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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker
Autoren: Unbekannt
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Entscheidung war deshalb folgerichtig und zwingend.
    „Kursänderung. Linearmanöver innerhalb der tolerablen Grenzen. Wir entsorgen zunächst die gefährdete Region!"
    Er setzte sich in Bewegung und erreichte den Boden der kleinen Halle. Das grünliche Leuchten des Paratronschirms wies darauf hin, daß sich Paratau in ihr befand. Er folgte Marna, die zu dem kleinen Steuerpult trat.
    „Warte mit dem Experiment, bis wir das Linearmanöver hinter uns haben", sagte der Kommandant. „Man weiß nie!"
    Er traut dem Paratau noch immer nicht, dachte die Entsorgungstechnikerin. Sie musterte das Innere des Schirmes. Eingebettet in ein kugelförmiges Antigravfeld ruhten dort mehrere Tropfen Paratau. Zehn Stück waren es genau. Marna hatte noch keine Ahnung, wie viele der Tropfen sie benötigen würde. Sie sah keine Gefahr in dem Versuch.
    Zwei Minuten später meldete das Schiff, daß es sein Ziel erreicht hatte. Es näherte sich der gefährdeten Tauregion. Es suchte sich einen Korridor, in dem es keine Psiphänomene gab. Dennoch wirkte Calder irgendwie beunruhigt. Er sprach seine Befürchtungen offen aus, doch Marna Updike beruhigte ihn.
    „Nigel", sagte sie lächelnd, „jeder von uns weiß, was geschieht, wenn Psiphänomene auftreten. Wir werden dann mit Dingen konfrontiert oder mit Wesen, die gar nicht anwesend sind. Wir haben uns inzwischen darauf eingestellt. Wovor hast du Angst?"
    Sie gab dem Steuerautomaten eine Anweisung ein. In dem Paratronfeld entstand eine Strukturlücke und ließ sie und vier der Hanse-Spezialisten durch. Marna deutete auf die kleinen Gravitationsprojektoren, die in der Nähe des Parataus auf dem Boden ruhten.
    „Den ersten Tropfen!" sagte sie laut. „Trevor, fang an!"
    Einer der Männer bückte sich und richtete den tragbaren Projektor auf das Antigravfeld.
    Ein unsichtbarer Strahl griff nach einem der Tropfen und zog ihn aus dem Feld heraus.
    Der Tropfen glitzerte und warf das Licht des Paratronschirms zurück. Ein leichtes Rauschen war plötzlich in den Ohren der Männer und Frauen innerhalb des Schirmes. Sie kannten dieses Phänomen. Es war eine Auswirkung des Psichogons.
    Der Tropfen driftete auf Marna zu und blieb in Armlänge vor ihr hängen.
    „Gut so", nickte die Frau. „Dyke, den nächsten, Almyra, du kannst den dritten auch schon in Marsch setzen."
    Weitere Tropfen machten sich auf den Weg. In Augenhöhe blieben sie vor Marna hängen und bildeten einen Halbkreis um sie herum. Nach dem sechsten Tropfen ließ die Entsorgungstechnikerin den Transport stoppen.
    „Calder!" rief sie übermäßig laut, als befürchte sie, der Paratronschirm könnte ihre Worte schlucken. „Du wirst jetzt etwas erleben, was du bisher kaum geglaubt haben dürftest.
    Unser ENTSORGER wird berühmt werden. Adams wird uns fürstlich belohnen für das, was wir herausfinden!"
    „Abwarten", sagte der Kommandant kritisch. „Noch ist es noch nicht geschehen!"
    „Jetzt!" fuhr Marna Updike fort. Flüchtig dachte sie an Leila Terra und an den Paratau.
    Seine wertvollste Eigenschaft war die, daß er vorhandene Psifähigkeiten verstärkte oder nicht vorhandene ermöglichte. Dabei genügte schon ein Tropfen, um das zu bewirken. Ein Tropfen Paratau machte aus einem normalen Terraner für etwa eine Stunde einen leidlich guten Telepathen, Telekineten oder anderen Mutanten. In dieser Zeit schmolz der gläserne Tropfen sichtbar dahin, bis er ganz verschwand und die in ihm enthaltene psionische Energie aufgebraucht war. Deflagration wurde dieser Vorgang genannt.
    Sie griff nach dem Tropfen, der direkt vor ihr schwebte. Er fühlte sich warm an. Das feine Teilchen aus Psimaterie, zu einem festen Stoff kondensiert, lag reglos in ihrer rechten Hand. Es sah aus wie ein tropfenförmig geschliffener Kristall von unwahrscheinlicher Reinheit.
    Marna schloß die Augen und konzentrierte sich.
    Sie wollte Gedanken erfassen. Ihr Gehirn gab den entsprechenden Mentalimpuls an den Tautropfen weiter, und das psichogonische Teilchen begann mit seiner gezielten Deflagration. Es trat etwas ein, was die Entsorgungsspezialistin bereits mehrmals in Versuchen erlebt hatte.
    Sie konnte Gedanken lesen. Die Hanse-Spezialisten um sie herum wußten, was sie tat.
    Sie hatten sich freiwillig bereiterklärt, sich in ihre Gedanken blicken zu lassen.
    Verschwommen kristallisierte sich ein Bild aus dem heraus, was Marna empfing. Sie sah eine Kugel, die sich immer mehr aufblähte und dann schließlich explodierte. Die Kugel besaß eine intensive rote Farbe,
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