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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker
Autoren: Unbekannt
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macht, wenn er dich ansieht? Er heißt..."
    „Hör auf!" stöhnte Marna. Sie rutschte mit den Beinen über die Bettkante und stand schwankend auf. Sie fuhr sich über das Gesicht, und als sie die Finger vor die Augen hielt, da glänzten diese vor Schweiß.
    Erneut suchte die Frau die Naßzelle auf und machte sich frisch. Sie fühlte sich wie gerädert, und auch die belebenden Strahlen kalten Wassers konnten es nicht ändern. Sie verwickelte den Automaten in ein Zwiegespräch, bei dem jedoch nichts herauskam. Der Automat blieb stur und versuchte ihr einzureden, daß das kalte Wasser gefährlich für sie war.
    „Andere Dinge sind gefährlicher für mich", flüsterte sie, als sie getrocknet aus der Zelle trat und sich der Kleiderstange näherte. Sie ahnte nicht, daß ihre Worte eine furchtbare Wahrheit beinhalteten. Hätte sie gewußt, was der Tag für sie bringen würde, dann hätte sie es vorgezogen, den Tender zu verlassen und nach Kontor Fornax zurückzukehren.
    Die Entsorungstechnikerin fragte sich, ob die Entscheidung der Kontorchefin damit zu tun hatte, die ihr das Experiment genehmigt hatte. Sie glaubte es nicht, denn es handelte sich um nichts, was irgendeine Gefahr in sich barg. Das Experiment war so gut und sicher wie jedes andere auch, das in den letzten Wochen von den Schiffen der Hanse durchgeführt worden war.
    Sicher, die wissenschaftlichen Aspekte spielten bei der Hanse nur eine untergeordnete Rolle. Die Hanse war ein Unternehmen, das sich am Gewinn orientierte, und die Entscheidung Adams', dem mysteriösen Handelspartner Stalker pro Teleportsystem eine Million Tropfen des Psichogons zu liefern, mochte umstritten sein. Es machte auch jetzt noch eine Unmenge an Arbeit, eine solche Menge Tropfen zu ernten.
    Aber Paratau war zur Zeit wertvoller als Howalgonium, und die Hanse besaß das Handelsmonopol.
    Zumindest vorübergehend. Die Kartanin schienen plötzlich verschwunden zu sein. Die MASURA hatte sich zuletzt in der Milchstraße aufgehalten. Seither hatte es keine Meldungen mehr über sie gegeben.
    Mama Updike zog sich an und ging hinüber in den Wohnraum. Sie trat an die Wand und tastete sich ein Frühstück. Es kam mit einem leisen Summen und Rauschen. Wie aus dem Nichts gezaubert hing plötzlich das Tablett über der Wandklappe, und sie nahm es von dem Antigravpolster und trug es hinüber zu dem kleinen Rundtisch mit der Holoplatte.
    Sie stellte es ab und zog sich einen Sessel herbei. Das Summen an der Wand hörte auf, die Klappe hatte sich geschlossen. Eine sanfte Stimme wünschte ihr einen guten Appetit, und die Frau mittleren Alters dachte an den Mann, der ihr schöne Augen machte. Sie fragte sich, warum sie früher nie bemerkt hatte, daß es langweilig war, allein zu frühstücken.
    Früher, da war alles ein wenig anders gewesen. Da hatte sie auf der Titanstation in einer Kommune gelebt. Hier auf dem ENTSORGER herrschte nicht die Hektik der Station auf dem Saturnmond. Hier galt die Standardzeit von Kontor Fornax, und die Entsorgung der Tauregionen hatte sich eingespielt. Im Grund genommen war es stinklangweilig, und die Genehmigung Leila Terras für das Experiment brachte endlich ein wenig Abwechslung.
    Marna aß Flakes in Rummilch, dazu Fladen von Ferrol und ein gefülltes Teighörnchen, das zart wie Wildbret war und nach Krabben schmeckte. Es handelte sich um einen Leckerbissen, der mit irgendeiner Sendung von Olymp gekommen war.
    Olymp und die Karawane.
    Es war eine typische Hanse-Karawane, die da im Orbit über Kontor Fornax hing. Sie bestand aus 50 Karracken und 20 Koggen, alten Orbiterschiffen, die in der Anfangszeit der Kosmischen Hanse für die Zwecke der Handelsorganisation umgebaut worden waren.
    Damals waren alle schweren Waffensysteme der Orbiter demontiert worden, aber Gerüchte besagten, daß die Schiffe der Karawane nun erneut damit ausgestattet worden waren.
    Sozusagen für den Notfall. Schließlich konnte niemand sagen, was die Schiffe an ihrem Ziel erwartete.
    ESTARTU. Die Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz, als deren Gesandter Stalker in die Milchstraße gekommen war. Marna begann von den fernen Welten zu träumen, bis ein kurzer Ruf sie aus ihren Gedanken riß.
    „He!" vernahm sie die Stimme Nigel Calders. Die Hälfte eines bärtigen Gesichts blickte ihr aus der Tischplatte entgegen, und Marna schob hastig das Tablett zur Seite, um den Kommandanten des ENTSORGERS richtig betrachten zu können.
    „Guten Morgen, Marna", brummte Calder. Die Holoprojektion ließ die
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