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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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Köpfe in die Richtung, aus der der Schrei kam. Sie sahen, wie sich einer der Schüler aufbäumte. Seine Schädeldecke war unter dem magischen Druck auf seinen Geist förmlich explodiert.
    Hermon schloß die Augen und wandte sich ab.
    „Wir müssen uns tiefer in den Fels zurückziehen", sagte der Dreimalgrößte. Er öffnete die Augen und blickte Dorian an, während er hinzufügte: „Ich werde euch in Sicherheit bringen. Folgt mir!" Dorian sah, wie sich ein halbes Dutzend der Schüler wie in Trance erhob und zu ihrem Meister kam. „Was soll aus den anderen werden, Hermon?" fragte er. „Willst du sie den Dämonen überlassen?" „Sie können sich selbst helfen", erklärte der Dreimalgrößte. „Wenn sie erkennen, daß die Festung nicht mehr zu halten ist, werden sie sich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen. Kommt!"
    Der Dreimalgrößte wandte sich der fugenlos scheinenden Felswand zu. Sie gab eine Öffnung frei. Trigemus verstellte Hermon den Weg.
    „Und was wird aus mir?" fragte er. „Ich kann sehr wertvoll für dich sein. Bedenke, daß ich jeden Januskopf aufspüren kann. Und es kostet mich nicht nur keine Mühe, ihm den Garaus zu machen, sondern es bereitet mir auch noch Spaß."
    Unga gab dem Rattenmann einen Stoß, daß er durch den Ausgang taumelte. Trigemus kroch geduckt davon, als die anderen auf den Gang hinaustraten.
    Dorian beobachtete die sechs Schüler des Padmasambhawa. Sie hatten die Augen nun zwar geöffnet, machten aber immer noch einen abwesenden Eindruck. Ihr Blick war starr und in unergründliche Fernen gerichtet. Sie hatten weiche Knie und machten seltsame Schritte: mal trippelten sie, dann wieder holten sie weiter aus, gingen im Zickzack und manchmal auch rückwärts.
    Der Dämonenkiller konnte sich ihr Verhalten nur so erklären, daß sie ihre Stellung zueinander, zu ihren Schützlingen und zum Lotosgeborenen ständig veränderten, um die magischen Kräfte am besten abwehren zu können.
    Als einer von ihnen plötzlich gurgelnde Laute von sich gab, straffte sich Hermon. Er holte unter seinem Umhang das sichelartige Gerät hervor.
    „Der Druck der Dämonen wird stärker", erklärte Hermon. „Die Festung ist von unseren Feinden völlig umzingelt. Wir können nur noch in eine Richtung fliehen."
    Jeff Parker kam als letzter aus dem Gewölbe. Er wirkte blaß und sagte: „Wieder hat es drei Schüler erwischt."
    Coco ergriff Dorian am Arm und klammerte sich wie haltsuchend an ihn.
    Der Dämonenkiller legte ihr eine Hand auf die Schulter und fragte: „Was ist?"
    „Wir müssen Reena, Archer, Tirso, Phillip und Don holen."

    „Phillip, Phillip", bedrängte Reena den Hermaphroditen, „hast du Kontakt zu den anderen? Hast du etwas über sie erfahren?"
    Der Hermaphrodit gab keine Antwort. Er stand mit hochgezogenen Schulter da und lächelte.
    Fred Archer beobachtete ihn stirnrunzelnd.
    „Mach dir um Unga nur keine Sorgen, Reena!" tröstete Don Chapman sie.
    Der Puppenmann war auf ihre linke Schulter geklettert und hatte sich dort niedergelassen.
    „Mir geht es nicht allein um Unga“, sagte die schöne Inderin. „Ich habe Angst um den Meister. Eine Ahnung sagt mir, daß dies das Ende seiner Bemühungen ist."
    Tirso hielt sich im Hintergrund der Lichterhalle auf. Der fünfjährige Zyklopenjunge mit dem Körper eines Zehnjährigen streifte interessiert umher. Er betrachtete die Wandreliefs, beobachtete die Padmaschüler bei ihren Konzentrationsübungen und übte sich selbst im Kerzenanzünden. Dies kostete ihn überhaupt keine Mühe. Er konnte mit einem einzigen konzentrierten Blick seines Zyklopenauges ein Feuer entfachen.
    Gelangweilt kehrte er zu den anderen zurück.
    „Wie lange müssen wir denn noch warten?" fragte er.
    Bevor ihm jemand antworten konnte, kam es zu einem Zwischenfall. Und dann überstürzten sich die Ereignisse.
    „Schwärze!" schrie Phillip plötzlich mit sich überschlagender Stimme. „Schwärze sinkt herab!"
    Und hob abwehrend die Arme, wie um sich gegen eine unsichtbare Gefahr zu schützen.
    Archer wußte nicht recht, wie er sich verhalten sollte.
    Im Hintergrund ertönte ein Schrei. Archer wirbelte herum. Er sah, wie das Feuer mehrerer Kerzen auf einen Padma überschlug und diesen einhüllte. Der Schüler lief als lebende Fackel davon. Seine Kameraden standen starr vor Schreck da, ohne ihm zu helfen.
    „Schwärze!" schrie Phillip wieder. „Was meint er denn?" fragte Reena verzweifelt.
    Die Padmas begannen durcheinanderzulaufen. Sie gaben unartikulierte Laute
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