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1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch
Autoren: Unbekannt
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zu überstellen, erfuhr ich vom Kontakt mit den Weltraumnomaden. Die Nachricht wurde mir von einem Humanoiden überbracht, einem Mlironer.
    Seine letzten Worte waren: „Viel Glück. Du wirst beweisen müssen, daß du ein Toshin bist..."
    Und dann hatte ich im Rückgrat einen feinen Stich verspürt, mein Körper hatte sich versteift, und ich war bewußtlos geworden.
    Genauso war es gewesen. Jetzt sah ich wieder klar. Kein Zweifel, daß mir der Mlironer irgendeine Spritze verpaßt hatte, um mich auszuschalten. Aber wozu das?
    Ein Kribbeln in meinem Körper zeigte an, daß ich die Bewegungsfähigkeit allmählich wieder zurückerlangte. Ich machte mit den Händen Greifbewegungen und ballte die Zehen, um die Blutzirkulation zu beschleunigen. Nach einiger Zeit konnte ich Arme und Beine bewegen. Mühevoll richtete ich mich auf. Ein Schwindel erfaßte mich, und ich fiel vom Behandlungstisch. Der Aufprall verursachte mir Schmerz. Ich blieb einige Atemzüge lang auf der Seite liegen, dann richtete ich mich mühevoll auf. Kaum stand ich, da stürmten drei der Mollusken in den Raum und squetschten aufgeregt.
    Sie stürzten sich auf mich und hielten mich mit ihren Greiftentakeln fest. Einer von ihnen brachte eine unterarmlange und fingerdicke Nadel in Anschlag und zielte damit nach meinem Stirnmal.
    „Nicht!" schrie ich verzweifelt. „Das bringt mich um!"
    Aber der Molluske blieb unerbittlich und näherte die Nadel mit qualvoller Langsamkeit meinem Toshin-Mal.
    „Sei unbesorgt, Bully", hörte ich da eine vertraute Stimme aus dem Hintergrund. „Die Ephytraner wollen nur die Echtheit deines Zeichens prüfen."
    „Bist du es wirklich, Irmina?" fragte ich ungläubig und empfand dabei unsägliche Erleichterung. Nun würde ich von der Metabio-Gruppiererin wenigstens erfahren, was hier gespielt wurde.
    Die Spitze der Nadel berührte mein Stirnmal und glühte in voller Länge rot auf. Der Ephytraner gab ein zufriedenes Squetsch von sich, dann ließen er und seine beiden Gefährten von mir ab. Sie zogen sich zurück und ließen mich mit Irmina Kotschistowa allein.
    „Ich bin froh, daß du von Mliron heil zurückgekommen bist", sagte Irmina.
    „Und ich bin erst froh, dich zu treffen!" erwiderte ich. „Kannst du mir verraten, wo wir hier sind? Was sind das für Wesen? Sind wir Gefangene? Was ist geschehen?"
    „Später", sagte Irmina. „Warten wir den Transfer ab. Komm mit."
    „Was für ein Transfer?" fragte ich, während ich ihr in einen verwinkelten Korridor folgte, dessen Wandung wie aus Wrackteilen zusammengeschweißt schien.
    „Wir wechseln von diesem Blechhaufen auf ein modernes ephytranisches Schiff über", sagte Irmina. Wir kamen zu einem Schott, das ein unregelmäßiges Neuneck war. An einer Art Fleischerhaken hingen unsere beiden SERUNS. Wir streiften sie über. Dabei verriet mir Irmina: „Der Kommandant des anderen Schiffes heißt Paddagall. Angeblich beherrscht er Sothalk. Er wird uns nach Cursaafhar bringen."
    „Wie hast du das denn erfahren?" fragte ich verblüfft.
    „In drei Tagen währenden, mühevollen Gesprächen", sagte Irmina. „So lange warst du ohne Bewußtsein."
    Wir schlossen die SERUNS. Irmina klopfte auf eine rosa leuchtende Fläche neben dem Schott, woraufhin dieses zur Seite glitt. Wir betraten die Luftschleuse. Eine Pumpe wurde geräuschvoll in Gang gesetzt, und als die Atemluft abgesaugt war, schwang vor uns ein Schott mit ausgefransten Rändern auf.
    Vor uns lag die Weltraumleere. Das Licht der fernen Sterne brach sich in der Hülle eines Raumschiffs von unbekannter Konstruktion. Der Schiffsrumpf bestand aus zwei nebeneinanderliegenden Halbkugeln, die durch einen Mittelflansch verbunden waren. Den Bug bildete eine kuppelartige Erhebung mit zwei aufgepfropften Linsenkörpern. Das Heck bestand aus zwei langen, schmalen Flossen, die aus dem Doppelrumpf ragten.
    Während wir darauf zuschwebten, riskierte ich einen Blick nach hinten, um zu sehen, woher wir gerade kamen. Ich sah einen fliegenden Schrotthaufen, gegen den ein Fragmentraumer der Posbis eine Augenweide war.
    Durch Blinksignale wurde uns vom anderen Schiff die Position der Mannschleuse angezeigt. Bevor wir an Bord gingen, fragte ich Irmina über Funk: „Sind wir nun Gefangene der Ephytraner, oder was?"
    „Ich würde sagen, oder was", antwortete Irmina. „Ich habe selbst noch nicht herausgefunden, warum sich die Ephytraner so abweisend verhalten."
    Hinter der Luftschleuse erwarteten uns vier Ephytraner mit vorgehaltenen Waffen, die so
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