anstrengte. Die Küche war nicht der richtige Platz, um den Nebel zu erwarten. Deshalb ging ich zurück in den Flur und blieb dort stehen. Ich fragte mich, ob er sich so verhalten würde, wie beim ersten Angriff. Da war er nicht in den Wagen eingedrungen. Er hatte ihn für uns nur zu einem verdammten Gefängnis gemacht.
    Jetzt war er wieder da! Und er fand seinen Weg. Das Haus bot ihm keinen Widerstand mehr. Die graue, jetzt sehr feine Masse drang durch die Tür und auch durch das Mauerwerk. Ich schaute sehr genau hin, bemerkte auch die Verdichtung der Masse und musste feststellen, dass das Mauerwerk so aussah, als würde es sich im nächsten Augenblick auflösen.
    Ich wich zurück.
    Wieder vernahm ich das leise Jammern. Die sichtbaren Seelen trieben auf mich zu. Ihr leises Stöhnen malträtierte meine Ohren, als sollte es mich von anderen Dingen ablenken.
    Aus dem Wohnraum hörte ich Sukos halb laute Stimme. »Dringt das Zeug auch bei dir ein?«
    »Ja. Leider.«
    »Das ist schlecht. Ich habe sogar den Eindruck, als würde das Haus hier verschwinden.«
    »Ebenfalls.«
    »Siehst du Gain?«
    »Nein, leider nicht.«
    Ich sah wirklich nichts. Das Zeug nahm mir die Sicht. Ich war immer weiter zurückgegangen. Bevor mich der Nebel endgültig erreichte, tauchte ich ab ins Wohnzimmer, wo Suko mit gezogener Dämonenpeitsche auf Gegner wartete.
    Er wollte Gain, wir wollten ihn. Wir wollten den verdammten Killer endlich zur Hölle schicken.
    Er zeigte sich nicht. Er schickte nur den Nebel, die Geister, die Seelen, die es schafften, das Haus und alles, was sich darin befand, aufzulösen.
    Ich wollte einen Sessel anfassen, griff aber ins Leere. Nichts war mehr da, die zweite Realität hatte sich zurückgezogen, und wir schauten nur in dieses wogende Grau hinein, hinter dem auch jetzt die Dunkelheit lag.
    Corinna Scott saß längst nicht mehr im Sessel. Sie war aufgestanden und drehte sich auf der Stelle.
    Ihr Gesicht hatte sich verändert und war durch ihre Gefühle gezeichnet. Es sah aus, als wollte sie etwas sagen, was sie jedoch nicht schaffte.
    Wieder umgab uns diese Feuchte. Wieder vernahmen wir das Jammern der Seelen, aber wir hörten auch etwas anderes.
    Ein hartes und grausames Lachen! Theo Gain war da!
    Die Nebelmasse hatte einiges von der Lautstärke verschluckt, aber nicht alles. So war es leicht herauszufinden, dass sich die Gestalt in unserer Nähe aufhielt.
    Corinna Scott tat nichts. Wir aber drehten die Köpfe, um ihn endlich zu sehen.
    Noch blieb die Nebelwand geschlossen, und daraus hervor drang das unheimliche Flüstern. »Ich bin euer Albtraum. Ich bin gekommen, um abzurechnen. Ich lasse mir kein Opfer nehmen, das ich mal auf meine Liste gesetzt habe. Ich hole es mir. Nicht wahr, Corinna, du scharfe Nachbarin?«
    »Nein, nein!«, brüllte sie. »Hau ab, Gain! Ich will dich nicht sehen, verflucht. Du bist nicht mehr mein Nachbar. Du bist nichts anderes als ein perverser Killer.«
    »Schön hast du das gesagt. Aber ich bin etwas Besonderes. Vielleicht bin ich sogar tot. Ich habe den Tod immer geliebt. Ich sehnte mich nach seinem Reich, und er hat mich tatsächlich erhört. Ich konnte so werden wie die Menschen ihn gern sehen. Als Skelett. Ich bin beides. Mensch und der Tod…«
    Corinna schaute uns an. Sie hatte die Hände zusammengedrückt. Ihre Worte waren mehr ein Flehen.
    »Das kann doch nicht stimmen. Das ist ja unglaublich. Bitte, sagen Sie, dass er lügt…«
    Das hätten wir gern getan, nur ging es nicht, und so schüttelte ich den Kopf.
    »Nicht?«
    »Leider.«
    Corinna konnte es nicht fassen. Sie schüttelte nur den Kopf. Zu einem Kommentar war sie nicht fähig.
    Sie wollte auch nichts mehr hören und presste beide Hände gegen ihre Ohren.
    Theo Gain war da. Ob als Mensch oder als Monster, uns konnte es egal sein. Nur hatten wir ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, und das ärgerte uns.
    Die Nebelmasse verdeckte alles. Nichts war mehr vom Wohnzimmer zu sehen. Es war verschluckt worden und verschwunden. Möglicherweise auch das gesamte Haus.
    Wann zeigte er sich? Oder war er zu feige?
    Suko und ich standen Rücken an Rücken, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher