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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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aus.
    Einer seiner Irrwische überbrachte ihm die Nachricht, daß man das Versteck Padmasambhawas gefunden hätte. Sofort begab sich der Erzdämon dorthin.
    Das Gewölbe war leer. In den vielen Grabkammern entlang der Wände verfielen die dreihundert mumifizierten Padmaschüler gerade zu Staub. Die Totenkerzen waren abgebrannt.
    Luguri machte zwei Funde, von denen der eine ihn zur Weißglut brachte, während der andere ihn versöhnlicher stimmte.
    In der Mitte des Gewölbes lag die aus Silber gehämmerte Maske Padmasambhawas. Obwohl jegliches Edelmetall eine für Dämonen unangenehme Ausstrahlung hatte, nahm Luguri die Maske an sich. Er überlegte, ob man damit nicht eine Beschwörung vollführen konnte, um Padmasambhawa zu beeinflussen, aber da begann die Maske zu sprechen.
    „Bei mir ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte…"
    Als der Erzdämon diesen Auszug aus der tabula smaragdina des Hermes Trismegistos vernahm, konnte er nicht mehr an sich halten. Diese Verhöhnung war zuviel für ihn. Er zerstörte die Maske mit den Krallen seiner Spinnenfinger.
    Da machte ihn einer der Dämonen auf eine Grabkammer aufmerksam, in der sich ein rattenähnliches Geschöpf verkrochen hatte.
    „Wen haben wir denn da?" erkundigte sich Luguri grollend. „Was für eine häßliche Ratte! Ich sehe, daß in deinen Adern kein schwarzes Blut fließt, aber es ist wenigstens Blut."
    Und Luguri dachte daran, das Rattenwesen bei einem Blutfest zur Ader zu lassen und auf seiner Blutorgel zuspielen.
    „Gnade!" flehte Trigemus. „Ich kann dir lebend viel dienlicher sein als tot, denn ich habe eine geistige Verwandtschaft mit Hermes Trismegistos. Ich bin sein Psycho Trigemus."
    „Ist das wahr?" fragte Luguri interessiert. „Wenn das stimmt, dann mußt du mir auch sagen können, wo Hermon sich versteckt."
    „Er ist nach Malkuth gegangen."
    Luguri begann wieder zu toben. Er hätte alles lieber gehört, als daß sein größter Feind ihm schon wieder entwischt war.
    „Wenn Hermon nicht mehr greifbar ist, dann hast du keinen Nutzen für mich, Trigemus", erklärte Luguri. „Oder kannst du mich vom Gegenteil überzeugen?"
    „Ich besitze einige Fähigkeiten, die dir sicherlich noch helfen könnten", erklärte Trigemus schnell. „So ist es mir möglich, Janusköpfe aufzuspüren. Wenn ich erst einmal ihre Fährte aufgenommen habe, finde ich sie mit untrüglichem Instinkt - egal, wie gut sie sich verstecken."
    „Interessant", meinte Luguri. „Aber was soll ich mit deinem Spürsinn, wenn die Janusköpfe nach Malkuth verschwinden? Das ist mir sowieso lieber, wie ich gestehen muß."
    „Du unterliegst einem Irrtum, Luguri", erklärte Trigemus. „Die Janusköpfe können nicht mehr in ihre Welt zurück. Nachdem Hermon durch das letzte Tor gegangen ist, hat es sich für immer geschlossen. Die Janusköpfe müssen auf der Erde bleiben. Es sind zehn an der Zahl, und ich habe gerade noch ihren Geruch gewittert."
    „Und jetzt?" erkundigte sich Luguri.
    „Sie haben die Festung verlassen", antwortete Trigemus. „Ich kann sie nicht mehr wittern. Da ihnen jedoch der Zugang zu ihrer Heimat verschlossen ist, müssen sie sich noch irgendwo auf der Erde befinden. Ich kann mir denken, daß dir der Gedanke nicht behagt, die Macht mit den verfluchten Doppelgesichtern teilen zu müssen."
    „Ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt", herrschte Luguri den Rattenpsycho an.
    Trigemus hatte richtig vermutet, daß der Erzdämon von der Existenz der Janusköpfe nicht begeistert war. Vielleicht konnte ihm der Spürsinn des Rattenmannes bei der Behandlung dieses Problems tatsächlich noch wertvolle Dienste leisten.
    „Ich werde es mit dir versuchen, Trigemus", sagte der Erzdämon.
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