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1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch
Autoren: Unbekannt
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Aber die Begründung, warum eine solche Konstruktion ein leichtes war, schockierte mich im ersten Moment.
    Das Virenschiff hat gesagt: „Wußtest du, daß du zusätzliche Drüsen besitzt, die dich von Terranern unterscheiden?
    Eine dieser Drüsen ist in der Lage, ein Hormon zu produzieren, das dich bei einer Tiefkühllagerung deines Körpers vor physischen Schäden schützt. Ich möchte es als Vishna-Hormon bezeichnen. Es verhindert bei der Tiefkühlung die Bildung von Eiskristallen in deinem Blut..."
    Demnach war ich also kein Mensch, keine Terranerin.
    Es machte mir gar nichts aus, in den Kältetiefschlaf zu gehen. Nun hatte ich wenigstens Zeit und Ruhe, über alles nachzudenken. Ich habe die Gelegenheit genutzt, dieses STERNTAGEBUCH zu führen und im Psi-Speicher des GBL-Tanks festzuhalten.
    Irgendwann kann ich es dann vielleicht meinen Kindern vorspielen...
    Von Gesil habe ich nichts mehr gehört. Auch mit Vishna hatte ich während der ganzen Zeit meines Aufenthalts in ESTARTU keinen gezielten Kontakt. Aber es gab da dieses Gefühl ihrer Präsenz, das Wissen, daß sie in diesem Universum existent war. Diese seltsame, unerklärliche Verbindung blieb bis Anfang Dezember bestehen.
    Dann brach sie unvermittelt ab. Und danach fühlte ich mich auf einmal einsam. Bis zu diesem Zeitpunkt ist mir gar nicht klargeworden, welche innige Beziehung ich zu meinen beiden Schwestern gehabt habe. Nach Gesils Abschied war mir, als sterbe etwas in mir...
    Und nach Vishnas Verschwinden war ich innerlich wie tot.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich nahe daran, Veth anzuflehen, mich aus diesem kalten Gefängnis zu lassen, damit ich mich an ihn schmiegen könnte.
    Ich habe auch so überlebt.
    Es geht mir wieder gut.
    Aber meine Schwestern vermisse ich doch. Besonders Vishna, von der ich zu wissen glaube, daß sie für immer in den Bereich jenseits der Materiequellen zu den Kosmokraten gegangen ist. Sie ist eine echte Kosmokratin. Und ich?
    Veth hat Reginald Bull und Irmina Kotschistowa abführen lassen.
    „Warum verstehen sie mich nicht?"
    „Warum kannst du sie nicht verstehen?" frage ich zurück.
    Er weiß keine Antwort.
    Vielleicht wird er sie von ESTARTU bekommen. Ich wünsche es ihm.
     
    ENDE
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