Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
möglicherweise dazu etwas ein?«
    Ich wusste, auf was er hinauswollte. »Du denkst an die Welt des Spuks?«
    »Ja.«
    »Es wäre eine Möglichkeit. Aber warum hat er sich dann nicht gezeigt? Er ist sonst nicht so rücksichtsvoll und auch nicht unbedingt unser Todfeind, denn wir sind es doch, die seine Welt wachsen lassen, weil wir sie mit den Seelen der toten Dämonen versorgen. Er hätte uns eigentlich helfen und Aufklärung geben müssen.«
    »Da verlangst du etwas viel und…«
    »Da… da… passiert was!« Corinna Scott riss den Arm hoch, um in eine bestimmte Richtung zu deuten. Zwischen uns hindurch und mit ausgestrecktem Zeigefinger.
    Beide drehten wir uns um.
    Die Frau hatte sich nicht getäuscht. Der Schleiernebel war weg, und die Dunkelheit glitt auch zur Seite. Es war, als hätte sich ein riesiger Vorhang geöffnet, um das frei zu geben, was ansonsten hinter ihm verborgen lag.
    Wir staunten, wir wollten es nicht glauben, denn wir schauten in eine andere Welt hinein. Aber in eine, die wir kannten und aus der wir entführt worden waren. Es war unsere Welt!
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Corinna Scott. »Das ist einfach nicht möglich. Das will ich nicht glauben. Bitte, sagen Sie, dass ich mich täusche.« Je mehr sie sprach, umso lauter war ihre Stimme geworden und auch fester. Sie hatte wieder Hoffnung geschöpft und lachte sogar auf.
    Der Vorgang lief nicht schnell ab. Es ging alles der Reihe nach. Stück für Stück wurde aus der Dunkelheit hervorgerissen. Es verschwanden immer wieder Hindernisse, die eine klare Sicht trübten, und so sahen wir Teil für Teil einer Welt, die wir kannten.
    Es war keine Großstadt. Es war nicht London. Es war mehr eine ländliche Umgebung. Felder, Wiesen, ein guter Blick trotz der Dunkelheit, und doch störte mich etwas.
    Ich konnte es nicht erklären, es war einfach vorhanden, aber mein Blick behielt die Richtung bei.
    Je mehr Zeit verging, desto besser wurde die Sicht. Und wir konzentrierten uns auf einen großen Gegenstand. Es ging gar nicht anders. Er stand direkt vor uns. Ein Haus. An der Vorderseite schimmerte das Licht einer außen angebrachten Lampe.
    Es war nicht irgendein Haus. Es war das Haus der Corinna Scott!
    Das war der zweite Teil der Überraschung, den wir erlebten, und es war nicht der kleinste. Wir standen auf unseren Plätzen wie Soldaten, die einen entsprechenden Befehl erhalten hatten. Auch Suko und ich waren nicht in der Lage, uns zu bewegen. Wir hatten selbst die Münder geöffnet, so sehr waren wir von diesem Staunen überfallen worden.
    Diesmal war es Corinna Scott, die zuerst etwas sagte: »Nein, nein, das ist unmöglich. Das ist mein Haus. Ja, das ist mein Haus. Sagen Sie doch was! Sagen Sie, dass es so etwas nicht gibt. Ich kann das nicht glauben…«
    Suko und ich waren selten sprachlos. Hier aber hatte es uns erwischt. Wir fühlten uns beide nicht fähig, Corinna eine Antwort zu geben.
    »Mein Haus!«, flüsterte Corinna. »Verdammt noch mal, es ist genau mein Haus. Ich erkenne jede Einzelheit. Es ist einfach wunderbar. Wir… wir… sind wieder daheim.«
    Daheim, hatte sie gesagt?
    Stimmte das? Suko gab ihr keine Antwort, und ich hielt mich ebenfalls zurück. Ich konnte es nicht glauben, dass die Dinge so einfach zu lösen waren. Da musste es doch einen verdammten Haken geben. Was gaukelte man uns hier vor?
    Ich fand keine Antwort. Ich konnte auch nicht in die Zukunft schauen, doch seltsamerweise beschäftigten sich meine Gedanken damit. Ich hatte einfach das Gefühl, dass dieses Geschehen etwas mit der Zukunft zu tun hatte, ohne jedoch eine plausible Erklärung zu finden, und das brachte mich durcheinander.
    Corinna meldete sich wieder. »Warum sagen Sie nichts? Los, Sie müssen doch etwas sagen. Bitte, ich will, dass Sie reden!«
    »Langsam, warten Sie!«, flüsterte Suko.
    »Aber das ist mein Haus.«
    »Ja.«
    »Dann will ich hin!«
    Dagegen war nichts zu sagen. Man konnte ihr auch zustimmen, aber weder Suko noch ich glaubten, dass dies real war. Wir hatten das Gefühl, dass man uns etwas vormachte.
    Nicht Corinna Scott. Sie hatte wieder die nötige Kraft gefunden. Ihre Angst war besiegt, und sie wollte nicht mehr bei uns bleiben. Plötzlich lief sie los, um das Haus zu erreichen.
    Suko reagierte sehr schnell. Bevor sie noch den vierten Schritt hinter sich bringen könnte, war er bei ihr und riss sie zurück. Corinna protestierte. Sie schleuderte ihre Arme hoch, sie stemmte sich gegen den Griff und schrie: »Lassen Sie mich,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher