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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker
Autoren: Unbekannt
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Fältchen in seinen Augen deutlich hervortreten. „Wie fühlst du dich? Hast du noch keinen Blick auf deinen Chrono geworfen? Wir warten bereits seit zehn Minuten auf dich!"
    Die Frau wandte rasch den Kopf. Bis zu ihrem Dienstbeginn waren es noch zwanzig Minuten.
    „Ich weiß nicht, aber deine Uhr scheint nicht zu stimmen, Cald", gab sie zur Antwort.
    Über das Gesicht des Kommandanten huschte ein verständnisvolles Lächeln.
    „Du mußt vergessen haben, daß du eine halbe Stunde früher an deinem Platz sein wolltest", sagte er. „Bis gleich!"
    Die Holoprojektion verblaßte, und Marna sprang auf. Sie strich sich die Kombination zurecht und warf den Kopf in den Nacken. Die Spitzen ihrer nackenlangen, dunkelbraunen Locken waren noch naß. Der Luftstrom der Naßzelle hatte sie nicht ausreichend getrocknet. Sie ließ das Frühstück stehen, griff nach dem Schubfach, in dem die Unterlagen ruhten, und riß die durchsichtige Mappe an sich. Sie stürzte aus ihrem Appartement hinaus und wandte sich zum Antigrav, der sie hinauf zur nächsten Transmitterstation bringen würde. Sie wartete ungeduldig, bis das Feld sie ergriff und hinauftrug.
    Der Transmitter war sendebereit.
    „Du kannst ihn benutzen", erklärte der Automat. „Dein Ziel ist mir bekannt."
    „Was ist mit der Tauregion?" fragte sie sicherheitshalber.
    „Wir sind noch zu weit entfernt. Es treten keine Störungen auf!"
    Der Paratau war eine seltsame Sache. Genau genommen handelte es sich bei ihm um die Verdauungsabfälle der Nocturnen in ihrer ersten Existenzform. Er sammelte sich entlang der Wege, die von diesen Wesen genommen wurden. Die Nocturnen konnten mit dem wertvollen Psichogon nichts anfangen. Perry Rhodan hatte seinerzeit ein Abkommen mit dem Weisen von Fornax getroffen, das die Hanse zur Entsorgung und damit zur Verwertung des Taus der Tauregionen berechtigte. Das war solange gutgegangen, bis die Kartanin auftauchten und ihre Ansprüche auf den gesamten Paratau geltend machten.
    Entschlossen trat die Entsorgungstechnikerin in den Transmitterkreis. Das Feld baute sich auf und erfaßte sie. In Bruchteilen von Sekunden wurde ihr Körper entmaterialisiert und im Empfänger wiederaufgebaut. Sie trat aus dem Halbkreis und schüttelte Nigel Calder die Hand. Sie nickte den Hanse-Spezialisten zu, die auf sie warteten. Sie streifte mit den Augen ihre erwartungsvollen Gesichter und blieb an einem hängen.
    Es gehörte ihm. Seine Augen waren eine einzige Frage und eine Aufforderung an sie, diese Frage endlich zu beantworten.
    Ihre Wangenmuskeln zuckten sichtbar, sie senkte den Blick und wandte sich wieder Calder zu.
    „Gehen wir!" sagte sie. „Was sagt Hammed Ashley?"
    „Es hat sich nichts an der Apparatur geändert", sagte Calder. „Die Werte sind gleichgeblieben. Die Paratronabschirmung weist keine Unregelmäßigkeiten auf!"
    „Dann ist es gut!"
    Sie kehrte zum Transmitter zurück. Der Automat hatte längst seine Anweisung erhalten und wußte, was er zu tun hatte. Wie alle Einrichtungen des Tenders wurde er von der zentralen Steuerpositronik gelenkt. Der grellweiße Bogen flammte auf und transportierte sieben Männer und drei Frauen in den hinteren Bereich des Tenders in unmittelbarer Nähe der Plattform. Hier befanden sich die Reparatureinheiten. Lagerräume für Paratau lagen keine in der Nähe, und deshalb hatte Marna ihr Experiment in einem dieser Räume aufgebaut. Vom Transmitter aus, in dem sie materialisierten, waren die Projektoren nicht zu erkennen. Marna eilte einen schmalen Steg entlang bis zu einer Brüstung. Sie beugte sich ein wenig nach vorn und winkte hinab. Ashley hatte sie gehört und gab den Gruß zurück.
    Gefolgt vom Kommandanten und den Hanse-Spezialisten eilte sie die Treppe hinab, die hier an Stelle eines Antigravs eingebaut war.
    „Schiff an Kommandant", klang die Stimme der Positronik auf. „In der Nähe der von uns ausgesuchten Tauregion befindet sich eine weitere Region von gewaltigen Ausmaßen.
    Ersten Messungen zufolge ist das energetische Gleichgewicht dieser Region erheblich gestört. Es muß damit gerechnet werden, daß sich diese Tauregion irgendwann entlädt!"
    Calder blieb auf der Treppe stehen und fuhr sich durch die grauen Haare. Jeder in dem ENTSORGER wußte, was das bedeutete. Bei zu großer Parataukonzentration kam es zu spontanen Entladungen psionischer Energie, zu Psistürmen, die lichtjahreweit zu spüren waren. Dies bedeutete gleichzeitig, daß die Menge des Psichogons sich verringerte.
    Calders
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