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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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Mumie mit dem schlafenden Steinzeitmenschen fanden, mußten sie annehmen, daß es sich um hermes Trismegistos handelte.
    Damit hatte er aber erst die Hälfte seines Planes verwirklicht. Es war immer noch möglich, daß die Dämonen sein Täuschungsmanöver durchschauten; deshalb wollte er sie noch mehr verwirren.
    Er kehrte in seinen Tempel nach Island zurück, um einen Stellvertreter für sich zu suchen. Der Tempel sollte von einem Mann besetzt werden, der gelegentlich in Hermes Trismegistos' Namen auftrat und den Kampf gegen die Dämonen im geheimen weiterführen sollte. Die Vorbereitungen zur Verwirklichung dieser zweiten Phase seines Planes erstreckten sich über viele Jahre. In der Zwischenzeit kehrte Hermon oft nach Tibet zurück und gründete in einem unzugänglichen Gebiet des Himalaja die Klosterfestung des Padmasambhawa. Er holte viele seiner früheren Schüler zu sich, doch er trat ihnen stets nur mit der Silbermaske vor dem Gesicht entgegen. Er wollte sie im ungewissen darüber lassen, ob er in seinem eigenen Körper oder in einer Reinkarnation gekommen war. Sie sollten nicht um seiner Person willen, sondern wegen seiner Lehren von der Allmacht des menschlichen Geistes bei ihm bleiben.
    Und während Unga auf der Teufelsinsel den mumifizierten Doppelgänger des Hermes Trismegistos bewachte und im Tempel von Island ein Stellvertreter Hermons in Hermes Trismegistos' Namen die Mächte der Finsternis bekämpfte, machte sich Hermon als Padmasambhawa in der Adlerfestung im Himalaja daran, ein Menschengeschlecht zu züchten, das - unabhängig von aller Magie - mit der Kraft des Geistes die unglaublichsten Wunder vollbringen konnte.
    Über ein Jahrtausend ging alles gut, und Hermon konnte sich durch gelegentliche Stichproben davon überzeugen, daß sein System funktionierte. Er konnte sich voll und ganz der Züchtung der Übermenschen widmen.
    Selbst als der Januskopf Olivaro die angebliche Mumie des Hermes Trismegistos rauben wollte, brauchte Hermon nicht selbst einzugreifen, denn die Mumie konnte sich aus eigener Kraft aus Olivaros Gewalt befreien und blieb über ein Jahrhundert verschollen.
    Komplikationen traten erst ein, als Hermon wieder einmal nach einem Stellvertreter für den Tempel auf Island suchte und seine Wahl auf zwei Kandidaten fiel - auf Magnus Gunnarsson und Dorian Hunter, der sich als Dämonenkiller einen Namen gemacht hatte.
    Schon damals warf das Unheil seine Schatten voraus. Doch die Katastrophe kam erst zum Ausbruch, als die Janusköpfe die Vorgänge auf der Erde konsequent zu untersuchen begannen und feststellten, daß so manche Schrecken ihrer Welt in einer Klosterfestung des Himalaja ihren Ursprung hatten.
    Das war der Anfang vom Ende der Padmas.

    Die Stimme, die eine akustische Manifestation der toten Padmaschüler war, wurde leiser, löste sich in einen unverständlichen Gemurmel und Geraune auf, verstummte schließlich ganz.
    „Das muß nicht das Ende der Padmas sein", erklärte Olivaro, kaum daß die Stimme der Toten verklungen war. „Eines Tages, wenn die Ordnung auf Malkuth wiederhergestellt ist…"
    Hermon hatte die Maske wieder abgenommen. Er legte sie in den Kreis seiner Schüler und schwebte den Eindringlingen zu. Er starrte Olivaro dabei an und brachte ihn zum Verstummen.
    „Ich weiß, wann ich verspielt habe", sagte Hermon und wandte sich Trigemus zu. „Die Existenz meines Psychos läßt mir das bewußt werden. Dorian führte ihn mir vor, um mir einen Spiegel vorzuhalten. Und tatsächlich…"
    „Dann erkennst du mich als einen Teil deines Ichs an?" rief Trigemus triumphierend und pfiff ausgelassen. „Ich wußte sofort, daß wir uns verstehen würden, Hermon. So verschieden wir auch sind, so sind wir uns andererseits doch auch sehr ähnlich."
    „Halt die Schnauze, Ratte!" herrschte Unga ihn an. „Wage es ja nicht noch einmal, dich mit Hermon zu vergleichen, sonst breche ich dir das Genick!"
    „Nein, Unga", sagte Hermon und hob gebieterisch eine Hand. „Laß ihn leben! Seine Existenz soll mich ständig an meine Verfehlung erinnern."
    „Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, Hermon", warf Dorian ein. „Du hast nichts Verwerfliches getan. Ganz im Gegenteil - du wolltest nur das Beste."
    „Ich betrachte es als Gleichnis von der Überheblichkeit der Sterblichen, die die Götter versuchen", sagte Hermon. „Ich habe die Entwicklung der Psychos auf Malkuth gefördert."
    Hermon wurde von einem Schrei aus den Reihen seiner Schüler unterbrochen. Alle wandten die
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