Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
verfehlte ihn um Haaresbreite. Der junge Automechaniker wußte selbst
nicht, woher er die Kraft und die Reaktionsschnelligkeit nahm, sich zur Wehr zu
setzen.
    Wut,
Verzweiflung und Ratlosigkeit verliehen ihm eine außergewöhnliche Kraft, wie
sie nur ein Mensch entwickelte, der alles auf ein Karte setzte, weil er nichts
mehr zu verlieren hatte.
    Brian
schlug mit aller Kraft gegen den Unterarm des Urwelthaften. Die Hand mit der Keule,
die zurückzuckte, wurde voll von ihm getroffen. Der Angreifer selbst hatte
diese Reaktion und den Widerstand nicht erwartet.
    Der
von Kopf bis Fuß mit einem dichten Haarkleid Überwachsene ließ überrascht los.
    Die
schwere, knorrige Keule flog durch die Luft und landete im dichten Gebüsch
jenseits des Parkplatzes.
    Der
Unheimliche wirbelte herum. Nun hatte er beide Hände frei. Aus seinem Rachen
kam ein dumpfes, unartikuliertes Brummen, das den breiten Brustkorb erbeben
ließ.
    Die
mächtigen, muskelbepackten Arme fuhren in die Höhe, und umpackten den
schmalhüftigen Wison.
    »Hilfe!
Hiiilffeee!« brüllte Brian aus voller Kehle. »Iaaan! Iaaan!«
    Aber
der Wirt hörte ihn nicht. Die Blasmusik hallte durch den Wald, und als mehrfach
verstärktes Echo schwebte die Melodienfolge durch die Nacht.
    Der
Behaarte drehte sich mehrmals um seine eigene Achse, als wollte er Brian Wison
wie ein lästiges Anhängsel abschütteln.
    Neben
der Discothek spielte sich in diesen Minuten ein Drama auf Leben und Tod ab.
    Der
Urwelthafte legte seine Hände um Brians Hals und drückte zu.
    Dem
Jungen rauschte das Blut in den Ohren, und grauenvolle, nie gekannte Angst
erfüllte ihn. Er sah alles wie durch einen brausenden, zerfetzenden Nebel.
    Die
Bäume um ihn herum verschwanden und wurden zu zerfließenden Schemen. Erde und
Himmel kamen sich näher. Die verrenkt liegende, blutüberströmte Gestalt Bettes
vollführte vor seinen Augen einen wilden, ekstatischen Tanz.
    Brian
glaubte wie von Sinnen zu schreien, seine Lungen schienen zu bersten. Er schlug
und trat um sich, war vollkommen ohne jedes Gefühl.
    Einmal
krachte es hart. Mit der rechten Faust schlug er einfach zu, in ein breites,
grobknochiges Gesicht.
    Ein
dunkler Aufschrei war die Folge, und dann lockerte sich der Griff um seinen
Hals.
    Brian
Wison wußte später selbst nicht mehr zu sagen, wie er es eigentlich schaffte,
sich dem Griff vollends zu entwinden und Kapital aus der plötzlich errungenen
Freiheit zu schlagen.
    Er
fiel zu Boden, sah die massige Gestalt hoch aufgerichtet über sich stehen und
nahm wahr, daß der Unheimliche die Hände gegen das Gesicht preßte.
    Die
Nebel vor Brian Wisons Augen zerrissen.
    Brian
sah, daß das Gesicht unterhalb des rechten Auges verschmiert war, als wäre das
Sehorgan ausgelaufen.
    Wison
robbte auf allen vieren, von Entsetzen geschüttelt, zur Seite. Dann sprang er
auf und torkelte halb benommen auf den Eingang der »Music Hall under the oaks«
zu.
    »Iaan!
Iaan!«
    Er
wandte sich nicht mehr um, sondern warf sich mit aller Wucht gegen die Tür. Die
flog nach innen.
    »Iaan!«
    Brian
schrie aus Leibeskräften. Und Hal, der Discjockey und Ian, der Wirt, standen
wie vom Donner gerührt.
    In
dem Moment nämlich, als Brian Wisons dritter Ruf erscholl, verebbten die
letzten Klänge von »Amacing Grace«!
    Der
Name des Iren hallte laut durch das Lokal.
    Ian
Hopkins riß den Kopf herum und starrte auf die Gestalt, die kreidebleich, mit
durchwühlten Haaren, aufgekratzten Armen und Händen und zerfetzten Kleidern im
Türrahmen stand, kaum fähig, sich auf den Beinen zu halten.
    »Brian!
Mein Junge! Verdammt, was ist denn passiert?«
    Ian
Hopkins wälzte seinen massigen Bauch über die Theke und kam um sie herum.
    »Bette
…« sagte Wison mit brüchiger Stimme und weit aufgerissenen, glanzlosen Augen.
»Wir wurden … überfallen … sie ist tot … erschieß ihn, Ian, erschieß ihn … er
ist ein Ungeheuer …!«
    Da
war der feuerköpfige Ire heran, schob den jungen Mann aus Jackson beiseite und
starrte in die Nacht hinaus.
    Er
konnte nichts Besonderes wahrnehmen.
    Deshalb
ging er um das flache Haus herum.
    Wie
von unsichtbarer Hand festgehalten, blieb er stehen.
    »Oh,
mein Gott! Das darf doch nicht wahr sein!« entrann es seinen bleichen Lippen.
    Ian
sah das umgestürzte Moped und den blutbesudelten, zerschmetterten Kopf der
jungen Friseuse.
    Der
massige Wirt wankte und mußte sich an der Hauswand abstützen, da es ihm
plötzlich übel wurde und sich alles vor seinen Augen zu drehen begann.
    Rundum
herrschte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher