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1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch
Autoren: Unbekannt
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Zentrumsplaneten von Siom Som. Aber der Weltraum, Toshin Bull, der gehört uns! Und was sind die paar Planeten schon gegen einen Raumsektor mit einem Durchmesser von dreitausend Lichtjahren!"
    Paddagall schnalzte mit seinem Tentakel, was wohl einem Fingerschnippen gleichkam.
    „Ein Nichts!" fuhr er fort. Er zwinkerte mir zu und ließ sein Stielauge dann zwischen Irmina und mir hin und her pendeln. „Ihr glaubt mir nicht? Dann will ich euch mal etwas sagen. Angenommen, es gelingt dem Desotho, die Heraldischen Tore stillzulegen. Dann sind all die zweitausend waffenstarrenden, hochtechnisierten Planeten voneinander isoliert. Die Truppen Ijarkors sitzen auf ihren Stützpunkten fest. Von außerhalb kann keine Verstärkung eingeflogen werden, weil die hochgezüchteten Antriebssysteme der Troßschiffe im Herzen von Siom Som nicht funktionieren. Dann schlägt die Stunde der Weltraumnomaden. Wir können aus dem Raum einen Planeten nach dem anderen bedrohen und zur Kapitulation zwingen. Und wie lange, glaubt ihr, wird es dauern, bis wir dann alle Planeten beherrschen? Man sagt, die Ewigen. Krieger herrschen seit einer Ewigkeit. Aber wenn der Plan des Desotho gelingt, dann wird es nur wenige Jahre dauern, bis ihre Macht in Siom Som gebrochen ist. Wenn erst einmal ein Planet fällt, werden die anderen mit wehenden Fahnen zu uns überlaufen. Es gibt viele unzufriedene Völker wie die Pailliaren und die Mlironer. Sie brennen nur darauf, die Heraldischen Tore zu vernichten. Und da sagst du, Toshin Bull, es sei vermessen, uns als die kommenden Herrscher von Siom Som zu bezeichnen. Der Tag wird kommen..."
    Mir lag die Frage auf der Zunge, wie sich der legendäre Desotho denn die Deaktivierung der Heraldischen Tore vorstelle. Aber Irmina winkte ab und sagte in Interkosmo: „Es hat keinen Zweck, Paddagall seiner Illusionen zu berauben zu versuchen, Bully.
    Wahrscheinlich ist es dieser unerschütterliche Glaube, der den Weltraumnomaden die Kraft gibt, in dieser aussichtslosen Lage auszuharren."
    „Aber dem Desotho werde ich diese Frage schon stellen", erklärte ich ebenfalls in Interkosmo. An Paddagall gewandt, erkundigte ich mich in Sothalk: „Werden wir in Cursaafhar den Desotho treffen?"
    Paddagall schloß sein Stielauge und zog es ein. Dabei murmelte er irgend etwas in seiner Muttersprache.
    Der Ephytraner, der links von ihm saß, gab in gleicher Weise eine Erwiderung von sich.
    „Gibt es Schwierigkeiten?" erkundigte sich Irmina; ich spannte mich an.
    „Wir können nicht auf dem geradesten Weg zum Weltraumfriedhof", sagte Paddagall mit noch immer geschlossenem Auge. „Wir müssen zuerst noch fünf Veteranen das Geleit zur Heimatwelt geben. Dazu muß ich erklären, daß wir Ephytraner zwar auf unserem Mutterplaneten Strobila geborgen werden und dort unsere Jugend verbringen. Nach diesem Reifeprozeß verbringen wir den Großteil unseres Lebens jedoch im Weltraum - in der Vakuumzivilisation von Cursaafhar. Erst im Alter kehren wir nach Hause zurück, um uns zu vermehren und zu sterben. Fünf aus meiner Mannschaft haben das kritische Alter erreicht und wollen zu ihrer Geburtsstätte zurückkehren."
    Irmina und ich nickten.
    „Dafür haben wir Verständnis", sagte Irmina. „Ist es ein großer Umweg, wenn wir den Abstecher nach Strobila machen?"
    Paddagall öffnete das Auge.
    „Es ist überhaupt kein Umweg. Cursaafhar liegt im Ephytra-System, dessen einziger Planet Strobila ist. Aber es gibt ein anderes Problem. Kein Ephytraner betritt seine Heimatwelt, wenn er nicht die Absicht hat, für immer dort zu bleiben. Es ist eines unserer Prinzipien, daß kein Ephytraner Strobila verlassen darf, wenn er einmal zurückgekehrt ist.
    Aber irgend jemand müßte das Beiboot wieder zur ASQUASH zurückfliegen."
    „Sollen wir das für euch tun?"
    „Darum wollte ich euch bitten."
     
    *
     
    Der letzte Hypersprung wurde mit einer besonders heftigen Strukturerschütterung beendet. Den Ephytranern schien der Verzerrungsschmerz beim Wiedereintritt in den Normalraum nichts anzuhaben, denn sie squetschten und squatschten ausgelassen weiter.
    Auf meine Frage, warum Paddagall keine Angst vor den Gorim-Jägern hatte, antwortete er: „Ephytra ist ein starker 5-D-Strahler. Darum verirren sich nie die robotischen Raumjäger hierher. Dies ist auch der Grund, warum unser Volk von den Somern in Ruhe gelassen wurde. Wir haben die Faust des Kriegers nie zu spüren bekommen und konnten uns frei entfalten."
    Die ASQUASH ging in eine Kreisbahn um den einzigen
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